Colour your life - August 2011

Sommerfest

Sommerzeit ist Urlaubszeit, doch nicht jeden zieht es in die Ferne. Für manchen ist der Garten der schönste Ort, um dort an warmen Tagen auszuspannen und neue Energie zu tanken. Der Garten ist auch ideal, um sich dort ohne viel Vorbereitung mit Freunden zu treffen, zu grillen oder ein kleines Gartenfest zu feiern. Deshalb heißt das Colour-your-Life-Thema für den August „Sommerfest“.

Der Garten ist der ideal Ort zum Feiern und zum Entspannen: Man ist mitten im Grünen und die Wohnung mit allen Annehmlichkeiten ist nur wenige Schritte entfernt. Verstärkt wird das Urlaubsgefühl zu Hause durch Pflanzen, die aufgrund ihres Wuchses oder ihrer Blüten an die Vegetation südlicher Regionen erinnern. Urlaubsflair verbreiten zum Beispiel der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus-Sorten), Tamarisken (Tamarix) und der Schnurbaum (Sophora).

Wie Blütengrüße aus Hawaii

Garten-EibischMit seinen großen, farbenfrohen Blüten ist der Garten-Eibisch ein besonders auffallender und schöner Spätsommerblüher. Er erinnert an die Nationalblume Hawaiis. Doch anders als der Hibiscus aus Hawaii, der mit seinen prachtvollen Blüten Urlaubsträume weckt, ist der hier erhältliche Hibiscus winterhart. Die Staubgefäße sind sehr interessant – sie sind zu einer Art Staubblattsäule verwachsen, die manchmal weit aus der Blüte herausragt. Manche Sorten haben auch ein dunkles „Auge“ in der Blütenmitte, das zusätzlich zum Reiz des Hibiscus beiträgt. Dieser interessante, etwa 1,5 bis 2 Meter hohe Blütenstrauch wächst am besten an einem sonnigen, warmen Standort. Er kann auch gut in Kübel gepflanzt werden und bringt mit seinen großen Trichterblüten eine fast tropische Atmosphäre in den Garten, auf die Terrasse oder auf den Balkon.

Wie am Mittelmeer

Die Tamariske (Tamarix) ist eine filigrane Schönheit mit südeuropäischem Charme. Tamarisken wachsen häufig im Mittelmeerraum und sind dort vielfach in Strandnähe zu finden. Mit ihren dünnen Zweigen und den feinen, nadelartigen Blättern erinnern diese eleganten Sträucher an große Heidepflanzen. Es gibt mehrere Tamariskenarten. Ihre  Größe variiert von zwei bis vier Metern und auch Blütezeit und -farbe sind je nach Art unterschiedlich. Die zart rosafarbenen bis dunkel rosaroten Blüten erscheinen entweder im Frühling oder im August und September.

Außergewöhnlicher Wuchs

Der Japanische Schnurbaum (Sophora japonica) kann die beachtliche Höhe von 15 bis 20 Metern erreichen und eignet sich deshalb nur für große Gärten. Er hat schöne, gefiederte Blätter und cremefarbene Schmetterlingsblüten, die im Juli und August bis zu 30 cm lange Blütenstände bilden. Dieser Baum stammt ursprünglich aus dem Fernen Osten und wird wegen seiner guten Stadtklimaverträglichkeit in Deutschland unter anderem gerne als Straßen- oder Parkbaum gepflanzt. Die Sorte ‘Pendula‘ bleibt mit 3 bis 5 Metern erheblich kleiner. Der anmutige kleine Baum bildet keine oder nur wenige Blüten. Er wird vor allem wegen seines schönen Wuchses gepflanzt, denn Sophora japonica ‘Pendula‘ hat lange, stark überhängende Zweige. Die interessante Wuchsform kommt am besten in Einzelstellung zur Geltung.

Sonnenschein für den Garten

Ein anderer auffallender Baum ist die Gold-Gleditschie (Gleditsia triacanthos ‘Sunburst‘). Die Gledischie wurde nach einem früheren Leiter des Botanischen Gartens von Berlin, Johann Gottlieb Gleditsch (1714-1786), benannt. Die Sorte ‘Sunburst‘ macht ihrem englischen Namen alle Ehre – genau wie sich die Sonne manchmal ihren Weg durch die Wolken bahnt, leuchten die hübschen kleinen Fiederblätter im Austrieb gelb, später werden sie grüngelb. Dieser Baum eignet sich wegen seiner hellen Blätter gut als Kontrast zu dunkleren Gehölzen. ‘Sunburst‘ erreicht im Alter eine Höhe von etwa 8 Metern. Sie wächst langsam und kann deshalb auch in große Kübel gepflanzt werden. Wegen ihres lockeren Wuchses lässt sie sich gut unterpflanzen, zum Beispiel mit Zwiebelblumen oder Stauden, die sich für den Lebensbereich Gehölzrand eignen. Die weißlichen Blüten der Gleditschien erscheinen im Juni. Sie sind unauffällig, aber dennoch interessant, denn sie duften nach Honig.

