Frühjahrsmarkt 2024

Colour your life

Colour your life - März 2011

Fruehlingsgefuehle

Das Colour-your-Life-Thema für den März heißt „Frühlingsgefühle“. Der Frühling ist wahrscheinlich die Jahreszeit, die von vielen Menschen am stärksten herbeigesehnt wird, denn die Tage werden wieder länger, die Natur erwacht langsam aus ihrer Winterruhe und es zieht uns mit fast magischer Kraft nach draußen: mehr Licht, mehr Farbe, mehr Sonnenschein – einfach schön! Wer bei der Pflanzenauswahl für den Garten das ganze Jahr im Blick behält, kann den Wechsel der Jahreszeiten besonders intensiv miterleben.

Jetzt ist Pflanzzeit

Im März beginnt die Pflanzzeit und so kann das Gartenjahr bereits an milden, trockenen Tagen vorbereitet werden. Die Auswahl an Gehölzen und Stauden, die wegen ihrer zeitigen Blüte oder ihres schönen Austriebs zu einem guten Start in die Gartensaison beitragen, ist groß. Zum Inbegriff des Frühlings gehören Forsythien (Forsythia). Wegen der Form ihrer leuchtend gelben Blüten werden sie manchmal auch Goldglöckchen genannt. Es sind anspruchslose, bis mannshohe Ziersträucher, die sich je nach Sorte schon ab März in ein weithin sichtbares, leuchtend gelbes Blütenkleid hüllen. Mittlerweile gibt es auch kleinbleibende Sorten, die sich gut für die Bepflanzung von Kübeln und Kästen eignen. So bringen diese blühfreudigen Sträucher die Farbe des Frühlings auch auf Balkon und Terrasse.

Cytisus praecox albusAuffallende Blüten

Der Ginster (Cytisus), auch als Geißklee bezeichnet, beeindruckt ebenfalls im Frühling mit dicht an dicht stehenden Blüten. Er ist im Garten vergleichsweise selten zu sehen, obwohl er interessant aussieht. Der im Mai blühende Besenginster (Cytisus scoparius) ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Er hat feine, glänzendgrüne Triebe, die vier- bis fünfkantig sind. Die meisten Sorten haben leuchtendgelbe Schmetterlingsblüten, doch manche überraschen mit roten und einige sogar mit zweifarbigen Blüten. Der Elfenbeinginster (Cytisus x praecox) blüht schon ab April rahmweiß bis hellgelb. Auch von ihm gibt es verschiedene Sorten. Sie blühen weiß, gelb, rosa oder rot und verströmen manchmal einen intensiven Duft. Wichtig für die gute Entwicklung des Ginsters sind ein vollsonniger Standort und ein gut wasserdurchlässiger, nicht zu nährstoffreicher Boden.

 

Prunus trilobaMiniaturkirschbaum

Zierkirschen gehören zu den eindrucksvollsten Blütenbäumen, doch nicht überall ist genügend Platz für einen Baum. Ein Mandelbäumchen (Prunus triloba) hat ebenso schöne Blüten, wird jedoch nicht so groß. Es kann auch in einem kleinen Stadtgarten wachsen, vorausgesetzt, dass man ihm einen sonnigen, geschützten Standort bieten kann. Die unzähligen rosa Blüten dieses Miniaturkirschbaumes erscheinen im April. Sie sind dicht gefüllt und ähneln bei genauem Hinsehen den Blüten von Rosen. Mandelbäumchen sind als Strauch oder als Hochstämmchen erhältlich und werden etwa 1,5 bis 2,5 Meter hoch. In ein großes Gefäß gepflanzt, kann ein Mandelbäumchen seine Blütenpracht auch auf Balkon und Terrasse entfalten oder ist ein freundlicher Willkommensgruß vor der Haustür.

Ein außergewöhnlicher Frühlingsblüher

Der Judasbaum (Cercis), wegen der Form seiner Blätter auch Herzbaum genannt, ist weniger bekannt als das Mandelbäumchen, hat aber ebenfalls sehr viele schöne rosa Blüten. Der im südlichen Europa beheimatete Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum) ist ein großer Strauch oder kleiner Baum mit interessanten Schmetterlingsblüten. Er gedeiht auch in Mittteleuropa an warmen, geschützten Stellen im Garten und blüht bereits ab Ende April vor dem Blattaustrieb. Seine Blüten stehen so dicht nebeneinander an den Zweigen, dass die Rinde manchmal nicht mehr zu sehen ist. Eine botanische Besonderheit sind die Blüten, die direkt am Stamm erscheinen, denn normalerweise bilden Stämme keine Blütenknospen.

Blühender Schnellstarter für den Frühlingsgarten

Noch früher als die Zierkirschen blüht das heimische Buschwindröschen (Anemone nemorosa), eine kleine Staude, die sich gut zum Unterpflanzen von laubabwerfenden Gehölzen eignet. Die weißen oder je nach Sorte auch blauen oder rosa Blüten erscheinen bereits im März und April. Das Buschwindröschen blüht schon, bevor die sommergrünen Bäume und Sträucher austreiben, denn so steht ihm noch viel Licht für seine Entwicklung zur Verfügung.

Erfrischender Blattaustrieb

Berberis buxifoliaNicht immer sind es die Blüten, die Frühlingsgefühle wecken, auch der frische Austrieb vieler Gehölze trägt zur Frühlingsstimmung bei. Der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) zum Beispiel beeindruckt im Frühjahr mit seinem frischgrünen Blattaustrieb. Dieser außergewöhnliche Baum gehört aus botanischer Sicht zu den Nadelgehölzen, wirft aber seine schmalen, fast nadelförmigen Blätter im Herbst ab. Er kann sehr hoch werden und sollte deshalb nur in großen Gärten gepflanzt werden.
Weniger Platz benötigen die robusten, pflegeleichten Berberitzen (Berberis), von denen es sowohl immergrüne als auch sommergrüne Arten und Sorten gibt. Sie fallen im Frühjahr mit ihrem hellgrünen oder rötlichen Blattaustrieb auf. Bei manchen Berberitzen verändert sich die Farbe der Blätter nach dem Austrieb von Rot zu Grün. Berberitzen sind sehr robust und eignen sich wegen ihrer ausgezeichneten Schnittverträglichkeit sehr gut für undurchdringliche Hecken. Viele tragen außerdem im Herbst rote oder schwarze Früchte, die bis in den Winter hinein an den Zweigen bleiben. Deshalb sind sie auch sehr wertvolle Vogelschutz- und Vogelnährgehölze.

 




Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats März

Der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) ist wie der Ginkgo ein lebendes Fossil. Während der Ginkgo schon sehr lange bekannt ist, wurde der Urweltmammutbaum erst 1941 wieder entdeckt. Zuvor hatte man schon uralte Versteinerungen von diesem Baum gefunden, der lange als ausgestorben galt. Die ersten lebenden Exemplare entdeckte ein Forscher in einem schwer zugänglichen Gebirge in China. Von diesen Bäumen wurde daraufhin Saatgut gesammelt, das um 1950 auch in botanische Gärten nach Europa gelangte. Wenige Jahre später wurden schon die ersten kleinen Urweltmammutbäume verkauft. Urweltmammutbäume sind winterhart und wachsen auf guten Böden relativ schnell. Sie beeindrucken durch ihren geraden, hohen Wuchs und ihre gleichmäßige Krone. Diese Bäume eignen sich für große Gärten und werden manchmal auch als Alleen gepflanzt.

Die Blüten von frühblühenden Ziersträuchern wie dem Goldglöckchen (Forsythia) werden schon im Vorjahr angelegt. Damit sie im Frühjahr ihre volle Blütenpracht zeigen, dürfen sie erst nach der Blüte, spätestens im Juni, zurückgeschnitten werden. Dann haben sie noch genug Zeit, um wieder Blütenknospen für das nächste Jahr zu entwickeln. Alle zwei bis drei Jahre ist ein Auslichtungsschnitt empfehlenswert, bei dem einige der ältesten Triebe direkt an der Basis der Pflanze entfernt werden.

Die Forsythie wurde nach dem britischen Gärtner und Botaniker William Forsyth (1737-1804) benannt, der in London in verschiedenen großen und bekannten Gärten und Parks arbeitete. Er gründete 1804 zusammen mit Berufskollegen die Royal Horticultural Society of London, die später zur berühmten Royal Horticultural Society wurde.

Der Judasbaum (Cercis), auch Herzbaum genannt, ist eine botanische Besonderheit, denn seine Blüten erscheinen auch am Stamm. Die Eigenschaft, auch an älteren, verholzten Pflanzenteile Blüten zu bilden, wird als Cauliflorie oder Kauliflorie bezeichnet. Sie kommt fast nur bei tropischen Pflanzen vor, zum Beispiel beim Kakao. Für die Pflanzen hat die Stammblütigkeit mehrere Vorteile: Schwerere Früchte können besser gehalten werden und zur Bestäubung können nicht nur Vögel, sondern auch kletternde kleine Tiere beitragen.

