Colour your life - April 2011

Aktiv gestalten

Im April ist der Winter endgültig vorbei. Die Gartenlust erwacht, auch wenn es noch kalte Tage geben kann, und es gibt jetzt viele Gründe, um im Garten aktiv zu werden. Darum heißt das Colour-your-Life-Thema für den April auch „Aktiv gestalten“. Gut geplante Gärten sind jetzt voller Farbenpracht – Gehölze wie Magnolien, Zier-Kirschen, Forsythien oder Felsenbirnen blühen, und auch Stauden wie das Blaukissen (Aubrieta) und das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) zeigen, dass eine angenehmere Jahreszeit angebrochen ist. Das Blaukissen bildet sogar regelrechte Farbpolster in Blau- bis Violetttönen, Rot oder Rosa. Besonders gut kommt es in Verbindung mit Steinen zur Geltung, zum Beispiel in Aussparungen zwischen Gehwegplatten oder auf Mauern. Während das Blaukissen sonnige Standorte benötigt, bringt das Kaukasusvergissmeinnicht sein himmlisches Blau in lichtärmere Gartenbereiche.

Bestes Zeichen für das Frühlingserwachen: An milden Tagen gibt es kein Halten mehr, es kribbelt in den Fingern, denn jetzt ist die ideale Zeit, um im Garten aktiv zu sein. Im April ist auch noch Pflanzzeit für viele Gehölze und Stauden. Wenn sie wurzelnackt oder mit Ballen angeboten werden, sollten sie noch in diesem Monat in die Erde. Gehölze und Stauden in Töpfen, den sogenannten Containern, können dagegen das ganze Jahr über gepflanzt werden.

Eindrucksvolle Kletterkünstler

Wisteria sinensisBlühende Kletterpflanzen sind ideal für viel Farbe auf kleiner Fläche, denn sie wachsen in die Höhe und benötigen deshalb nur wenig Raum. Wenn sie dazu noch schöne, auffallende Blüten haben – umso besser. Der Blauregen (Wisteria), auch Glyzine genannt, ist besonders wuchsfreudig und kann sechs bis acht Meter oder mehr an Höhe erreichen. Im Mai und Juni erscheinen seine blauen Schmetterlingsblüten. Der deutsche Name Blauregen ist sehr zutreffend: Die Blüten bilden lange Blütentrauben. Die dominierende Blütenfarbe ist Blau bis Violett, es gibt aber auch weiß- oder rosablühende Sorten. Welche Farbe die Blüten auch haben – die langen Blütentrauben, die schönen gefiederten Blätter und die beachtliche Wuchshöhe machen den Blauregen zu einer der eindrucksvollsten Kletterpflanzen. Sie ist ideal, um zum Beispiel relativ schnell Pergolen oder Laubengänge zu begrünen. Damit der Blauregen an einer Hauswand emporwachsen kann, benötigt er Unterstützung, zum Beispiel in Form eines stabilen Gerüstes oder kräftiger Drahtseile. Wichtig ist, dass die Kletterhilfen sehr stabil sind, denn er kann wegen seiner Wüchsigkeit und Höhe ein beträchtliches Gewicht erreichen. Deshalb sollte man ihn auch nicht an einem Regenrohr in die Höhe wachsen lassen.

 

Sortenvielfalt nutzen

Rhododendron Furnivalls DaughterAuch Rhododendren bringen viel Farbe in den Garten. Manche blühen so reich, dass ihre Blätter kaum mehr zu sehen sind. Die Blütezeit der Rhododendren variiert, sie hängt nicht nur von der Witterung ab, sondern auch von der Sorte. Einige Rhododendren blühen schon Ende April, andere erst Anfang Juni. Wer unterschiedliche Sorten kombiniert, kann sich über einen längeren Zeitraum über die farbintensiven Blüten freuen. Auch die Wuchshöhe der Rhododendren bietet Abwechslung und so lassen sich auch kleinbleibende Sorten finden, die nur wenig Platz benötigen.

Formgehölze brauchen wenig Platz

Buxus sempervirensWenn Platz knapp ist, können Formgehölze wie Buchsbaum (Buxus) oder Eiben (Taxus) eine gute Lösung sein. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sich ihre Größe gut begrenzen. Manche eignen sich sogar für den Topfgarten: Ein in Form geschnittener Buchsbaum in einem Terracotta-Gefäß ist nicht nur schön auf dem Balkon oder auf der Terrasse, er ist auch ein Schmuckstück für den Hauseingang. Im April können immergrüne Gehölze wie Buchsbaum und Eiben gestutzt werden, um in Form zu bleiben. Der letzte Formschnitt kann im August erfolgen. Später sollte man nicht schneiden, weil die neuen Triebe dann vor dem Winter nicht mehr ausreifen können.

Frühlingshafte Leichtigkeit

Ein schöner Kontrast zu den immergrünen Formgehölzen sind die reichblühenden Spiersträucher (Spiraea). Sie haben dünne, manchmal elegant überhängende Zweige und je nach Sorte viele kleine, zumeist weiße Blüten. Die schon ab April blühenden Sorten bringen mit den hellen Blüten und dem filigranen Wuchs frühlingshafte Leichtigkeit in den Garten. Obwohl diese Sträucher so zierlich wirken, sind sie robust und schnittverträglich. Nicht alle Spiersträucher sind Frühstarter, einige blühen erst im Sommer. Die Auswahl ist groß, manche werden nur 50 Zentimeter hoch, andere entwickeln sich zu lockeren, zwei bis drei Meter hohen Sträuchern. Weiß ist zwar die vorherrschende Blütenfarbe, es gibt aber auch Spiersträucher mit rosafarbenen oder roten Blüten.

