Colour your life - Mai 2012

Syringa afghanicaEcht dufte

Duftende Blüten sind eine kluge Strategie von Mutter Natur, denn so können Pflanzen auch unter schwierigen Bedingungen, zum Beispiel in der Dunkelheit, Bestäuber anlocken. Bestäubende Insekten sind für die Erhaltung vieler Pflanzenarten überlebenswichtig. Für den Menschen ist der Blütenduft ein Aspekt, der ein schönes Gehölz oder eine Staude zusätzlich interessant machen kann. Viele Pflanzen, von denen einige schon früher in Bauerngärten wuchsen, verzaubern mit einem Duft, den mancher am liebsten in einem Parfüm einfangen möchte. Noch schöner ist es aber, den Pflanzenduft im eigenen Garten zu erleben und direkt an den Blüten zu schnuppern.

Kein Frühling ohne Flieder

Eine der bekanntesten Duftpflanzen ist der Flieder (Syringa vulgaris und Sorten), der beinahe schon zum deutschen Kulturgut gehört und besonders in ländlichen Gärten häufig zu sehen ist. Er ist eine der typischsten und beliebtesten Frühlingspflanzen. Im 19. Jahrhundert wurde er sehr populär und vor allem in Frankreich, in der Gärtnerei Lemoine in Nancy, entstanden viele neue Sorten. Der Pflanzenzüchter Victor Lemoine war in seinem Heimatland so berühmt, dass ihm dort sogar ein Denkmal errichtet wurde. Die großen Blütenrispen des Flieders, der manchmal auch als Edel-Flieder bezeichnet wird, verströmen einen intensiven Duft. Von reinem Weiß über Rosa bis hin zu dunklem Purpurrot reicht die Palette der Blütenfarben. Der anspruchslose Flieder eignet sich nicht nur für den Einzelstand, er wird auch gerne für Blütenhecken verwendet. Als Alternative zum mehrere Meter hoch werdenden Edel-Flieder können in kleinen Gärten auch Arten gepflanzt werden, die nur etwa einen Meter Höhe erreichen, zum Beispiel der Zwerg-Duftflieder (Syringa meyeri ‘Palibin‘).

 

Viel Duft und Farbe auf kleiner Fläche

Duftende Kletterpflanzen sind eine gute Lösung, wenn Platz knapp ist. Der Blauregen (Wisteria) benötigt nur wenig Grundfläche und kann viele Meter hoch werden. Er hat schöne gefiederte Blätter und bildet bis zu 50 Zentimeter lange, duftende Blütentrauben, meist in intensiven Blautönen. Es gibt auch Sorten, die rosa oder weiß blühen. Anders als Efeu oder Wilder Wein bildet der Blauregen keine Haftorgane, sondern klettert in der Natur an anderen Pflanzen in die Höhe. Er benötigt darum im Garten eine besonders stabile Kletterhilfe. Weil er sehr kräftig wächst, ist er ideal, um Pergolen oder Laubengänge zu umranken und so einen blühenden und duftenden Baldachin bilden.

Duftgarten für den Balkon

Neben dem Flieder gehört der Lavendel (Lavandula angustifolia und Sorten) wohl zu den bekanntesten Duftpflanzen. In der Provence wird er großflächig zur Parfümherstellung gepflanzt. Neben den zahlreichen Lavendelsorten mit Blüten in schönen Blau-und Violetttönen gibt es auch weiß- oder rosablühende Sorten. Die Höhe dieser Pflanzen variiert ebenfalls und so können zum Beispiel interessante Kombinationen mit Sorten in unterschiedlichen Höhen oder mit verschiedenen Blütenfarben entstehen. Lavendel lässt sich vielseitig verwenden, unter anderem als kontrastreicher Begleiter von Rosen, als niedrige Hecke oder zusammen mit Stauden. Weil Lavendel relativ niedrig bleibt, ist er die ideale Duftpflanze auch für sonnige kleine Gärten. In ein Gefäß gepflanzt, verschönert er den Balkon, die Terrasse oder den Hauseingang.

Fernöstliche Blütenschönheiten

Auch manche Pfingstrose (Paeonia) duftet angenehm. Am bekanntesten sind jene Pfingstrosen, die als Stauden erhältlich sind, doch es gibt auch Strauch-Pfingstrosen, zum Beispiel Suffruticosa- und Rockii-Sorten. Diese Pflanzen werden zumeist etwa einen bis zwei Meter hoch und öffnen ihre großen, einfachen, halb oder ganz gefüllten Blüten im Mai. Viele beeindrucken sowohl mit schönen, seidig anmutenden Blütenblättern als auch mit intensivem Duft. Das Farbenspektrum umfasst vor allem weiße, rosafarbene und rote Nuancen. Manche Blüten sind mehrfarbig oder weisen sehr schöne Farbverläufe auf. Ursprünglich stammen diese Pflanzen aus China, wo sie schon seit rund 2.000 Jahren in Kultur sind. Dort sind durch intensive Zucht unzählige Sorten entstanden. Immer mehr dieser fernöstlichen Blütenschönheiten wachsen auch in europäischen Gärten. Eine wichtige Voraussetzung für ihr Gedeihen ist ein gut wasserdurchlässiger Boden.