Wenn Pflanzen Schmetterlingsblüten haben, heißt das nicht, dass ihre Blüten eine besondere Anziehungskraft auf Schmetterlinge ausüben, sondern dass sie eine besondere Form haben. Sowohl der Ginster (Cytisus) als auch der Judas- beziehungsweise Herzbaum (Cercis) haben Schmetterlingsblüten: Das obere Blütenblatt ist relativ groß, die beiden Blütenblätter an der Seite stehen ab wie die Flügel eines Schmetterlings, und die unteren beiden Blätter sehen aus wie der Kiel eines kleinen Schiffes.

Der botanische Name Anemone geht auf das griechische Word Anemos für Wind zurück, die Bezeichnung nemorosa bezieht sich auf den Standort, an dem das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) in der Natur wächst. Der Begriff nemorosa leitet sich vom lateinischen Wort nemorensis ab, was so viel wie wald- oder hainbewohnend heißt. In der Natur kommt das Buschwindröschen in Laubwäldern vor, wo es schon blüht, bevor die Bäume Blätter bilden, so dass es das Frühlingslicht optimal für seine schnelle Entwicklung nutzen kann. Für den Ursprung der Gattungsbezeichnung Anemone gibt es mehrere Erklärungen: Die Blütenblätter vieler Anemonen sind sehr zart und bewegen sich schon beim leichtesten Windhauch. Eine andere Erklärung bietet die griechische Mythologie: Demnach war Anemona eine Nymphe am Hof der Göttin Flora, die mit Zephyr, dem Gott des Windes, verheiratet war. Zephyr verliebte sich in die schöne Nymphe, die von der eifersüchtigen Flora in eine Blume – die Anemone – verwandelt wurde, um so die Rivalin auszuschalten.

Die Blütenpracht der Zierkirschen zeigt den beginnenden Sieg des Frühlings über den Winter besonders eindrucksvoll. In Japan, der Heimat vieler Zierkirschen, ist die Kirschblüte ein landesweites Ereignis, "Hanami" bzw. "Blüten betrachten" genannt. Sie lockt die Menschen in Scharen am Wochenende oder nach Feierabend in die Parks. Dort wird unterm Blütendach gepicknickt und mit der Familie, Freunden oder Kollegen ausgiebig gefeiert. In manchen Parkanlagen werden die Kirschbäume nachts angestrahlt. Ihre hellen Blüten, in Japan Sinnbild für Schönheit und Vergänglichkeit, bilden dann einen herrlichen Kontrast zum Dunkel der Nacht.

Viele Ginstersorten (Cytisus) haben fast blattlose Stängel. Der für einen Zierstrauch außergewöhnliche Wuchs ist die Folge einer Anpassung an relativ nährstoffarme, gut wasserdurchlässige Böden an sonnigen Stellen.

Die früher weit verbreitete Bezeichnung Bram für Ginster hat bei der Benennung einiger Orte eine wichtige Rolle gespielt. Der Name der niedersächsischen Stadt Bramsche geht auf die Wörter Bram für Ginster und Esch für Acker oder Feld zurück. Auch der Name des inzwischen zu Hamburg gehörenden Ortes Bramfeld ist auf den dort einst landschaftsprägenden Ginster zurückzuführen. Blühender Ginster ist sogar auf dem Wappen von Bramfeld abgebildet.

Wegen seines Blütenreichtums ist der heimische Besenginster (Cytisus scoparius) ein schöner Zierstrauch für den Frühlingsgarten. Von diesem Ginster gibt es viele Sorten mit schönen Blüten in verschiedenen Gelb- und Rottönen und auch einige mit zweifarbigen Blüten. Früher diente dieser pflegeleichte Strauch praktischen Zwecken, denn aus seinen langen, schlanken und festen Zweigen wurden einst Besen hergestellt. Daher hat er auch seinen deutschen Namen Besenginster.

 

 

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Colour your life - Mai 2011

Colour your life

Im Mai erreicht der Frühling seinen Höhepunkt. Alle Laubgehölze zeigen sich wieder in ihrem grünen Kleid und viele Bäume, Sträucher und Stauden blühen. Das Colour-your-Life-Thema für diesen Monat heißt darum „Blütenfreude“.

Nach dem Phänologischen Kalender ist jetzt der Vollfrühling erreicht. Dieser Kalender richtet sich nicht nach festgelegten Daten, sondern orientiert sich an bestimmten, vom jahreszeitlichen Verlauf abhängigen Entwicklungen in der Natur. Danach wird das Jahr in zehn Jahreszeiten eingeteilt, die von typischen Erscheinungen in der Pflanzenwelt gekennzeichnet sind. So gibt es einen Vor-, Erst- und Vollfrühling. Diese Einteilung gilt ähnlich auch für die anderen Jahreszeiten, nur der Winter ist nicht unterteilt. Der Vorfrühling beginnt mit dem Blühen von Schneeglöckchen und Haselnuss. Ein Merkmal des Erstfrühlings ist unter anderem die Blüte der Forsythien und früher Obstgehölze wie Kirschen und Pflaumen. Der Vollfrühling ist erreicht, wenn Flieder und Apfelbäume blühen und spät austreibende Laubgehölze wie die Eichen ihre Blätter entfalten.

Starkes Blau

Salvia nemorosa OstfrieslandDer Mai zeigt sich nicht nur überschwänglich in frischem Grün, sondern auch in vielen anderen Farben, in zarten Nuancen und in kräftigen Tönen. Wer sich einen möglichst blütenreichen Frühlingsgarten wünscht, kann aus einer Fülle an Pflanzen und Blütenfarben schöpfen. Besonders intensive Farben finden sich zum Beispiel beim Zier-Salbei (Salvia), dessen Blütezeit je nach Sorte ab Mai beginnt. Er beeindruckt mit langen Blütenkerzen vor allem in Blau- und Violetttönen. Wegen des starken Farbkontrastes sind gelb blühende Stauden wie das Mädchenauge (Coreopsis) oder der Sonnenhut (Rudbeckia) eindrucksvolle Partner.

Goldgelbe Blütenbüschel

Der Straußblütige Gold-Felberich (Lysimachia thyrsiflora) ist eine Wasserpflanze, die vom Mai bis in den Sommer hinein blüht. Die kleinen goldgelben Blütenbüschel sitzen in den Blattachseln. Die Einzelblüten befinden sich so nah beieinander, dass tatsächlich der Eindruck eines kleinen Straußes entsteht. Der Straußblütige Gold-Felberich kann an den Rand eines Teiches bis etwa zehn Zentimeter Wassertiefe gepflanzt werden.

Leuchtendes Grüngelb

Bei den verschiedenen Wolfsmilcharten und -sorten (Euphorbia) spielt die Farbe Gelb in ihren vielen Abstufungen bis hin zu gelbgrünen Nuancen ebenfalls eine große Rolle. Es sind vor allem die Blätter, die den Reiz dieser zumeist Wärme und Sonne liebenden Stauden ausmachen. Sie bieten oft zur Blütezeit einen schönen Verlauf von Dunkelgrün bis hin zu den grünlich-gelben oder sogar leuchtend gelben Blättern an den Spitzen der Triebe. Diese Blätter umgeben die meistens sehr kleinen, eher unscheinbaren Blüten. Auch der Wuchs dieser Stauden ist sehr markant, die Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma) zum Beispiel bildet eine kompakte Halbkugel, die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) wächst dagegen locker und hat Triebe, die in der Tat an kleine Walzen erinnern.

Farbenfroh und blühfreudig

Schöne Blüten und schöne Blätter kennzeichnen die vielen verschiedenen Storchschnabelarten und -sorten (Geranium). Die Blütenfarben dieser Stauden reichen von zarten Weiß- und Rosatönen bis hin zu dunklem Violett. Viele Blüten haben eine auffallende Zeichnung, die durch die dunkleren Blattadern hervorgerufen wird. Das Spektrum dieser zumeist sehr robusten und blühfreudigen Stauden ist extrem groß und umfasst sowohl niedrige, bodendeckend wachsende als auch 50 bis 70 Zentimeter hohe Stauden. Manche sind sehr wuchsfreudig und können dichte Teppiche bilden. Die ersten Geranium blühen ab Mai, andere erst im Juli und August.

