Pflanze des Monats - Februar 2015

Februar 2015 - Starke Persönlichkeiten:

Edle Pflanzen im Kleinformat

 

Starke Persönlichkeiten - Edle Pflanzen im Kleinformat

 

Klein und fein
Die Qualität eines Gartens, die Eindrücke und Freude, die er bietet, sind keine Frage der Größe. Auch auf kleinstem Raum kann ein Gartenparadies entstehen, denn es gibt viele Pflanzen, die langsam wachsen oder von Natur aus klein bleiben. Sie sind prädestiniert für Minigärten, für die Pflanzung in Gefäßen und für die besondere Gestaltung kleiner Gartenbereiche oder Beete. Viele dieser grünen Zwerge sind genügsam und pflegeleicht.

Goldstück für die Winterzeit
Mit immergrünen kleinen Nadelgehölzen hat der Garten das ganze Jahr über etwas zu bieten und ist selbst im Winter nicht kahl. Immergrün heißt nicht unbedingt, dass die Pflanzen auch im Winter grün sind, sondern nur, dass sie ihre Blätter oder Nadeln behalten. Deren Farbe kann natürlich variieren und Abwechslung in den Garten bringen, denn es gibt viele schöne Gehölze mit gelbem oder bläulichem Nadelkleid. Ein außergewöhnliches Schmuckstück für den winterlichen Garten ist die Zwerg-Bergkiefer 'Carstens Wintergold' (Pinus mugo-Sorte). Sie wächst langsam: In 10 Jahren erreicht sie nur eine Höhe von etwa 30 bis 50 cm und eine Breite bis circa 60 cm. Diese kleine Kiefer ist ein Verwandlungskünstler, denn ihre im Sommer grünen Nadeln verändern ihre Farbe in der kalten Jahreszeit. Sie sind im Winter leuchtend gelb bis kupferfarben.

Ein Baum mit &bdquoPinseln&ldquo
Eine andere außergewöhnliche Kiefer für kleine Gärten ist Pinus leucodermis 'Compact Gem'. Sie ist eine kompakt wachsende, relativ klein bleibende Form der Schlangenhautkiefer mit schönen dunkelgrünen Nadeln. Der deutsche Name bezieht sich auf die Rinde an den Trieben. Dort, wo die älteren Nadelbüschel abgefallen sind, weist sie ein an Schlangenhaut erinnerndes Muster auf. Typisch für diese Kiefern sind auch die sehr nah beieinander stehenden Nadeln. Die Triebenden wirken wie die Quasten von Pinseln, denn hier stehen die langen, starren Nadeln besonders dicht. Diese pyramidal wachsende Kiefer passt z.B. gut in kleine Heidegärten und zu Rosen, Stauden oder Gräsern. Die Zuckerhutfichte 'Sanders Blue' (Picea conica-Sorte) ist ebenfalls eine Kostbarkeit für kleine Gärten, denn auch sie wächst sehr langsam. Diese Fichte bildet von Natur aus einen markanten, zuckerhutähnlichen Kegel. Auffällig ist auch die Farbe ihrer Nadeln, denn sie sind im Austrieb hell-silbrigblau. Mit zunehmendem Alter werden sie dunkler.

Ausdrucksstarke Minipflanzen
Ganz anders ist der Wuchs der Zwerg-Hemlocktanne 'Jeddeloh' (Tsuga canadensis-Sorte). Sie wächst halbkugelförmig und ohne Mitteltrieb. Dadurch bildet sich im Laufe der Jahre in der Mitte eine Vertiefung, die an ein Nest erinnert. Diese langsam wachsende Hemlocktanne wird nur 80 bis 100 cm hoch und kann beispielsweise gut in Innenhöfe gepflanzt werden, wo sie vor austrocknendem Ostwind geschützt ist. Die abwechslungsreichen Wuchsformen sowie die verschiedenen Grün-, Blau- und Gelbtöne der Zwergnadelgehölze bieten viele Möglichkeiten für effektvolle Pflanzungen.

Kleine Lichtblicke mit großer Wirkung
Eine schöne, farbenfrohe Ergänzung zu Immergrünen sind vorgetriebene Zwiebelblumen, die schon früh im Jahr blühen und den ersten Hunger auf Farbe im Garten stillen. Sie werden bereits in den Wintermonaten angeboten. Die Auswahl ist groß und umfasst Narzissen in leuchtenden Gelbtönen, Tulpen in den unterschiedlichsten Farben, duftende Hyazinthen, zierliche Krokusse und auch weniger bekannte Frühlingsboten wie Zwergiris und Anemonen. Zwiebelblumen mit hellen Blüten fallen vor immergrünen Gehölzen mit dunklen Nadeln oder Blättern besonders gut auf und der große Kontrast verstärkt ihre Farbwirkung.

