Colour your life - Oktober 2012

Colour your lifeBunter Herbst

Der Herbst ist für viele Gartenbesitzer eine besonders schöne Zeit. Ein gut und abwechslungsreich geplanter Garten bietet dann eine Fülle an Erfahrungen – bei der Ernte von eigenem Obst, beim Staunen über die prachtvollen Herbstfarben oder beim Entdecken später Blüten. Dies alles trägt dazu bei, dass sich der Garten jetzt erneut von einer besonders eindrucksvollen Seite zeigt. Darum heißt das Colour-your-Life-Thema für den Oktober auch Bunter Herbst. Der Herbst ist nicht nur die Zeit der Ernte, sondern auch die ideale Pflanzzeit für viele Gehölze und Stauden. Spät blühende Stauden im Topf wie zum Beispiel die filigranen Herbst-Anemonen (Anemone japonica) bieten sofort Farbeffekte. Diese anmutigen Stauden blühen weiß, rosa oder rot. Die Blütenblätter umgeben eine leuchtend gelb gefärbte Mitte. Mit ihren bis zu einem Meter langen, zierlichen Stielen und den dünnen Blütenblättern wiegen sich die eleganten Herbst-Anemonen im leichtesten Windhauch und machen das Beet zu einer Bühne. Beliebt sind auch Ziergräser, die ebenso wie die grazilen Herbstanemonen mit ihrem anmutigen Wuchs erfreuen und ein Gefühl von Leichtigkeit in den Garten bringen. Mit ihnen können auch ohne großen Aufwand stimmungsvolle Herbstimpressionen auf Balkon und Terrasse entstehen.

Eindrucksvolle Herbstfarben

Die prachtvolle Herbstfärbung vieler Gehölze ist die Folge einer klugen Strategie von Mutter Natur. Viele Bäume werfen im Herbst ihre Blätter ab. Sie würden sonst im Winter vertrocknen, wenn kein Wasser aus dem gefrorenen Boden nachgeliefert werden kann. Damit möglichst viele wichtige Nährstoffe aus den Blättern im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen, werden sie den Blättern entzogen und ins Holz verlagert. Dabei wird auch der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll abgebaut. Nach diesem Abbauprozess werden in den Blättern andere Farbpigmente sichtbar, die zur besonderen Farbenpracht des Herbstes beitragen. Eindrucksvoll sind dann zum Beispiel die Blätter des Korkflügelstrauches (Euonymus alatus), des Fächerblattbaumes (Ginkgo), der Linde (Tilia), des Wilden Weins (Parthenocissus) und des Glanzblattstrauches (Photinia villosa). Die Farbenvielfalt der Ahorne ist im Herbst ebenfalls faszinierend und reicht von leuchtenden Gelb- und Orangetönen bis hin zu tiefen Rot- und Purpurtönen. Der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) ist ein besonders eindrucksvoller Herbstfärber. Dieser Ahorn stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo der Herbst ganze Regionen in ein leuchtendes Farbenmeer verwandelt, wenn sich dort die Blätter vieler Laubbäume feurig orange bis rot färben – ein Schauspiel, das auch viele Touristen anlockt. Das kann der Zucker-Ahorn auch hier und uns so ein Gefühl von Indian Summer im eigenen Garten vermitteln.

Acer palmatum
Foto: PdM. – Ein gut und abwechslungsreich geplanter Garten bietet im Herbst eine Fülle an Erfahrungen – bei der Ernte von eigenem Obst, beim Entdecken später Blüten oder beim Staunen über die prachtvollen Herbstfarben von Ahornen und anderen schönen Gehölzen. Ihre Farbenvielfalt im Herbst ist faszinierend und reicht von leuchtenden Gelb- und Orangetönen bis hin zu tiefen Rot- und Purpurtönen.