Blaue Blütenglocken im Mai

Auch viele Bäume und Sträucher tragen zum Farbenreichtum des Monats Mai bei. Eine Besonderheit ist der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), dessen violettblaue Blüten im April und Mai schon vor dem Austrieb der großen, herzförmigen Blätter erscheinen. Die leicht duftenden Einzelblüten erinnern an kleine Fingerhüte und bilden 20 bis 30 Zentimeter lange Blütenrispen. Damit sich dieser wärmeliebende Baum, der sich gut für das Stadtklima eignet, zu seiner vollen Schönheit entfalten kann, braucht er einen sonnigen und geschützten Standort.

Erfrischendes Weiß

Viburnum plicatum LanarthAus dem großen Sortiment der Schneebälle (Viburnum) blühen auch viele im Mai. Ein Besuch in Gartencentern und Baumschulen lohnt sich jetzt besonders, denn es gibt zahlreiche interessante Arten und Sorten zu entdecken, zum Beispiel den Koreanischen Schneeball (Viburnums carlesii). Dieser kleine Zierstrauch hat stark duftende, im Aufblühen rosafarbene, später weiße Blüten. Sehr apart ist auch die Sorte ‘Aurora‘, denn ihre Blütenknospen sind intensiv rosarot und die Blütenblätter sind rosaweiß. Der Gefüllte Schneeball (Viburnum opulus ‘Roseum‘) macht seinem deutschen Namen alle Ehre: Im Mai und Juni erscheinen unzählige weiße Blüten, die so dicht zusammenstehen, dass sie fast zehn Zentimeter große weiße, schneeballähnliche Blütenkugeln bilden. Dieser Viburnum beeindruckt außerdem mit seiner dunklen, weinroten Herbstfärbung.

Blätter weiß wie Schnee

Ein außergewöhnliches Gehölz ist Nuttalls Blüten-Hartriegel (Cornus nuttallii). Dieser große Strauch ist eine botanische Besonderheit: Seine eigentlichen Blüten sind klein, grünlich und unscheinbar, doch sie sind jeweils von mehreren sehr großen, anfangs cremeweißen, dann schneeweißen Blättern umgeben, die wie Blütenblätter aussehen. Diese Blätter sind so genannte Hochblätter, die aus botanischer Sicht nicht zur Blüte gehören. Sie sind nämlich nicht wie die normalen Laubblätter grün, sondern anders gefärbt, um so bestäubende Insekten anzulocken. Diese großen Hochblätter sind im Mai deutlich zu sehen und tragen wesentlich zum Zierwert dieses Hartriegels bei. Während des Verblühens sind die schneeweißen Blätter zart rosa überhaucht. Auch im Herbst fällt dieser Hartriegel auf, denn dann färbt sich sein Laub gelb bis feurig orangerot.

Blütenzauber

Malus floribundaZieräpfel (Malus) sind kleine Bäume oder Sträucher, die im Frühjahr in Weiß, Rosa oder Rot überreich blühen. Manchmal bietet die Entwicklung von der Knospe bis zur Blüte schon ein besonderes Farbenspiel, beispielsweise von anfangs hellem Rosa hin zu reinem Weiß. Die Laubblätter sind bei einigen Sorten im Austrieb auffallend rot oder rotbraun und vergrünen zum Sommer hin.

Wer geschickt aus der Fülle der Gehölze und Stauden auswählt, kann nicht nur im Mai in Farben schwelgen.

 



Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Mai

Wird Salbei (Salvia) nach der Blüte zurückgeschnitten, indem Verblühtes entfernt wird, lässt sich die Farbenpracht verlängern. Nach dem Rückschnitt bilden sich bis zum Herbst neue Blüten.

Alten Schriften zufolge glaubte man im Mittelalter, dass Salbei nur in den Gärten der Weisen gut wuchs – oder dort, wo eine Frau das Sagen hatte. In einem Sprichwort aus der Zeit heißt es sinngemäß: „Wo der Salbei gedeiht, ist eine starke Frau im Haus!“

Um viele Pflanzen ranken sich Legenden, auch um den Salbei. Eine erklärt, warum der Salbei zum Mariensymbol und zur Heilpflanze wurde: Demnach bat Maria, als sie mit dem Jesuskind vor dem König Herodes fliehen musste, in ihrer Not die Blumen des Feldes um Hilfe. Keine Blume wollte oder konnte ihr helfen, nur der Salbei bot ihr Schutz. Unter seinen dichten Blättern konnte sie sich mit ihrem Kind vor den Verfolgern verstecken. Als die Gefahr vorbei war, sagte die Mutter Gottes zum Salbei: „Von nun an sollst du eine Lieblingsblume der Menschen sein. Ich gebe dir die Kraft, die Menschen von jeder Krankheit zu heilen.“

Der Salbei (Salvia) begann seine Karriere als Heilpflanze und war wegen seiner heilenden Kräfte schon bei den Römern und Griechen sehr geschätzt. Diese Eigenschaft zeigt sich auch im Gattungsnamen, denn das Wort „Salvia“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „heilen“. Kaiser Karl der Große erließ eine Verordnung, in der er wichtige Pflanzen auflistete. Darunter war auch der Salbei, der laut der kaiserlichen Vorschrift in allen Klostergärten gepflanzt werden musste. Die Gattung Salvia ist mit rund 900 verschiedenen Arten sehr vielfältig. Viele davon sind keine Heilpflanzen, sondern schöne Zierpflanzen mit interessanten Blättern oder auffallenden Blüten. Es gibt sowohl ein- und zweijährige als auch ausdauernde Salbeiarten. Eine Gemeinsamkeit der Salvien sind die interessanten typischen Lippenblüten.

Einige beliebte Gartenstauden wie die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) und die Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma) sind eng mit dem Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) verwandt. Deutlich wird dies unter anderem bei ihren Blüten, die eine Besonderheit aufweisen: Der Weihnachtsstern hat an den Triebenden auffallende, meist rote Blätter, die wie Blütenblätter aussehen und wesentlich zum Zierwert dieser Zimmerpflanze beitragen. Dies sind jedoch keine Blütenblätter, sondern so genannte Hochblätter, die die kleinen, unscheinbaren Blüten umgeben. Sie gehören botanisch betrachtet nicht zur Blüte, unterstützen jedoch die Funktion der Blüten, zum Beispiel durch das Anlocken von bestäubenden Insekten. Auch manche Stauden wie die Walzen-Wolfsmilch und die Gold-Wolfsmilch haben kleine, unscheinbare Blüten, die von zierenden Hochblättern umgeben sind.

Der Blauglockenbaum heißt botanisch Paulownia tomentosa. Der Baum erhielt den Namen zu Ehren von Anna Pawlowna. Sie war die Tochter eines russischen Zaren und die Ehefrau des niederländischen Königs Wilhelm II. Auch ein Ort in den Niederlanden wurde nach ihr benannt: Anna Paulowna ist auch der Name einer Gemeinde im Nordosten der Niederlande, die zu einem Polder – trockengelegtes, dem Meer abgerungenes Land – gehört, der im 19. Jahrhundert entstanden ist.

Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) war der Lieblingsbaum des österreichisch-ungarischen Kaisers Franz Joseph I (1830 – 1916), der mit Kaiserin Elisabeth, eher unter dem Namen Sissi bekannt, verheiratet war. Im Herrschaftsbereich des Kaisers, insbesondere in Wien und der näheren Umgebung, finden sich auch heute noch viele Blauglockenbäume

Das Holz des Blauglockenbaumes ist sehr stabil und lässt sich gut verarbeiten. Es wird deshalb gerne für Musikinstrumente, teure Möbel und Innenausstattungen verwendet.

Schneebälle (Viburnum) sind außerordentlich vielseitige Ziersträucher. Es gibt sommer- und immergrüne Arten. Manche haben kugelförmige Blütenstände, die tatsächlich an Schneebälle erinnern und der Gattung ihren Namen gegeben haben. Es gibt auch Arten und Sorten mit nostalgisch anmutenden, tellerförmigen Blütenständen. Diese haben große, auffallende helle Randblüten, die die kleineren, unauffälligen Blüten in der Mitte umgeben. Außerdem gibt es Schneebälle, die duften, die eine eindrucksvolle Herbstfärbung zeigen oder mit schönem Fruchtschmuck auffallen. Darüber hinaus sind einige Schneebälle auch wegen ihrer frühen Blütezeit wertvoll, manche blühen sogar schon im Winter.

Wenn man einen Apfel quer aufschneidet, werden in der Mitte normalerweise fünf Samenkörner wie ein fünfzackiger Stern sichtbar. Die Zahl Fünf war für die Kelten die Zahl der Liebe. Der Apfelbaum war für sie daher das Symbol dieser Kraft, das Zeichen der Verbindung und Vollendung, die alle Gegensätze vereinte.

