Pflanze des Monats - Mai 2014
Mai 2014
Ganz in Weiß
Ein Traum...
Ein Traum in Grün und Weiß: Die langen Blütenrispen der Glyzine verwandeln diesen verschwiegenen Sitzplatz in eine Märchenwelt, die zum Entspannen und Träumen einlädt.
Gartenträume mit Stil:
Frühling ganz in Weiß
Ein weißer Garten hat eine außergewöhnliche Ausstrahlung und bietet einen großen Vorteil – er ist ein Garten für lange Abende. Auch in der Dämmerung lässt er sich genießen, denn die weißen Blüten fallen selbst dann noch auf, wenn blau- oder rotblühende Pflanzen nicht mehr zu erkennen sind. Eine Kombination aus reinem Weiß und kontrastreichem Grün wirkt erfrischend und klar und ein solcher Garten ist durch die Reduzierung auf wenige Farben sehr stilvoll. Er strahlt eine große Ruhe aus und lädt zum Entspannen und Träumen ein.
Edel in Weiß
Es gibt viele schöne Gehölze und Stauden, die sich im Frühjahr mit weißen Blüten schmücken. Sogar von dem bekannten, üblicherweise rosa blühenden Tränenden Herz gibt es eine reinweiße Form (Dicentra spectabilis 'Alba'). Sie bringt Licht in dunkle Gartenecken und ist ideal für einen „Mondscheingarten“, der auch spät abends noch Lichtpunkte ausstrahlt. Diese elegante Staude blüht im Mai und Juni. Sie hat herzförmige Blüten, aus denen, so scheint es, eine weiße Träne tropft. Mit den anmutig überhängenden Blütentrieben und dem zarten, gefiederten Blattwerk wirkt sie sehr filigran. Dicentra spectabilis 'Alba' wird circa 70 cm hoch und gedeiht gut auf humusreichen Böden im Halbschatten. Die immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens) ist dagegen eine Staude für vollsonnige Gartenbereiche. Sie ist im Mai dicht an dicht mit weißen Blüten bedeckt. Iberis kommt gut in Verbindung mit Steinen zur Geltung und ist mit ihrem flachen, niederliegenden Wuchs ideal für Mauerkronen oder zum geschickten Verdecken harter Kanten von Stufen oder Platten.
Weiß in vielen Formen
Die Prunkspiere (Exochorda 'The Bride') ist eine aparte Schönheit, die sich gut für kleine Gärten eignet und ebenfalls gut an sonnigen Standorten gedeiht. Im Mai ist dieser wenig bekannte, bis etwa 1,5 m hohe Zierstrauch von einem Schleier unzähliger reinweißer Blüten überzogen. Auch die filigranen Spiersträucher (Spiraea) blühen überreich. Einige sind Sommerblüher, doch es gibt auch Arten und Sorten, die sich im Frühling mit einem dichten weißen Blütenkleid schmücken. Deutzien (Deutzia), manchmal wegen der schönen sternförmigen Blüten auch als Sternchensträucher bezeichnet, sind anspruchslose, wuchsfreudige Ziersträucher mit üppigem Blütenflor im Mai und Juni. Manche blühen rosa, es gibt aber auch einige, die den Frühlingsgarten mit schneeweißen Blüten beleben. Deutzien kommen gut einzeln in Beeten und Rabatten zur Geltung. Sie eignen sich auch für lockere, freiwachsende Blütenhecken und haben großen ökologischen Wert, denn sie sind gute Bienenweiden.
