Pflanze des Monats - Juli 2013
Juli 2013
Aufstrebend:
Pure Kraft erobert die Vertikale
Der Hopfen ist einer der Favoriten im Höher-Schneller-Weiter der Natur, denn er gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen überhaupt. Er legt im Durchschnitt zehn Zentimeter pro Tag zu und kann etwa 100 Jahre alt werden! Aber auch andere Schling- und Kletterpflanzen vollbringen Meisterleistungen – vor allem in den hochverdichteten Innenstädten. Sie kommen mit wenig Standfläche aus und verschönern Hauswände und Mauern, dabei filtern sie auch noch Schadstoffe aus der Luft, befeuchten die Stadtluft und bilden zudem reichen Lebensraum für Vögel und Insekten. Jede Kletterpflanze hat ihren eigenen Charme: Sei es reiche Blütenpracht, schönes Laub oder auffallende Früchte. Dass Schling- und Kletterpflanzen mit wenig Wurzelraum auskommen, macht sie auch zu idealen Mitbewohnern auf Balkon und Terrasse. Ob an der Wand oder über einer Pergola als Einfassung: Die Kletterkünstler bilden den lebendigen Rahmen für Sitzplätze und schaffen so Räume, in denen man sich gerne aufhält.
Allein oder mit Unterstützung?
Die Profis unterscheiden Selbstklimmer wie Efeu (Hedera), Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) oder Wilden Wein (Parthenocissus), von den Pflanzen, die eine Kletterhilfe benötigen. Dazu zählt zum Beispiel die große Gruppe der Waldreben (Clematis), Geißblatt (Lonicera), Klettertrompete (Campsis), oder die Glyzinie (Wisteria). Je nachdem, ob eine Wand oder ein Zaun begrünt werden soll oder ob eine Kletterpflanze eine Pergola oder ein Vordach bekleiden soll, eignen sich unterschiedliche Pflanzen. Im Fachhandel findet man eine große Auswahl und die Beratung, welche Schling- oder Kletterpflanze sich für den gewünschten Effekt am besten eignet. Entscheidend für die Auswahl sind vor allem der Beschaffenheit des Untergrundes, der berankt werden soll, die Lage zur Sonne und die Wasserversorgung.
Allein innerhalb der Gattung der Waldreben (Clematis) ist die Auswahl riesig: Wilde Clematis haben meist sehr viele, eher kleine Blüten, während die Kreuzungen meist größere, oft auch mehrfarbige oder auffällig geformte Blüten tragen. Auch die Blütenzeiten sind unterschiedlich: Frühe Clematis blühen schon ab Ende Februar, die meisten jedoch im Zeitraum Mai bis September. Was den Standort angeht, sind die Waldreben nicht besonders anspruchsvoll, aber sie bevorzugen „einen warmen Kopf und einen kalten Fuß“. Das heißt, die Triebe suchen die Sonne, während die Wurzel und die Triebbasis vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt sein sollte. Am besten pflanzt man einen kleinbleibenden Strauch vor die Clematis, so dass die Basis der Pflanze im kühlen Schatten liegt. Ausreichende Feuchte ist wichtig, Staunässe dagegen vertragen Clematis überhaupt nicht.
Dufte Kletterer
Perfekt wird das Sommergefühl, wenn die Schling- und Kletterpflanzen Blüten tragen, deren Duft sich entlang der Wand ausbreitet und der durch die Terrassen- oder Balkontür bis ins Haus wahrnehmbar ist. Einige Pflanzen, wie Geißblatt, Jasmin und andere Kletterer, verströmen ihren Wohlgeruch besonders am Abend und in der Nacht. Die Glyzinie (Wisteria) ist eine stark wachsende Schlingpflanze, die im Mai und Juni geradezu pompöse Blütentrauben in blau oder weiß trägt, die sehr intensiv duften.
In nahezu jedem Garten gibt es eine Ecke, mit der die Gartenbesitzer nicht besonders glücklich sind, weil dort nichts so recht wachsen und gedeihen mag. Das könnte mit Kletterpflanzen ganz anders werden: Das Geißblatt (Lonicera) und die Kletter Hortensie (Hydrangea petiolaris) sind nicht nur schön, sie fühlen sich sogar im Schatten sehr wohl und bringen in vorher dunkle Ecken mit ihren Blüten Farbe!
Ihr Team vom Garten-Fachmarkt Helmstetter