Zierapfelbäume sind sehr vielgestaltig und so lassen sich passende Exemplare für jeden Garten finden. Manche sind kleine Bäume, die immerhin sechs bis sieben Meter Höhe erreichen können, andere wachsen strauchartig und werden nur zwei bis drei Meter hoch. Sie alle zeichnen sich durch ihren Blütenreichtum und ihren Fruchtschmuck aus. Dies macht sie auch für die Tierwelt wertvoll: Im Frühjahr sind sie mit ihren Blüten eine gute Bienenweide und später sind ihre Früchte, die je nach Sorte auch noch im Winter an den Zweigen hängen, eine wichtige Futterquelle für heimische Tiere. Die Früchte sind auch für den Menschen nutzbar, denn sie können je nach Sorte frisch vom Baum verzehrt oder zum Beispiel zu Gelee oder Marmelade verarbeitet werden.

Im Herbst beeindrucken die Zierapfelbäume (Malus) mit einer Fülle kleiner, meist etwa kirschengroßer Früchte in Gelb, Orange oder Rot. Zweige mit diesen Miniaturäpfeln werden gerne für floristische Zwecke verwendet. Die farbintensiven kleinen Äpfel eignen sich einzeln auch gut für herbstliche Tischdekorationen.

Der Apfel galt wegen seiner Kugelform als Sinnbild für die Erde. Schon im Mittelalter war bekannt, dass die Erde eine Kugel ist und davon inspiriert, entwickelte der Deutsche Martin Behaim um 1490 einen „Erdapfel“. Dies ist der erste noch erhaltene Globus der Geschichte, zu der Zeit noch ohne Australien und den amerikanischen Kontinent. Er befindet sich jetzt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

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Colour your life - Januar 2012

Buchs-HeckenFormidabel

Hecken bieten auf vielfältige Weise Schutz. Die hohen Hecken in der Eifel zum Beispiel sollen die Häuser vor rauem Wetter schützen. Viele Hecken, wie die sogenannten Knicks in Norddeutschland, dienen auch dem Schutz vor Winderosion – dem Abtrag wertvollen Bodens von Äckern. Ohne Hecken wären diese Flächen dem Wind so stark ausgesetzt, dass trockener Boden in großen Staubwolken davon geweht werden könnte. Hecken sind auch wichtig, weil sie vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung bieten. Außerdem können sie wie ein Netzwerk aus grünen Bändern dazu beitragen, dass Tiere geschützt von einem Gebiet zum nächsten wandern können.

Hecken und Kultur

In der Gartenkultur haben Hecken, zusätzlich zur Schutz- und Begrenzungsfunktion, auch gestalterische Aufgaben: Sie können einen größeren Garten zum Beispiel in thematisch unterschiedliche Räume gliedern und eine einheitliche lebende Kulisse für farbenfrohe Beete bieten. Hecken faszinieren als Labyrinthe große und kleine Besucher. Kunstvoll als Knotengarten angelegt sind sie nicht nur eine interessante Herausforderung für Gartengestalter. In früher verbreiteten und heute manchmal wieder genutzten Heckentheatern und in Gärten hatten und haben sie auch eine praktische Funktion, denn sie bilden die „Wände“ der Freiluftbühne beziehungsweise des grünen Wohnzimmers.

Hecken mit Pfiff

Das Sortiment schöner Pflanzen für grüne Grenzen ist groß, doch oft wird die Auswahl durch die Gartengröße eingeschränkt. Viele Gärten sind heute so dimensioniert, dass für eine locker wachsende Blütenhecke kein Platz ist. Dann sind Schnitthecken eine gute Lösung, denn mit der Schere kann die Wuchsform den Gegebenheiten angepasst werden. Der Buchsbaum eignet sich ausgezeichnet für kleine Hecken. Seine zierlichen Blätter sind immergrün und er verleiht dem Garten deshalb ganzjährig Struktur und Farbe. Buchsbäume sind so schnittverträglich, dass sie auch gerne als vielseitig gestaltbare Formgehölze verwendet werden. Für den Formschnitt wurden sie sogar schon im alten Rom gerne genutzt. Buchsbaumhecken müssen nicht immer klassisch grade geschnitten sein. Sie können zum Beispiel an den Ecken oder Kreuzungspunkten mit geometrischen Figuren wie Kugeln oder Kegeln ergänzt werden. Buchsbäume sind im wahrsten Sinne des Wortes formidabel, genauso wie die anderen Pflanzen des Monats Januar:

Immergrün und schnittverträglich

Die Japanische Stechpalme (Ilex crenata), auch Berg-Ilex genannt, hat ebenfalls sehr kleine Blätter und lässt sich gut zu niedrigen, schmalen Hecken formen. Die deutsche Bezeichnung Stechpalme kann auf die falsche Fährte führen, denn Ilex crenata hat keine bedornten Blätter. Er ist aber mit dem ebenfalls immergrünen Ilex aquifolium, der in Europa heimischen Stechpalme, eng verwandt. Von der Japanischen Stechpalme gibt es verschiedene Sorten, die zum Beispiel gut als niedrige Einfassungen Beete umsäumen können. ‘Convexa’ ist eine Sorte mit auffallend gewölbten grünen Blättern und die Blätter von ‘Stokes‘ sind besonders zierlich. Der Berg-Ilex ist ideal für humose, neutrale bis leicht saure Böden, während der Buchsbaum gut auf neutralem bis leicht kalkhaltigem Boden gedeiht. Um hier die richtige Wahl zu treffen, lässt man sich am besten bei der Pflanzenauswahl im Fachhandel beraten.

Eigenes Obst auf kleinem Raum

Spalierobst ist zwar nicht immergrün, doch diese Pflanzen können ebenfalls gut in Form gebracht werden und unter anderem als transparenter Raumteiler im Garten dienen. Apfel-, Birnen-, Sauerkirsch- oder beispielsweise Aprikosenbäume lassen sich an einem Spalier auch an einer Hauswand ziehen. Spalierobst benötigt nur wenig Grundfläche und die Früchte bekommen am Spalier besonders viel Licht, so dass sie gut ausreifen. In rauerem Klima können an einer Wand auch wärmeliebende Obstgehölze wachsen, weil sie von dem Mikroklima in Wandnähe profitieren und die Mauern die Wärme speichern. Mit Spalierobst lassen sich Wände begrünen und auch im Winter, nach dem Laubfall, sieht das Geflecht aus Ästen und Zweigen interessant aus.

Außergewöhnliche Zweige

Die Drachen-Weide (Salix ‘Sekka‘) präsentiert sich in ungewöhnlicher Form. Bei ihr ist der interessante Wuchs durch eine Laune der Natur entstanden. Dieser anspruchslose Zierstrauch hat sehr markante und eigenwillig geformte Triebe: Sie haben keinen rundlichen Querschnitt. Stattdessen sind sie flach. Manchmal sind sie mehrere Zentimeter breit und wirken wie gerippt. Die flachen Zweige sind am Ende oft in sich gedreht und erinnern manchen Betrachter an die Schwänze feuerspeiender Drachen. Im Winter sind die breiten, häufig mit vielen Knospen besetzten Zweige besonders gut zu erkennen. Wegen ihrer einzigartigen Form werden die Zweige der Drachen-Weide auch gerne von Floristen verwendet. Im Frühling tragen die rotbraunen Triebe viele schöne silbrig-gelbe Kätzchenblüten, die sie dann auch zu einer wertvollen Bienenweide machen. Wer die Augen aufhält oder sich im Fachhandel bei der Auswahl beraten lässt, kann zusätzlich zu interessanten immergrünen Gehölzen auch so manche sommergrüne Pflanze wie die Drachen-Weide finden, die den Garten im Winter bereichert.

 

 




Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Januar

 

Buchs FormschnittDas Wort Garten steht ursprünglich im Zusammenhang mit eingefriedeten Flächen. Es stammt vom gotischen Begriff garda für Viehhürde ab. Das indogermanische Wort Ghordhos stand für Flechtwerk, Hürde oder Zaun. Aus beiden Wörtern entwickelte sich im Lauf der Geschichte die Bezeichnung Garten für eine eingefasste Fläche. Später stand die Bezeichnung Garten für die Fläche selbst, auch wenn sie gar nicht mehr von einem Zaun oder einer Hecke umgeben war.

Hagebutten und die Stadt Hagen haben auf den ersten Blick nicht mehr gemeinsam als zufällig einige Buchstaben am Wortanfang. Doch die Bezeichnung Hag, auch in Ortsnamen wie Isernhagen und Petershagen, ist kein Zufall. Sie geht zurück auf das alte Wort hag für Hecken – Dornenbüsche oder Sträucher, die wie ein Zaun eine Fläche begrenzten und schützten. Auch die Bezeichnung Hagebutten bezieht sich auf Hecken. Hagebutten sind die Früchte von Rosenarten, die früher häufig in Hecken wuchsen.