Überraschender Blütenduft

Rhododendren und Azaleen sind den meisten Menschen nicht als Duftpflanzen bekannt. Dabei gibt es eine Azaleenart, die nicht nur mit auffallenden Blüten beeindruckt, sondern auch mit ihrem Duft: Rhododendron luteum, auch als Pontische Azalee bezeichnet. Dieser Zierstrauch hat schöne, leuchtend gelbe Blüten, die einen starken, angenehmen Duft verströmen. Gegen Ende der Gartensaison überrascht diese Azalee nochmal, dann mit einer prachtvollen Herbstfärbung.

So gibt es eine Fülle interessanter Pflanzen, die Duft und Farbe in die Gärten bringen. Nicht alle sind so bekannt wie der Flieder und der Lavendel. Es lohnt sich deshalb, am besten mit fachmännischer Beratung, in Baumschulen und Gartencentern auf Entdeckungsreise zu gehen und so auch die eine oder andere wenig bekannte Duftpflanze für den eigenen Garten zu finden.

 


 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Mai

Die ursprünglich aus China kommende Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen) blüht schon Mitte Mai. Ihre Blüten erscheinen vor den Blättern. Sie wächst gegen den Uhrzeigersinn um eine Kletterhilfe. Die aus Japan stammende Wisteria floribunda (Edel-Blauregen) blüht dagegen später, etwa ab Ende Mai/Anfang Juni. Ihre Blüten erscheinen zusammen mit den Blättern. Sie wächst im Uhrzeigersinn in die Höhe.

Manche Kletterpflanzen, zum Beispiel Efeu und Wilder Wein, können mit ihren Haftorganen selbstständig an Mauern oder Wänden emporwachsen. Andere – wie Kletterrosen und Blauregen – benötigen Kletterhilfen. Sie können zum Beispiel an einem Spalier, Spanndrähten oder einer Pergola in die Höhe wachsen. Wenn die Triebe an der Kletterhilfe befestigt werden, sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht in die Rinde einschneiden. Bei Blauregen ist außerdem wichtig, dass das Gerüst sehr stabil ist. Dieser Kletterer kann, wenn er nicht zurückgeschnitten wird, wegen seiner Wüchsigkeit und Höhe ein beträchtliches Gewicht erreichen.

Nicht alle Pflanzengerüche sind angenehm für die menschliche Nase: Die eindrucksvolle Titanenwurz im botanischen Garten in Bonn ist wegen des imposanten, rekordverdächtigen Blütenstandes berühmt geworden, doch diese Pflanze wirbt – sehr erfolgreich – mit einem sehr unangenehmen Geruch um die Aufmerksamkeit möglicher Bestäuber.

Die Strauch-Pfingstrose galt einst als Blume der chinesischen Kaiserin, doch diese schöne Pflanze fiel viele Jahrhunderte später in Ungnade: Als Blume der Aristokratie wurden sogar Strauch-Pfingstrosen in manchen Regionen Chinas Opfer von Maos Kulturrevolution. Inzwischen werden dort aber wieder viele dieser edlen Gehölze gepflanzt. Die Pfingstrose gilt vielen als Nationalblume Chinas. Wegen ihrer großen, prachtvollen Blüten stehen diese Pflanzen dort als Sinnbild für Wohlstand und Glück. Als Heimatstadt der Pfingstrosen wird oft die Stadt Luoyang in der Provinz Henan genannt, wo sie schon seit langem kultiviert werden. Dort wird seit 1983 jedes Jahr ein Pfingstrosenfest gefeiert – ein großes Volksfest und eines der wichtigsten Blumenfestivals des Landes, das inzwischen sogar als nationales immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet wurde.

Duft kann Pflanzen schützen, denn duftende Blätter können Fressfeinde abschrecken. Die Blätter mancher Pflanzen werden wegen der ätherischen Öle, die für den Duft verantwortlich sind, von Tieren verschmäht.

Manche Früchte verströmen einen angenehmen Duft, Zitrusfrüchte zum Beispiel oder Weintrauben. Damit sollen Tiere angelockt werden, die mit dem Fressen der Früchte dazu beitragen, dass die darin enthaltenen Samen verbreitet werden und die Pflanzen somit neues Terrain erobern können.

Der deutsche Name der Pfingstrose bezieht sich auf die ausdrucksstarken, oft an Rosen erinnernden Blüten und die Blütezeit, die häufig um Pfingsten herum liegt. Die botanische Bezeichnung Paeonia stammt von dem griechischen Gott Paion. Er hat angeblich Pluto, den Gott der Unterwelt, mit einer Pfingstrose geheilt. Tatsächlich hat man Pfingstrosen anfangs vor allem als Heilpflanzen genutzt, aber wegen ihrer Schönheit wurden sie auch schon früh als Zierpflanzen geschätzt.

 

 

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