Schneebälle im Mai
Der deutsche Name des Viburnum, Schneeball, deutet schon an, dass diese Ziersträucher gut in einen Frühlingsgarten ganz in Weiß passen. Manche verströmen einen angenehmen, intensiven Duft wie z.B. der Großblumige Duftschneeball (Viburnum x carlcephalum). Viele Viburnum-Arten und -Sorten haben ballförmige Blütenstände, es gibt aber auch einige mit flachen, tellerförmigen Blütenständen: In der Mitte befinden sich viele kleine Blüten, die von einem Kranz auffälliger, dekorativer weißer Blüten umgeben sind und in ihrer Form an die romantischen Spitzenhäubchen-Hortensien erinnern. Unverzichtbar für einen Frühlingsgarten, der auch der Nase etwas zu bieten hat: Flieder (Syringa vulgaris-Sorten) mit seinen großen, auffallenden Blütenständen, die einen starken, angenehmen Duft verströmen. Für viele Menschen ist der Flieder der Inbegriff des Frühlingsmonats Mai. Die zahllosen kleinen Blüten bilden bis 15 cm lange Rispen in den unterschiedlichsten Farben, darunter auch reines Weiß.
Für romantische Gartenträume
Auch bei den Kletterpflanzen wie z.B. der Glyzine (Wisteria) finden sich weiß blühende Sorten wie z.B. Wisteria sinensis 'Alba'. Weil diese eindrucksvollen Kletterkünstler normalerweise blaue Blüten haben, sind sie auch als „Blauregen“ bekannt. Der Name ist durchaus zutreffend: Im Mai erscheint eine Vielzahl langer, angenehm duftender Blütentrauben, die wie ein blauer Blütenregen wirken – eine wunderbare Kletterpflanze für romantisch-verträumte Gartenbilder. Zusätzlichen Reiz erhält die Glyzine durch die schönen, gefiederten Blätter. Sie wächst am besten an einem sonnigen Standort auf nährstoffreichem, durchlässigem Boden. Um an einer Hauswand emporwachsen zu können, benötigt die Glyzine eine Kletterhilfe. Sie ist eine Pflanze mit beeindruckender Wuchskraft und kann ein erhebliches Gewicht erreichen. Darum sollte sie auf keinen Fall z.B. an einer Regenrinne empor wachsen, sondern an einem stabilen Gerüst oder kräftigen Drahtseilen. Sie kann auch Pergolen oder Laubengänge umranken und so einen blühenden Baldachin bilden.
Für einen guten Start:
Tipps und Tricks zu Kletterpflanzen:
Den Wurzeln Raum bieten
Kletterpflanzen benötigen nur wenig Bodenfläche und können deshalb sogar kleinen Gärten romantisches Flair verleihen. Damit sich die Pflanzen von Anfang an optimal entwickeln können, muss der Boden gut durchwurzelbar und wasserdurchlässig sein. Wenn er stark verdichtet ist, was z.B. leicht auf Neubaugrundstücken der Fall sein kann, sollte er tiefgründig gelockert werden. Eventuell ist die Zugabe von Sand oder Kompost sinnvoll, um den Boden zu lockern oder zu verbessern.
Wasserversorgung sicherstellen
Bei weit überstehenden Dächern besteht die Gefahr, dass Kletterpflanzen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, wenn sie sehr nah ans Haus gepflanzt wurden. Dann muss bei längerer Trockenheit gegossen werden. Durch einen größeren Pflanzabstand zum Haus kann das Regenwasser als natürliche Bewässerung besser genutzt werden.
Verletzungen vermeiden
Soll der Vorgarten vor neugierigen Blicken geschützt sein oder reichen z.B. niedrige Hecken als optische Begrenzung? Dabei muss berücksichtigt werden, dass hohe Mauern oder Hecken einen kleinen Vorgarten noch enger wirken lassen, während ein möglichst offen gestalteter Garten größer wirkt. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die zur Verfügung stehende Fläche ist, umso niedriger und transparenter sollte die Begrenzung sein.
Schönheit und Nutzen verbinden
Einige Kletterpflanzen wie Efeu und Wilder Wein (Parthenocissus) haben Haftorgane und wachsen damit selbstständig an Mauern und Wänden empor. Andere, wie Kletterrosen und Blauregen, benötigen dagegen Kletterhilfen. Sie können z.B. an einem Spalier, einer Pergola oder Spanndrähten in die Höhe wachsen. Wenn die Triebe an den Kletterhilfen befestigt werden, muss darauf geachtet werden, dass das Bindematerial nicht in die Rinde einschneidet.