Blütenwunder für den Frühlingsgarten

Eine Zierkirsche (Prunus) sollte in keinem Frühlingsgarten fehlen. Die Hauptblütezeit ist im April. Zierkirschen zeigen mit ihrer Blütenpracht, der Leichtigkeit ihrer Blüten und den zarten Farbtönen von reinem Weiß bis Rosa vielleicht noch am deutlichsten den Sieg des Frühlings über den Winter. Manche haben sehr natürlich anmutende, einfache Blüten, bei anderen sind sie dichtgefüllt und erinnern an Nelken. Das Sortiment der Blüten- oder Zierkirschen ist sehr groß und formenreich. Einige wachsen baumartig und brauchen Raum, um ihre Wirkung optimal zu entfalten, andere benötigen nur wenig Platz und bringen den besonderen Zauber des Frühlings auch in kleine Gärten.


Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats April

In der chinesischen Blumensprache bedeutet „Wisteria“: Die Freundschaft mit Dir ist wunderbar.

Die Ranken der ursprünglich aus China kommenden Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen) wachsen gegen den Uhrzeigersinn. Die Blüten erscheinen schon Mitte Mai, noch vor den Blättern. Die Ranken der Wisteria floribunda (Japanischer Blauregen) aus Japan wachsen dagegen im Uhrzeigersinn in die Höhe. Dieser Blauregen blüht ab Ende Mai bis Anfang Juni, seine Blüten erscheinen mit den Blättern.

Der Japanische (Wisteria floribunda) und auch der Chinesische Blauregen (Wisteria chinensis) können sowohl durch Aussaat als auch durch Veredlung vermehrt werden. Es lohnt sich, veredelte Pflanzen zu kaufen, denn sie blühen im Allgemeinen eher und reicher als die Sämlingspflanzen.

Rhododendren und Azaleen benötigen für ihre gute Entwicklung einen humosen, leicht sauren Boden ohne Staunässe. Der Boden lässt sich, wenn nötig, durch  Zugabe von organischem Material wie Humus oder spezieller Rhododendron-Erde verbessern. Seit einigen Jahren sind auch Rhododendron-Sorten erhältlich, die auf kalktolerante Unterlagen veredelt wurden. Dadurch können jetzt auch viele schöne und beliebte Sorten in Gärten wachsen, die bisher für Rhododendren weniger geeignet waren. Dennoch ist auch hier eine Bodenverbesserung mit humoser Erde sinnvoll.

Bei weit überstehenden Dächern besteht die Gefahr, dass Kletterpflanzen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, wenn sie sehr nah ans Haus gepflanzt wurden. Dann muss bei längerer Trockenheit gegossen werden. Durch einen größeren Pflanzabstand zum Haus kann das Regenwasser als natürliche Bewässerung besser genutzt werden.

Einige Kletterpflanzen wie Efeu (Hedera) und Wilder Wein (Parthenocissus) haben Haftorgane und wachsen damit selbstständig an Mauern und Wänden empor. Andere, wie Kletterrosen und Blauregen (Wisteria), benötigen Kletterhilfen. Sie können zum Beispiel an einem Spalier, einer Pergola oder Spanndrähten in die Höhe wachsen. Wenn die Triebe an den Kletterhilfen befestigt werden, muss darauf geachtet werden, dass das Bindematerial nicht in die Rinde einschneidet.

Hanami – zu Deutsch „Blüten betrachten“ – ist der klangvolle Name eines Films von Doris Dörrie, der zum Teil in Japan gedreht wurde und sich auf die japanische Tradition der Kirschblütenfeste bezieht. Diese Feste sind ein großes Ereignis, das jedes Jahr von vielen Menschen in Japan sehnsüchtig erwartet wird. Am Wochenende oder nach Feierabend treffen sich dann Familien, Kollegen oder Freunde in den Parks, um unter blühenden Kirschbäumen zu picknicken. Auch in Deutschland gibt es Kirschblütenfeste, unter anderem in Hamburg, wo ein solches Fest schon seit vielen Jahren an der Außenalster gefeiert wird und mit einem großen Feuerwerk endet.

Der ungewöhnliche Gattungsname Spiraea für den Spierstrauch geht auf das griechische Wort speira für Winde oder Windung zurück. Ursprünglich wurde die Bezeichnung für einen Strauch mit sehr biegsamen Zweigen verwendet, die zum Binden von Kränzen genutzt wurden. Später hat der schwedische Botaniker Carl von Linné (1707 bis 1778) den Namen auf die Spiersträucher übertragen, weil sie gedrehte Fruchtkapseln haben.

Um ihre Form zu behalten, müssen immergrüne Formgehölze mindestens einmal im Jahr geschnitten werden. Der Schnitt sollte an Tagen mit bedecktem Himmel erfolgen, damit die äußeren Blätter, die sich bisher im Pflanzeninneren befanden, nicht durch ungewohnte, starke Sonneneinstrahlung verbrennen.

 

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