Grüne Teppiche und Polster
Interessante Schönheiten aus dem Reich der Stauden sind die verschiedenen alpinen Steinbrecharten (Saxifraga), die gut zu kleinen Nadelbäumen passen. Der deutsche Name dieser hübschen und robusten Stauden lässt schon anklingen, dass sie oft aus gebirgigen Regionen stammen. Deshalb kommen sie im Garten gut zusammen mit Steinen und Mauerwerk oder in Trögen zur Geltung. Viele bilden ganzjährig grüne Polster oder Teppiche. Wichtig für ihre gute Entwicklung sind ein sonniger Standort und ein gut wasserdurchlässiger Boden.

Steinrosen als Zauberpflanzen
Ähnliche Ansprüche an Standort und Licht haben die zahlreichen Hauswurzarten (Sempervivum). Sie sind äußerst dekorativ, denn sie bilden ausdrucksstarke Rosetten und werden deshalb manchmal auch als Steinrosen bezeichnet. Das Farbenspektrum der wasserspeichernden Blätter umfasst die verschiedensten Rot-, Braun- und Grüntöne sowie graublaue Nuancen. Einige Arten und Sorten haben eine schöne silbrig-weiße Behaarung. Früher wurden diese kompakt wachsenden Stauden häufig auf Dächer gepflanzt im Glauben, dass sie Häuser vor Blitzschlag schützen und Hexen fern halten. Heute werden sie als pflegeleichte, immergrüne Gartenpflanzen geschätzt, die mit ihren außergewöhnlichen Rosetten und der faszinierenden Fülle an Farbtönen leicht die Sammellust wecken können.



Extratipps für mobile Gärten:
Top im Topf


Wasserabfluss ist wichtig

Viele klein bleibende oder langsam wachsende Gehölze und Stauden eignen sich gut für die Bepflanzung von Kästen, Kübeln und Trögen. Damit die Freude nicht getrübt wird, helfen einige einfache Tipps. Wichtig sind Löcher im Boden der Gefäße, damit überschüssiges Gieß- und Regenwasser gut abfließen kann. Falls die Gefahr besteht, dass sich das Wasser unter dem Gefäß staut, empfiehlt es sich, es etwas höher zu stellen, z.B. auf kleine Terracotta-Füßchen.

Isoliermaterial geschickt verbergen
Bei Gefäßen kann die Kälte - anders als im Gartenboden - von allen Seiten auf die Wurzeln einwirken. Deshalb ist es empfehlenswert, auch bei winterharten Pflanzen den Topfballen bei starkem Frost zu schützen. Man kann die Gefäße z.B. mit Vlies oder Noppenfolie umwickeln und dann in einen schönen großen Weidenkorb stellen oder mit Jute umgeben, so dass das Isoliermaterial kaschiert wird.

Schutz vor zuviel Nässe
Steinbrech (Sedum), Hauswurz (Sempervivum) und viele im Frühjahr blühende Blumenzwiebeln leiden unter zuviel Feuchtigkeit im Winter. Deshalb ist ein gut wasserdurchlässiger Boden wichtig. Wenn die Pflanzen in Gefäßen wachsen, sollten sie an eine Stelle gestellt werden, an der sie vor zu starkem Regen geschützt sind.

Wiederholung fördert Harmonie
Um die Schönheit der Pflanzen zu betonen und nicht von ihrem Wuchs abzulenken, empfehlen sich schlichte Gefäße ohne üppige Verzierungen. Ideal ist es, wenn sich im mobilen Garten bestimmte Formen, Farben und Materialien wiederholen. Dies wirkt ausgewogener als eine zu abwechslungsreiche Mischung unterschiedlichster Töpfe, Kästen und Kübel.

An Dünger denken
Bei Pflanzen, die in Gefäßen wachsen, ist die Düngung während der Wachstumsphase besonders wichtig, denn es steht nur ein sehr begrenzter Wurzelraum zur Verfügung. Ideal sind Langzeit- bzw. Depotdünger, weil die Nährstoffe langsam über mehrere Monate abgegeben werden. Für manche Pflanzen, z.B. kalkempfindliche Rhododendron, ist ein Spezialdünger am besten.

Auf gleiche Standortansprüche achten
Werden verschiedene Stauden oder Gehölze zusammen in ein Gefäß gepflanzt, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass ihre Standortansprüche übereinstimmen. Wichtige Aspekte sind z.B. ähnlicher Wasserbedarf und Lichtansprüche.

Immergrüne auch im Winter gießen
Bei Pflanzen, die in Gefäßen wachsen, kommt der regelmäßigen Bewässerung besondere Bedeutung zu. Im Garten können sie mit ihren Wurzeln noch aus tieferen Bodenschichten Wasser aufnehmen, in Gefäßen ist der Wurzelraum für die Pflanzen dagegen sehr begrenzt und es kann viel schneller zu Wassermangel kommen. Insbesondere in der kalten Jahreszeit wird das Gießen oft vergessen, obwohl immergrüne Gehölze in Töpfen, Kästen und Kübeln auch dann Wasser über ihre Blätter verdunsten. Sie sollten deshalb auch im Winter gelegentlich an frostfreien Tagen gegossen werden.

 

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