Spalierobst ist eine Möglichkeit, auch auf kleiner Fläche Obstgehölze pflanzen zu können. Auch Säulenobstbäume, von denen es immer mehr Sorten gibt, eignen sich für beengte Standräume. Sie werden etwa mannshoch und sind so schlank, dass sie sogar in einem großen Kübel wachsen können. So wird die eigene Ernte auch auf dem Balkon möglich.

Immergrüne Formgehölze wie der Buchsbaum, die nicht von Natur aus ihren gleichmäßigen Wuchs behalten, müssen mindestens einmal im Jahr, am besten im Frühling ab April, geschnitten werden. Neue Triebe kann man auch im Sommer noch entfernen. Ab Ende August sollte jedoch nicht mehr geschnitten werden, denn frische Triebe hätten sonst keine Zeit mehr, auszureifen. Sie wären zu empfindlich, wenn der Frost einsetzt. Am besten schneidet man die Pflanzen an Tagen mit bedecktem Himmel zurück. Auf diese Weise wird vermieden, dass die äußeren Blätter, die sich bisher im Inneren der Pflanze befanden, durch ungewohnt intensive Sonneneinstrahlung verbrennen.

Buchs-HeckeWer eine Hecke pflanzen möchte, steht zuerst vor der Entscheidung, ob es eine freiwachsende oder eine geschnittene Hecke sein soll. Beide Heckenarten haben ihre Vorteile: Eine freiwachsende Hecke, die nicht geschnitten wird, benötigt je nach Höhe der ausgewählten Pflanzen relativ viel Platz, bietet dafür aber zum Beispiel viele Blüten. Schön für solche Hecken sind unter anderem Pfeifenstrauch (Philadelphus), Strauchrosen, Kolkwitzien und Flieder. Die Höhe und Breite geschnittener Hecken lässt sich gut mit der Schere vorgeben. Diese Hecken eignen sich deshalb auch für kleine Gartenräume. Im Allgemeinen beeindrucken Schnitthecken eher mit ihrer akkuraten Form als mit Blüten, denn entweder blühen sie sehr unauffällig oder die Zweige mit den Blütenknospen werden durch den Schnitt häufig stark gekürzt. Es gibt aber auch für Schnitthecken geeignete Pflanzen, die dennoch auffallende Blüten haben: Die Zierquitte (Chaenomeles) zum Beispiel bildet trotz Schnitt noch viele Blüten und auch der Feuerdorn (Pyracantha) kann noch Blüten zeigen, je nachdem, wie stark er zurückgeschnitten wurde.

Die Drachen-Weide (Salix `Sekka`) ist eine außergewöhnliche Weide, denn sie hat bandartig verbreiterte Triebspitzen. Sie sind sehr dekorativ und im Winter besonders gut zu sehen. Der Gärtner spricht bei solchen verbreiterten Zweigen von Verbänderungen. Diese können durch eine Laune der Natur entstehen und finden sich unter anderem auch bei einigen Kakteen. Bei manchen Zierpflanzen zeigt sich die Verbänderung auch durch hahnenkammartig verbreiterte Spitzen, die den Pflanzen ebenfalls einen besonderen Zierwert verleihen.

 

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Colour your life - April 2011

Aktiv gestalten

Im April ist der Winter endgültig vorbei. Die Gartenlust erwacht, auch wenn es noch kalte Tage geben kann, und es gibt jetzt viele Gründe, um im Garten aktiv zu werden. Darum heißt das Colour-your-Life-Thema für den April auch „Aktiv gestalten“. Gut geplante Gärten sind jetzt voller Farbenpracht – Gehölze wie Magnolien, Zier-Kirschen, Forsythien oder Felsenbirnen blühen, und auch Stauden wie das Blaukissen (Aubrieta) und das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) zeigen, dass eine angenehmere Jahreszeit angebrochen ist. Das Blaukissen bildet sogar regelrechte Farbpolster in Blau- bis Violetttönen, Rot oder Rosa. Besonders gut kommt es in Verbindung mit Steinen zur Geltung, zum Beispiel in Aussparungen zwischen Gehwegplatten oder auf Mauern. Während das Blaukissen sonnige Standorte benötigt, bringt das Kaukasusvergissmeinnicht sein himmlisches Blau in lichtärmere Gartenbereiche.

Bestes Zeichen für das Frühlingserwachen: An milden Tagen gibt es kein Halten mehr, es kribbelt in den Fingern, denn jetzt ist die ideale Zeit, um im Garten aktiv zu sein. Im April ist auch noch Pflanzzeit für viele Gehölze und Stauden. Wenn sie wurzelnackt oder mit Ballen angeboten werden, sollten sie noch in diesem Monat in die Erde. Gehölze und Stauden in Töpfen, den sogenannten Containern, können dagegen das ganze Jahr über gepflanzt werden.

Eindrucksvolle Kletterkünstler

Wisteria sinensisBlühende Kletterpflanzen sind ideal für viel Farbe auf kleiner Fläche, denn sie wachsen in die Höhe und benötigen deshalb nur wenig Raum. Wenn sie dazu noch schöne, auffallende Blüten haben – umso besser. Der Blauregen (Wisteria), auch Glyzine genannt, ist besonders wuchsfreudig und kann sechs bis acht Meter oder mehr an Höhe erreichen. Im Mai und Juni erscheinen seine blauen Schmetterlingsblüten. Der deutsche Name Blauregen ist sehr zutreffend: Die Blüten bilden lange Blütentrauben. Die dominierende Blütenfarbe ist Blau bis Violett, es gibt aber auch weiß- oder rosablühende Sorten. Welche Farbe die Blüten auch haben – die langen Blütentrauben, die schönen gefiederten Blätter und die beachtliche Wuchshöhe machen den Blauregen zu einer der eindrucksvollsten Kletterpflanzen. Sie ist ideal, um zum Beispiel relativ schnell Pergolen oder Laubengänge zu begrünen. Damit der Blauregen an einer Hauswand emporwachsen kann, benötigt er Unterstützung, zum Beispiel in Form eines stabilen Gerüstes oder kräftiger Drahtseile. Wichtig ist, dass die Kletterhilfen sehr stabil sind, denn er kann wegen seiner Wüchsigkeit und Höhe ein beträchtliches Gewicht erreichen. Deshalb sollte man ihn auch nicht an einem Regenrohr in die Höhe wachsen lassen.

 

Sortenvielfalt nutzen

Rhododendron Furnivalls DaughterAuch Rhododendren bringen viel Farbe in den Garten. Manche blühen so reich, dass ihre Blätter kaum mehr zu sehen sind. Die Blütezeit der Rhododendren variiert, sie hängt nicht nur von der Witterung ab, sondern auch von der Sorte. Einige Rhododendren blühen schon Ende April, andere erst Anfang Juni. Wer unterschiedliche Sorten kombiniert, kann sich über einen längeren Zeitraum über die farbintensiven Blüten freuen. Auch die Wuchshöhe der Rhododendren bietet Abwechslung und so lassen sich auch kleinbleibende Sorten finden, die nur wenig Platz benötigen.

Formgehölze brauchen wenig Platz

Buxus sempervirensWenn Platz knapp ist, können Formgehölze wie Buchsbaum (Buxus) oder Eiben (Taxus) eine gute Lösung sein. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sich ihre Größe gut begrenzen. Manche eignen sich sogar für den Topfgarten: Ein in Form geschnittener Buchsbaum in einem Terracotta-Gefäß ist nicht nur schön auf dem Balkon oder auf der Terrasse, er ist auch ein Schmuckstück für den Hauseingang. Im April können immergrüne Gehölze wie Buchsbaum und Eiben gestutzt werden, um in Form zu bleiben. Der letzte Formschnitt kann im August erfolgen. Später sollte man nicht schneiden, weil die neuen Triebe dann vor dem Winter nicht mehr ausreifen können.

Frühlingshafte Leichtigkeit

Ein schöner Kontrast zu den immergrünen Formgehölzen sind die reichblühenden Spiersträucher (Spiraea). Sie haben dünne, manchmal elegant überhängende Zweige und je nach Sorte viele kleine, zumeist weiße Blüten. Die schon ab April blühenden Sorten bringen mit den hellen Blüten und dem filigranen Wuchs frühlingshafte Leichtigkeit in den Garten. Obwohl diese Sträucher so zierlich wirken, sind sie robust und schnittverträglich. Nicht alle Spiersträucher sind Frühstarter, einige blühen erst im Sommer. Die Auswahl ist groß, manche werden nur 50 Zentimeter hoch, andere entwickeln sich zu lockeren, zwei bis drei Meter hohen Sträuchern. Weiß ist zwar die vorherrschende Blütenfarbe, es gibt aber auch Spiersträucher mit rosafarbenen oder roten Blüten.