Eine Besonderheit im Herbstgarten sind auch viele Hartriegel (Cornus-Sorten). Zu den außergewöhnlichen Gartenschätzen gehören zum Beispiel die Blumen-Hartriegel (Cornus kousa), von denen es auch verschiedene schöne Sorten gibt. Die Zweige sind etagenartig angeordnet und setzen dadurch im Garten interessante horizontale Akzente. Im Mai und Juni erscheinen die kleinen Blüten, die von großen, auffallenden Hochblättern umgeben sind. Diese weißen oder rosafarbenen Blätter sehen aus wie Blütenblätter, doch aus botanischer Sicht gehören sie nicht zur Blüte. Aus den kleinen Blüten entwickeln sich später dekorative rosarote Früchte, deren Form an Himbeeren erinnert. Die Blätter dieser Hartriegel färben sich im Herbst leuchtend rot. Auch viele andere Hartriegel haben eine beeindruckende Herbstfärbung. Es lohnt sich darum, sich im Fachhandel bei der Auswahl beraten zu lassen, um so die für den jeweiligen Standort am besten geeignete Sorte zu finden.

Kletterer im Herbstkleid

Der Scharfzähnige Strahlengriffel (Actinidia arguta), auch Kleinfruchtige Kiwi genannt, ist eine Kletterpflanze mit einer auffallenden Herbstfärbung. Er kann mit einer Kletterhilfe an einem warmen und sonnigen Standort durchaus bis zu sieben Meter hoch werden. Dieser Kletterer hat schön geformte, dunkelgrüne Blätter mit roten Blattstielen. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb. Er ist mit jener Pflanze verwandt, von der die handelsüblichen Kiwi geerntet werden, doch die Früchte des Scharfzähnigen Strahlengriffels sind nur etwa so groß wie Stachelbeeren. Sie schmecken süß und sind Vitamin-C-reich. Die Pflanzen sind zumeist zweihäusig, das heißt sie haben entweder männliche oder weibliche Blüten. Damit Früchte gebildet werden, sollte man darum sowohl eine männliche als auch eine weibliche Pflanze im Garten haben. Wer eine selbstfruchtbare Sorte pflanzt, kann mit einer zusätzlichen männlichen Pflanze als Partner den Fruchtertrag erhöhen. Auch die Früchte der Garten- oder Kultur-Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum) sind lecker und gesund. Die je nach Sorte hell- bis schwarzblauen Beeren reifen ab September. Diese Heidelbeersträucher werden etwa einen bis zwei Meter hoch und benötigen einen humosen, sauren Boden. Im Herbst beeindrucken sie mit leuchtend gelben bis orangeroten Blättern. So gibt es eine Vielzahl interessanter Gehölze und auch Stauden, die dazu beitragen, dass sich der Herbst auch im eigenen Garten von einer wahrhaft bunten Seite zeigen kann.

 

 



 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Oktober

Die Farbveränderung vieler sommergrüner Gehölze entsteht durch die Vorbereitung auf die kalten Wintermonate. Der herbstliche Laubfall ist ein Schutz vor Trocken- oder Kälteschäden. Nadelbäume sind meistens immergrün, denn ihre Nadeln sind besser gegen tiefe Temperaturen geschützt: Sie haben im Gegensatz zu den Blättern der sommergrünen Laubgehölze eine vergleichsweise kleine Blattoberfläche. Außerdem besitzen sie eine dicke, schützende Wachsschicht. Diese beiden Eigenschaften tragen dazu bei, die Verdunstung zu verringern. Die sommergrünen Laubgehölze würden im Winter wegen der im Allgemeinen größeren Blätter viel zu viel Wasser verdunsten. Bei gefrorenem Boden könnte dieser Wasserverlust nicht ausgeglichen werden. Die Blätter würden absterben und damit würden auch die Pflanzen langsam durch den Wassermangel vertrocknen. Um das zu vermeiden, werfen viele Gehölze ihre Blätter rechtzeitig vor dem Winter ab.

Euonymus alatus
Foto: PdM. – Die prachtvolle Herbstfärbung vieler Gehölze ist die Folge einer klugen Strategie von Mutter Natur. Ein eindrucksvoller Herbstfärber ist zum Beispiel der Korkflügelstrauch (Euonymus alatus).

