Pflanze des Monats - Juni 2013
Juni 2013
Zwischen Schmerz und Lust:
Überwältigt von Rosen
Rosen stehen seit der Antike vor allem als Symbol für Liebe, Freude und Schönheit. Antike Sagen beschreiben die Entstehung der Rosen als Spur der Morgenröte auf Erden, als sie zusammen mit Aphrodite dem Meerschaum entstieg. Mit der Rose war aber auch immer die Vorstellung des Schmerzes verbunden - keine Rose ohne Dornen - und sie stand auch für Vergänglichkeit und Tod. Die rote Farbe wurde auf das Blut der Aphrodite, die sich an den Stacheln verletzte, zurückgeführt, oder auf das Blut der Nachtigall, die die ursprünglich weiße Rose mit ihrem Herzblut rot färbte. Das frühe Christentum entwickelte eine ganz eigene Rosensymbolik. In vielen Kirchen sind Rosenranken als Sinnbilder eines aus dem Tod erblühenden ewigen Lebens abgebildet; weit bekannt ist die Rosenmystik um Jesus und Maria, wie sie beispielsweise alle Jahre wieder in den Weihnachtsliedern „Maria durch ein´ Dornwald ging" oder „Es ist ein Ros entsprungen" besungen wird.
Charmant und faszinierend
Dem Charme von Rosen kann (und will!) sich niemand entziehen - sei es die Form, die Farbe oder der Duft - kein Zufall, dass Rosen der Deutschen liebste Blume sind! Allerdings können Rosen mit ihren scharfen Stacheln auch sehr unangenehm sein. Dieser Gegensatz von Liebreiz und Waffe der Rose war im Laufe der Jahrhunderte eine reiche Quelle für Liebesgedichte, Liebeslieder und so manche Schnulze. Wegen dieser Faszination pflanzen Gartenbesitzer auch heute Rosen in ihre Gärten. Die Rosenzüchter suchen nach immer neuen Sorten. Im Vergleich zu anderen Pflanzenarten gibt es bei Rosen eine außergewöhnlich große Vielfalt von bodendeckenden Rosen bis zu Kletterrosen, von Beetrosen mit einfacher, gefüllter oder sogar doppelt gefüllter Blüte. Das Farbspektrum ist immens und manche Sorten blühen sogar mehrfarbig, nicht zu vergessen: viele Rosensorten duften. Das Sortiment umfasst auch Rosen, die mit auffallend vielen Stacheln ausgestattet sind ... und Sorten mit besonders schmucken Früchten, den so genannten Hagebutten. Die Vielfalt der Rosen trägt natürlich auch dazu bei, dass sie so beliebt sind. An die richtige Stelle gesetzt und richtig gepflegt, sind Rosen dankbare und wenig anspruchsvolle Gartenpflanzen. Ein alter Rosenstock ist ein echtes Schmuckstück im Garten, denn für Rosen gilt: Je älter sie sind, umso schöner werden sie.
Rosen-Tipps
Typisch für Rosen ist ihr außergewöhnlich tiefreichendes Wurzelwerk. So erklärt sich auch, dass Rosen sich sogar an Extremstandorten mit wenig Erdreich wie z.B. auf Schlossmauern prächtig entwickeln. Übrigens ist die Länge des Wurzelsystems auch der Grund, warum Rosentöpfe im Vergleich zu anderen Pflanzentöpfen wesentlich tiefer sind. Alte Rosensträucher erreichen also mit ihrem ausgedehnten Wurzelwerk leicht Wasser, in jungen Jahren und in längeren Trockenperioden im Sommer freuen sich allerdings auch Gartenrosen über eine gelegentliche Wassergabe. Rosen bevorzugen einen hellen, sonnigen Standort. Leichte Düngung, am besten zum Austrieb im Frühjahr und nach dem Schnitt im Juli, sorgt für eine reiche Blüte. Ansonsten stellen Rosen keine besonderen Anforderungen an den Standort, sie zeigen sich nur zickig, wenn sie an einer Stelle gepflanzt werden, wo vorher schon Rosen gestanden haben. Ein direktes Nachpflanzen ist also nicht zu empfehlen; entweder sollte der Boden ausgetauscht werden oder eine Zwischenpflanzung erfolgen. Dieses Phänomen der so genannten Bodenmüdigkeit zeigen außer Zierrosen auch einige Obstgehölze aus der Familie der Rosengewächse, zum Beispiel Äpfel oder Kirschen.
Rosen pflanzen!
Für nahezu jede Gartensituation gibt es die passende Rose: Als Beetrosen entlang des Weges zur Haustür oder als Band vor dem Gartenzaun, als Kletterrosen über dem Rosenbogen im Eingangsbereich, als duftende Strauchrosen, die solitär in der Rabatte brillieren ... Am besten stellt man sich im breiten Sortiment des Fachhandels erst gar nicht der Qual der Wahl, sondern nimmt gleich mehrere Rosen mit. Wurzelnackte Rosen pflanzt man am besten im Herbst, jetzt im Frühjahr sollten dagegen Rosen im Topf, die so genannten Containerrosen, gepflanzt werden. Wichtig ist, dass das Pflanzloch ausreichend tief ist, so dass die Veredlungsstelle der Rose etwa fünf Zentimeter unter die Erde kommt. Kräftiges Angießen und mehrfache Bewässerung ist in den ersten zwei Wochen nach der Frühjahrspflanzung sehr zu empfehlen, die Rose wird es mit kräftigem Wuchs und reicher Blüte danken.
Ihr Team vom Garten-Fachmarkt Helmstetter