Blütenwunder für den Frühlingsgarten

Eine Zierkirsche (Prunus) sollte in keinem Frühlingsgarten fehlen. Die Hauptblütezeit ist im April. Zierkirschen zeigen mit ihrer Blütenpracht, der Leichtigkeit ihrer Blüten und den zarten Farbtönen von reinem Weiß bis Rosa vielleicht noch am deutlichsten den Sieg des Frühlings über den Winter. Manche haben sehr natürlich anmutende, einfache Blüten, bei anderen sind sie dichtgefüllt und erinnern an Nelken. Das Sortiment der Blüten- oder Zierkirschen ist sehr groß und formenreich. Einige wachsen baumartig und brauchen Raum, um ihre Wirkung optimal zu entfalten, andere benötigen nur wenig Platz und bringen den besonderen Zauber des Frühlings auch in kleine Gärten.


Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats April

In der chinesischen Blumensprache bedeutet „Wisteria“: Die Freundschaft mit Dir ist wunderbar.

Die Ranken der ursprünglich aus China kommenden Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen) wachsen gegen den Uhrzeigersinn. Die Blüten erscheinen schon Mitte Mai, noch vor den Blättern. Die Ranken der Wisteria floribunda (Japanischer Blauregen) aus Japan wachsen dagegen im Uhrzeigersinn in die Höhe. Dieser Blauregen blüht ab Ende Mai bis Anfang Juni, seine Blüten erscheinen mit den Blättern.

Der Japanische (Wisteria floribunda) und auch der Chinesische Blauregen (Wisteria chinensis) können sowohl durch Aussaat als auch durch Veredlung vermehrt werden. Es lohnt sich, veredelte Pflanzen zu kaufen, denn sie blühen im Allgemeinen eher und reicher als die Sämlingspflanzen.

Rhododendren und Azaleen benötigen für ihre gute Entwicklung einen humosen, leicht sauren Boden ohne Staunässe. Der Boden lässt sich, wenn nötig, durch  Zugabe von organischem Material wie Humus oder spezieller Rhododendron-Erde verbessern. Seit einigen Jahren sind auch Rhododendron-Sorten erhältlich, die auf kalktolerante Unterlagen veredelt wurden. Dadurch können jetzt auch viele schöne und beliebte Sorten in Gärten wachsen, die bisher für Rhododendren weniger geeignet waren. Dennoch ist auch hier eine Bodenverbesserung mit humoser Erde sinnvoll.

Bei weit überstehenden Dächern besteht die Gefahr, dass Kletterpflanzen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, wenn sie sehr nah ans Haus gepflanzt wurden. Dann muss bei längerer Trockenheit gegossen werden. Durch einen größeren Pflanzabstand zum Haus kann das Regenwasser als natürliche Bewässerung besser genutzt werden.

Einige Kletterpflanzen wie Efeu (Hedera) und Wilder Wein (Parthenocissus) haben Haftorgane und wachsen damit selbstständig an Mauern und Wänden empor. Andere, wie Kletterrosen und Blauregen (Wisteria), benötigen Kletterhilfen. Sie können zum Beispiel an einem Spalier, einer Pergola oder Spanndrähten in die Höhe wachsen. Wenn die Triebe an den Kletterhilfen befestigt werden, muss darauf geachtet werden, dass das Bindematerial nicht in die Rinde einschneidet.

Hanami – zu Deutsch „Blüten betrachten“ – ist der klangvolle Name eines Films von Doris Dörrie, der zum Teil in Japan gedreht wurde und sich auf die japanische Tradition der Kirschblütenfeste bezieht. Diese Feste sind ein großes Ereignis, das jedes Jahr von vielen Menschen in Japan sehnsüchtig erwartet wird. Am Wochenende oder nach Feierabend treffen sich dann Familien, Kollegen oder Freunde in den Parks, um unter blühenden Kirschbäumen zu picknicken. Auch in Deutschland gibt es Kirschblütenfeste, unter anderem in Hamburg, wo ein solches Fest schon seit vielen Jahren an der Außenalster gefeiert wird und mit einem großen Feuerwerk endet.

Der ungewöhnliche Gattungsname Spiraea für den Spierstrauch geht auf das griechische Wort speira für Winde oder Windung zurück. Ursprünglich wurde die Bezeichnung für einen Strauch mit sehr biegsamen Zweigen verwendet, die zum Binden von Kränzen genutzt wurden. Später hat der schwedische Botaniker Carl von Linné (1707 bis 1778) den Namen auf die Spiersträucher übertragen, weil sie gedrehte Fruchtkapseln haben.

Um ihre Form zu behalten, müssen immergrüne Formgehölze mindestens einmal im Jahr geschnitten werden. Der Schnitt sollte an Tagen mit bedecktem Himmel erfolgen, damit die äußeren Blätter, die sich bisher im Pflanzeninneren befanden, nicht durch ungewohnte, starke Sonneneinstrahlung verbrennen.

 

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Colour your life - März 2012

Colour your life März 2012 - Ginkgo bilobaFrüher (Aus)Trieb

Blätter sind außerordentlich formenreich und tragen so zur Persönlichkeit und zum Zierwert eines Baumes oder Strauches bei. Sie können zum Beispiel herz- oder eiförmig, gekerbt oder ganzrandig, gelappt oder handförmig, behaart oder glatt sein. Auch ihre Größe variiert beträchtlich, denn manche sind nur wenige Zentimeter groß, während andere Blätter wie die des Trompetenbaums mit einem Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern beeindrucken. Auch die Farben sind vielfältig, denn zusätzlich zu den unzähligen Grüntönen gibt es unter anderem auch rote, gelbe, silbriggraue oder mehrfarbige Blätter. Viele Laubgehölze schützen sich im Winter vor Trockenschäden, indem sie im Herbst ihre Blätter abwerfen und im Frühling, wenn die Lebensbedingungen für die Pflanzen wieder freundlicher werden, neu austreiben. Manche Gehölze starten besonders früh, wie die Lärchen (Larix) und die Alpen-Johannisbeeren (Ribes alpinum). Mit dem Austrieb zeigt sich auch wieder der Reichtum der Blattformen und die Vielfalt der Grüntöne.

Einzigartige Blätter

Bei der Auswahl von Pflanzen wird häufig allein auf die Blüten geachtet, dabei sind die Blätter ein mindestens genauso wichtiger Aspekt bei der Gartengestaltung. Sie sollten deshalb ebenfalls bei der Pflanzenauswahl eine Rolle spielen. Einige Gehölze haben besonders markante Blätter, wie zum Beispiel der Ginkgo (Ginkgo biloba und Sorten). Seine Blätter sind einzigartig, denn sie haben eine fächerartige Form und sind auffallend geadert. Sie beeindrucken im Herbst auch mit ihrer intensiven, leuchtend goldgelben Färbung. Ihre außergewöhnliche Form hat dazu geführt, dass sie zum Beispiel im Jugendstil als Vorbild für Ornamente dienten. Sie wurden auf Hausfassaden abgebildet und waren Vorlage für Schmuckstücke. Der Ginkgo gilt als „Lebendes Fossil“, denn er existierte schon vor Millionen Jahren. Doch anders als die Dinosaurier hat er alle Veränderungen auf unserem Planeten gut überstanden. Die Eiszeiten in Europa haben allerdings dazu geführt, dass der Ginkgo in hiesigen Regionen ausgestorben war. In Ostasien hat er aber überlebt, wo er noch heute als heiliger Baum gilt und deswegen häufig in Tempelanlagen zu finden ist. Von dort fand er im 18. Jahrhundert seinen Weg wieder nach Europa zurück. Der Ginkgo kann durchaus 15 bis 20 Meter hoch werden und braucht deshalb viel Platz. Doch es gibt mittlerweile verschiedene  Sorten, die deutlich kleiner bleiben. Manche eignen sich sogar für Pflanzgefäße auf dem Balkon oder auf der Terrasse. So können sich auch die Besitzer eines kleinen Gartens oder Balkongärtner über diesen außergewöhnlichen Baum und seine interessanten Blätter freuen.