  

Blätter wie kleine Hände

Auch der Fingerstrauch (Potentilla) bringt die Farbe der Sonne in den spätsommerlichen Garten, denn die meisten Sorten haben leuchtend gelbe Blüten. Der deutsche Name Fingerstrauch geht auf die zierlichen, mehr oder weniger handförmigen Blätter zurück. Diese kleinen Sträucher sind pflegeleicht und sehr blühfreudig, manche werden nur 0,5 Meter hoch, andere etwas über einen Meter. Je nach Wuchsform und Höhe eignen sie sich zum Beispiel für niedrige Blütenhecken oder für Tröge und Kübel. 

Stauden mit schönen Blüten

EchinaceaAuch manche Stauden wie der Purpursonnenhut (Echinacea) und die Herbstanemonen beleben den Garten mit ihren Blütenfarben. Der Purpursonnenhut stammt aus den Prärien Nordamerikas und hat große Blütenköpfe mit rosaroten Strahlenblüten und einer kontrastreichen dunkelbraunen Mitte. Dieser eindrucksvolle Spätsommerblüher wird bis 1 Meter hoch und kann je nach Sorte zum Beispiel weiß, rosa oder rot blühen. Der Purpursonnenhut hat eine große Anziehungskraft auf Schmetterlinge und blüht lange: Wird Verblühtes entfernt, bilden sich noch einmal neue Blüten. Auch manche Herbstanemonen blühen im August, späte Sorten bringen sogar bis in den Oktober hinein Farbe in den Garten. Ihre Blüten leuchten weiß, rosa oder rot. Diese eleganten Stauden haben feine, schlanke Stängel, die bis zu einem Meter lang werden können und sich mit ihren dünnen Blütenblättern schon im leichtesten Windhauch wiegen.

AnemoneEinige dieser Spätsommerblüher sind auch schöne Geschenke für den Gastgeber einer Gartenparty. Alle diese Pflanzen sind in Töpfen erhältlich. Sie können auch außerhalb der traditionellen Pflanzzeiten Herbst und Frühling gepflanzt werden und den Garten sofort verschönern.

 


Gleditschien sind Bäume, die feste, gefiederte kleine Blätter haben. Diese markante Belaubung weist schon darauf hin, dass sie sich besonders gut für das im Vergleich zum Umland wärmere und trockenere Stadtklima eignen: Die geringe Größe der Blätter und ihre beinahe ledrige Oberfläche zeigen, dass diese Pflanzen ursprünglich aus Regionen mit hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen stammen.

Die Ursprungsform der Gold-Gledischie (Gleditsia triacanthos ‘Sunburst‘) ist die einfache grünblättrige Gleditschie (Gleditsia triacanthos), die sich zu einem eindrucksvollen Straßen- und Parkbaum entwickelt, der durchaus 20 Meter hoch werden kann. Anders als ‘Sunburst‘ hat er Dornen. Sie machen ihn zu einem guten Vogelschutzgehölz, denn Nesträuber klettern in diese Bäume nicht hinein. Gledischien sind auch als Nährgehölze für Bienen wertvoll.

Die Fiederblätter der Gleditschien bestehen aus vielen kleinen Einzelblättern. Sie machen wenig Arbeit, denn sie bleiben nach dem herbstlichen Laubfall nicht lange liegen. Wegen ihrer geringen Größe zersetzen sie sich schnell.

Der Japanische Schnurbaum (Sophora japonica) wird auch als Perlschnur- oder Honigbaum bezeichnet. Der Name Honigbaum bezieht sich auf die angenehm duftenden  Schmetterlingsblüten, die Bezeichnung Perlschnurbaum bezieht sich auf die Früchte, die der Baum in warmen Sommern ausbildet. Sie befinden sich in Hülsen und sehen aus wie große Perlen an einer Schnur.

Der Schnurbaum (Sophora) ist ein schöner Blütenbaum, der auch als Bienenweide geschätzt wird. Dies liegt an seiner späten Blüte im August, also zu einer Zeit, wenn den Insekten nur noch relativ wenige Nektarquellen zur Verfügung stehen.

 

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