Die Herbstfärbung kann von Jahr zu Jahr variieren, denn die Intensität der Farben hat oft mit der Witterung zu tun. Sonnige warme Tage und kühle Nächte verstärken häufig die Ausprägung der Farben. In den waldreichen Gebieten an der Ostküste Nordamerikas sind die Herbstfarben besonders eindrucksvoll. Sie machen diesen Teil des Landes während des „Indian Summers“ zu einem Touristenmagneten. Mit dem Begriff „Indian Summer“ wird eine warme und sonnige Phase im Herbst bezeichnet, ähnlich dem „Altweibersommer“, in der sich der Herbst für einige Zeit noch fast sommerlich gibt. In den mitteleuropäischen Wäldern ist die Farbveränderung der Gehölze nicht so ausgeprägt wie in Nordamerika. In den dortigen Wäldern ist die Farbenpracht größer, weil die Artenvielfalt höher ist. In Europa wurden während der Eiszeiten viele Gehölzarten verdrängt, in Nordamerika hatten die Bäume dagegen bessere Überlebenschancen, denn die Rocky Mountains verlaufen von Nord nach Süd. Dadurch konnten die Pflanzen den aus dem Norden heranrückenden Eismassen ausweichen. In Europa war das nicht möglich, denn die Gebirge, wie zum Beispiel die Alpen und die Pyrenäen, verlaufen in Ost-West-Richtung. So war hier vielen Gehölzen der Weg in den rettenden wärmeren Süden versperrt.

Viele Ahornarten haben markante, handförmig gelappte Blätter. Ein solches gelapptes Ahornblatt ist auch auf der Flagge Kanadas abgebildet. Der berühmte Ahorn-Sirup wird aus dem in Kanada wachsenden Zucker-Ahorn (Acer saccharum) gewonnen. Aus dem zuckerhaltigen Pflanzensaft entsteht durch Kochen dickflüssiger Sirup, der sich gut zum Süßen von Eis und Pfannkuchen eignet. In europäischen Parks und Gärten werden Ahorn-Bäume gerne wegen ihrer attraktiven Blätter, der interessanten Rinde, der eindrucksvollen Herbstfärbung oder des ansprechenden Wuchses gepflanzt. Es gibt über hundert verschiedene Ahorn-Arten und zahllose Sorten. Weil die Vielfalt so groß ist, lässt sich auch für einen kleinen Garten ein geeigneter Ahorn finden.

Die kleinen Blüten des Japanischen Blumen-Hartriegels (Cornus kousa) sind von großen, auffallenden Blättern, den sogenannten Hochblättern, umgeben. Weil diese nicht grün sind, sondern weiß, rosa oder rot, wirken sie wie Blütenblätter. Aus der Sicht eines Botanikers gehören sie aber nicht zur Blüte. Es sind Blätter, die anfangs die kleinen Blüten umgeben, damit sie geschützt sind. Später locken sie, weil sie so auffallend gefärbt sind, Bestäuber an. Diese kluge Strategie findet sich auch beim gerne als Zimmerpflanze genutzten Weihnachtsstern, bei dem die kleinen unscheinbaren Blüten von großen, farbintensiven, oft roten Blättern umgeben sind.

Heidelbeeren bieten die Möglichkeit, auch bei geringem Platz eigenes Obst ernten zu können. Die Beeren können roh gegessen werden, zum Beispiel in Joghurt, Müsli oder als gesunder Snack zwischendurch. Sie lassen sich auch zu Wein, Konfitüre oder Kuchen verarbeiten. Die Garten-Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum und Sorten) haben ähnliche Standortansprüche wie die meisten Rhododendren. Sie reagieren empfindlich auf Kalk und gedeihen am besten auf humosem, saurem Boden. Das Pflanzen in einen Kasten oder Kübel ist eine gute Lösung, wenn der Boden für eine bestimmte Pflanze ungünstig ist: Mit Rhododendron-Erde gefüllte Gefäße bieten den Heidelbeeren gute Wachstumsbedingungen. Das gilt auch für die mit den Heidelbeeren eng verwandten Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea). Deren leuchtend rote Früchte schmecken herb-sauer und werden vorwiegend in gekochter Form verwendet. Beliebt sind sie zum Beispiel mit überbackenem Camembert oder als Beilage zu Wildgerichten. Weil die Blätter immergrün sind, können die kleinen Preiselbeersträucher auch in den Wintermonaten Farbe in den Garten oder auf den Balkon bringen.

 


 

Kurz noch eine allgemeine Information zu dieser Kampagne. "Colour your life" ist eine deutsch-niederländische Kooperation, die seit November 2009 drei Jahre lang von der Europäischen Union gefördert wird. Sie wird vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und der Plant Publicity Holland (PPH) gemeinsam getragen. "Colour your life" ist eine Weiterentwicklung der Initiativen "Der Garten bewegt mich" und "Pflanzen des Monats". Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.colour-your-life.de.

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