Colour your life März 2012 - Larix kaempferi PendulaDer Baum des Jahres 2012

Die Lärche ist ebenfalls eine Besonderheit. Im Unterschied zu fast allen Nadelbäumen wirft sie im Herbst ihre Nadeln ab. Die Europäische Lärche (Larix decidua) wurde zum Baum des Jahres 2012 gewählt. Sie ist der einzige heimische Nadelbaum, der nicht immergrün ist und der sein Nadelkleid im Laufe eines Jahres stark verändert: Es ist während des zeitigen Austriebes im Frühling frischgrün, wird dann zum Sommer hin dunkler und färbt sich im Herbst leuchtend goldgelb. Wahrscheinlich ist das Abwerfen der Nadeln eine Strategie, um den besonders tiefen Temperaturen im Hochgebirgsraum Paroli bieten zu können. Diese Lärchenart ist ursprünglich in den höheren Regionen der Alpen und der Karpaten beheimatet und verträgt Temperaturen von bis zu - 40 °C. Sie kann wie ihre Schwester, die Japanische Lärche (Larix kaempferi), 25 Meter hoch werden und benötigt deshalb viel Platz. Doch auch von der Lärche gibt es Sorten, die sich für kleine oder mittelgroße Gärten eignen. ‘Diana‘ beispielsweise hat interessante, korkenzieherartig gedrehte Zweige, ‘Pendula‘ ist eine schöne Hängeform und ‘Blue Dwarf‘ – der „Blaue Zwerg“ – macht seinem Namen mit den blaugrauen Nadeln und dem kompakten Wuchs alle Ehre. Sie alle sind schöne Gehölze für den Einzelstand, die dazu beitragen, den Garten schon früh im Jahr mit ihrem frischen Austrieb zu beleben.

Ideal für grüne Grenzen

Die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) ist ein pflegeleichter, schnittverträglicher Strauch, der bereits im April und Mai blüht. Die gelben bis gelbgrünen Blüten verströmen einen angenehmen süßen Duft und machen diese anspruchslose Johannisbeere auch zu einer wertvollen Bienenfutterpflanze. Diese Art ist in Europa heimisch und wird unter anderem als gutes Nistgehölz für Vögel geschätzt. Sie kann zwar Früchte tragen, diese sind jedoch nicht so schmackhaft wie die der Weißen, Roten und Schwarzen Johannisbeeren. Die Alpen-Johannisbeere ist als Heckenpflanze sehr beliebt, denn sie ist sehr schnittverträglich und wächst sehr dicht. Außerdem gedeiht sie auch an schattigen Standorten gut. Sie ist über einen sehr langen Zeitraum belaubt, weil sie sehr früh austreibt und ihre frischgrünen drei- bis fünflappigen Blätter bis weit in den Herbst hinein behält. Für etwa 60 bis 100 Zentimeter hohe Hecken ist die Sorte ‘Schmidt‘ ideal, die ungeschnitten etwa mannshoch wird. Alpen-Johannisbeeren sind zweihäusig, das heißt, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. ‘Schmidt‘ ist eine männliche Sorte. Sie trägt keine Früchte, hat dafür aber zwei bis drei Zentimeter lange Blütenstände.

Filigrane Kletterer

Die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) ist ebenfalls in Mitteleuropa zu Hause. Diese filigrane, reichblühende Clematisart wird mit einer Kletterhilfe zwei bis drei Meter hoch. Sie kann auch an Zäunen oder an lichten Gehölzen emporwachsen. Ohne Unterstützung beim Klettern entwickelt sie sich wie ein Bodendecker und überzieht zum Beispiel Mauern oder große Steine mit einem feinen Schleier aus zierlichen, gefiederten Blättern. Anders als bei den großblumigen Clematis sind die Blüten dieser Art nicht sternförmig, sondern glockenartig bis weit geöffnet. Sie erscheinen schon von Mai bis Juni. Es gibt verschiedene Sorten, die sich unter anderem hinsichtlich der Blütenfarbe, -form und -größe unterscheiden. Aus den meist violettblauen Blüten entstehen später im Jahr interessante Fruchtstände mit silbrigen, fedrigen Haaren, die an kleine Perücken erinnern und die Pflanzen über einen langen Zeitraum zieren. Diese sehr natürlich anmutenden Clematis sind sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen. Sie brauchen auch nicht zurückgeschnitten werden. Schnitt wird aber gut vertragen. Zu üppig wachsende Pflanzen können direkt nach der Blüte mit der Schere gestutzt oder ausgelichtet werden.

 

 


 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats März

Der Ginkgo – botanisch Ginkgo biloba – ist ein Baum mit vielen deutschen Namen. So ist er unter anderem als Chinesischer Tempelbaum, Goethebaum, Mädchenhaarbaum, Fächerblattbaum, Silberaprikose, Jahrtausend- und Weltenbaum sowie als Elefantenohr- und Entenfußbaum bekannt. Diese Namen beziehen sich vor allem auf seine außergewöhnliche Blattform, seine Früchte oder seine Herkunft. Seit der Rechtschreibreform ist sogar die Schreibweise variabel, denn zusätzlich zu Ginkgo ist heute auch „Ginko“ zulässig. Der botanische Name Ginkgo biloba ist dagegen eindeutig und es gibt nur diesen einen botanischen Namen für diese Pflanzenart. Auch im Ausland weiß darum jeder Gehölzfachmann, welcher Baum mit diesem Namen gemeint ist.

Colour your life März 2012 - Acer platanoides PalmatifidumDer Ginkgo mutet zwar exotisch an, doch er ist keinesfalls empfindlich und war vor den Eiszeiten sogar in Europa heimisch. Er wird nicht nur wegen seiner interessanten Blätter geschätzt, sondern auch wegen seiner Widerstandsfähigkeit. Dieser Baum trotzt Krankheiten und Insekten, verträgt Hitze, ist stadtklimafest und übersteht auch hohe Luftverschmutzung. Deshalb wird er auch gerne in Städten gepflanzt. In Japan wurde vom Ginkgo geglaubt, dass er vor Feuer schützt: Während eines großen Feuers nach einem Erdbeben 1923 in Tokio wurden viele Bäume von den Flammen zerstört, während die Ginkgos überlebten. Ein wichtiger Tempel, um den herum diese Bäume wuchsen, blieb von dem Feuer verschont – angeblich, weil die Blätter der Ginkgos den Tempel vor den Flammen schützten.

Der Ginkgo wird manchmal auch Goethebaum genannt. Der große deutsche Dichter und Universalgelehrte Johann Wolfgang von Goethe war von dem Ginkgo so fasziniert, dass er ihn in einem Gedicht verewigte. In der Goethestadt Weimar befindet sich inzwischen sogar ein Ginkgo-Museum, das sich mit all den spannenden Facetten rund um diesen außergewöhnlichen Baum befasst.

Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist ein von Mythen umgebener Baum. So glaubten die Menschen früher, dass in ihm Feen lebten, die Wanderern, die sich verlaufen hatten, den richtigen Weg zeigten. Weil der Baum Ruhe- und Tanzplatz von Feen war, die den Menschen wohlgesonnen waren, wurde die Lärche in den Alpen gerne als Haus- und Hofbaum gepflanzt. So hatten die schützenden Waldgeister eine Wohnstätte nahe am Haus und hielten das Böse fern. Die Lärche galt auch als ein Baum, der für arme Menschen sorgte, indem sie dazu beitrug, dass diese immer etwas Geld, Brot und Käse hatten.

Die Europäische Lärche ist ein besonderes Gehölz, denn fast alle Nadelbäume sind immergrün, die Lärche dagegen wirft ihre Nadeln ab. Diese für einen Nadelbaum außergewöhnliche Eigenschaft findet sich im botanischen Namen der Europäischen Lärche – botanisch Larix decidua – wieder: decidua geht zurück auf deciduus, das für abfallen oder hinfällig steht. Im Englischen wird dieser Zusammenhang in der Sammelbezeichnung deciduous trees für die laubabwerfenden Gehölze deutlich.

Die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) wird unter anderem als dichte, gut schnittverträgliche Heckenpflanze geschätzt. Wer Wert auf möglichst viele leckere Früchte legt, sollte Weiße, Rote oder Schwarze Johannisbeeren pflanzen. Sie benötigen nur wenig Platz und so kann auch in einem kleinen Garten eigenes Obst geerntet werden. Fruchttragende Johannisbeeren sind auch als Stämmchen erhältlich und können dann in einem Kübel auch auf dem Balkon stehen.

Der botanische Name Ribes geht zurück auf eine im östlichen Mittelmeerraum genutzte Rhabarber-Art (Rheum ribes), die von den Arabern Ribas genannt wurde. Aus dieser Pflanze ließ sich ein Sirup herstellen und sie diente auch als Arzneimittel. Später wurde der Name Ribas auf die Johannisbeere übertragen: Nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel verwendeten die Araber die Johannisbeeren als Ersatz für die dort nicht vorhandene Rhabarber-Art. Aus dem Namen Ribas entstand dann im Laufe der Zeit der Begriff Ribes. Der deutsche Name Johannisbeere soll darauf zurückgehen, dass die ersten Früchte bereits am Johannistag, dem 24. Juni, reif sind.

Wenn Platz knapp ist, sind Kletterpflanzen wie die filigranen, blühfreudigen Clematis eine gute Lösung. Sie benötigen nur wenig Grundfläche, wenn man sie zum Beispiel an einer Mauer oder einem Zaun emporranken lässt. Clematis können auch an anderen Pflanzen emporwachsen, zum Beispiel an Kletterrosen. Die Farbe Blau gibt es bei Rosen nicht. So können mit blauen Clematis und zeitgleich blühenden Rosen besonders schöne Bilder entstehen.

 

 

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Colour your life - Februar 2012

Colour your life Februar 2012 - Jasminum nudiflorumVorboten des Frühlings

Die Tage werden langsam wieder länger, doch noch herrscht Winter, auch wenn das Wetter bisher äußerst mild war. Wenn der Blick nach draußen schweift, trifft er vor allem auf die verschiedensten Grautöne und mattes Grün. Bis zum Beginn des Frühlings, dem frischen Austrieb der sommergrünen Gehölze und den leuchtenden Farben der Frühlingsblüher dauert es noch. Umso größer ist die Freude, wenn auch jetzt schon einige Pflanzen der Kälte trotzen und als Vorboten des Frühlings mit Blüten überraschen.

Manche Pflanzen blühen von Natur aus sehr früh. Sie haben eine Nische gefunden und öffnen ihre Blüten zu einer Zeit, in der nur wenig Konkurrenz durch andere Pflanzen besteht. Dieser Trick der Evolution bietet auch den Gartenbesitzern Vorteile, denn wer Frühblüher pflanzt, kann sich über einen besonders zeitigen Start ins Gartenjahr freuen. Zu den interessantesten Vorboten des Frühlings gehören unter anderem der Winter-Jasmin, die Winter-Duft-Heckenkirsche, die Niedrige Glockenhasel und die Schnee-Kirsche.

Frühlingsimpressionen im Winter

Die Schnee-Kirsche (Prunus subhirtella ´Autumnalis`) dürfte bei manchem den Eindruck erwecken, ein besonderes Naturphänomen entdeckt zu haben. Doch für diesen Kirschbaum ist es ganz normal, dass er im Winter blüht. Bei milder Witterung erscheinen die schönen Kirschblüten bereits im November oder Dezember, die Hauptblütezeit liegt allerdings normalerweise im März und April. Die Blüten sind weiß bis zart weiß-rosafarben und halbgefüllt. Die Schnee-Kirsche ist auch im Herbst interessant, denn ihre Blätter färben sich dann leuchtend gelborange bis violettbraun. Von dieser Kirsche gibt es verschiedene Sorten, zum Beispiel ‘Autumnalis Rosea‘, deren Blüten etwas intensivere Rosatöne aufweisen.

Colour your life Februar 2012 - Prunus subhirtella AutumnalisVerlockender Duft mitten im Winter

Die Winter-Duft-Heckenkirsche (Lonicera purpusii), auch Winter-Duft-Geißblatt genannt, überrascht im Winter sogar mit stark duftenden Blüten. Die meisten Geißblattarten sind als Kletterpflanzen bekannt, diese außergewöhnliche Art dagegen entwickelt sich zu einem bis etwa 2 Meter hohen Strauch. Die Hauptblütezeit liegt im Februar und März, doch je nach Witterung öffnen sich die rahmweißen bis zart gelben Blüten auch schon eher. Obwohl dieser Zierstrauch pflegeleicht und anspruchslos ist, ist er bisher kaum bekannt. In milden Regionen oder an geschützten Standorten behält er seine Blätter auch im Winter.

Gelbe Sterne für den winterlichen Garten

Ein ebenfalls wenig bekannter Winterblüher ist der aus Ostasien stammende Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum). Seine auffallenden, leuchtend gelben Blüten erinnern an die von Forsythien und wirken je nach Blickwinkel wie leuchtende, kleine Sterne. Die botanische Artbezeichnung nudiflorum heißt übersetzt nackt blühend und ist ein Hinweis darauf, dass dieser Jasmin seine Blüten schon vor dem Blattaustrieb öffnet. Sie erscheinen, abhängig von der Witterung, von Dezember bis April. Am besten entwickelt sich dieser Winterblüher an einem geschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort. Er hat lange, biegsame grasgrüne Triebe. Sie lassen sich gut an Spalieren festbinden und können auf diese Weise etwa 3 bis 4 m hoch klettern. Der Winter-Jasmin ist ideal, um Hauswände, Mauern oder Pergolen zu verschönern. Ohne Kletterhilfe entwickelt er sich zu breiten, niedrig bleibenden Büschen. Besonders eindrucksvoll ist er, wenn seine langen, schlanken Triebe wie Kaskaden über Mauerkronen herab wachsen. Die gelben Blütensterne kann man sich auch ins Haus holen, denn einzelne Zweige sind im Winter ein schöner Tischschmuck.

Colour your life Februar 2012 - Corylopsis paucifloraBlütenglöckchen läuten den Frühling ein

Zart und zierlich wirkt die Niedrige Glockenhasel (Corylopsis pauciflora). Doch auch sie bietet den kühlen Temperaturen Paroli und blüht bereits früh im Jahr. Dieser nur etwa 1 bis 1,5 Meter hohe Strauch öffnet seine leicht duftenden, hellgelben Blüten schon im März und April vor dem Blattaustrieb. Die in großer Zahl erscheinenden Blütenglöckchen hängen meist zu zweit oder dritt an den feinen Trieben. Sie lohnen einen genaueren Blick, denn sie sind von einem dünnen, beinahe durchscheinenden Tragblatt umgeben, das den zierlichen Eindruck der Blüten verstärkt. Dieser Frühblüher wächst langsam und findet auch in kleinen Gärten oder Innenhöfen noch Platz. Wunderschöne Gartenbilder entstehen, wenn man die Niedrige Glockenhasel mit farblich passenden, früh blühenden Partnern kombiniert. Sehr effektvoll sind zum Beispiel blau blühende Zwiebelblumen wie Blausternchen oder Vorfrühlingsanemonen. Damit sich die Glockenhasel gut entwickeln kann, sollte sie an einer Stelle stehen, die vor kaltem Nord- und Ostwind geschützt ist. Dieser filigrane Zierstrauch ist auch nach der Blütezeit interessant. Seine Blätter sind während des Austriebs rötlich, später vergrünen sie und im Herbst färben sie sich goldgelb.

All diese Entdeckungen verlocken zu Spaziergängen durch den winterlichen Garten. Sie machen auch neugierig auf weitere botanische Überraschungen, die Mutter Natur noch bereit hält. Wer im eigenen Garten keinen Winterblüher hat und für das nächste Jahr vorsorgen möchte, nutzt am besten die bald beginnende Pflanzzeit, um den Garten mit den Vorboten des Frühlings zu bereichern

 

 




Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Februar

 

Der Winter-Jasmin stammt ursprünglich aus China, wo er oft in Schluchten oder auf felsigen Abhängen zu finden ist. In Asien gibt es auch verschiedene Jasminarten mit duftenden Blüten. Weißen Duft-Jasminblüten sagt man nach, dass sie die Fantasie anregen, Ängste lindern und die Lebensfreude steigern. Auch wenn der Winter-Jasmin nicht duftet – die Lebensfreude steigert der Anblick der leuchtend gelben Blüten im Winter bestimmt.

Der Winter-Jasmin sollte regelmäßig ausgelichtet werden, indem man zu dicht stehende Triebe entfernt. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr, im Turnus von zwei bis drei Jahren, fördert die Blühfreudigkeit.

Nicht alles, was Jasmin heißt, ist auch ein Jasmin. Viele deutsche Pflanzennamen führen auf die falsche Fährte. Das gilt auch für den Pfeifenstrauch (Philadelphus), der auch als Bauernjasmin bekannt ist. Der andere deutsche Name, Falscher Jasmin, ist dagegen zutreffender. Der Bauernjasmin hat duftende Blüten, genauso wie viele Duft-Jasminarten, doch er ist nicht mit ihnen verwandt. Er gehört zu den Hortensiengewächsen, während die verschiedenen Jasminarten, wie zum Beispiel der schon zu Beginn des Jahres blühende Winter-Jasmin, zu den Ölbaumgewächsen gehören.

Sowohl Forsythien als auch der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) blühen schon sehr früh im Jahr und haben leuchtend gelbe Blüten. Die Blüten unterscheiden sich aber durch die Zahl der Blütenblätter: Bei Forsythien sind es vier, beim Winter-Jasmin fünf bis sechs. Außerdem erscheinen die Blüten des Winter-Jasmins eher und die Triebe sind, anders als die der Forsythien, auffallend grün.

 

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