Pflegeanleitungen

Beerenobst

Beerenobst - Pflege und Schnitt

Pflege und Schnitt

Beerenobst liegt als Selbstversorgerobst voll im Trend. Wer beispielsweise eine Himbeere oder rote Johannisbeersorte im Garten hat, möchte die Gehölze auch fachgerecht schneiden und den Ertrag optimieren.

Beerenobst im Container kann jederzeit, außer bei Frost, gepflanzt werden. Ein sonniger Standort erhöht den Ertrag und verbessert den Fruchtgeschmack und die Gesundheit. Aber auch in halbschattigen Lagen ist eine Kultur möglich. Beerenobst ist ebenso als Topfpflanze sehr gut geeignet.

Alle Beerenobstgehölze wachsen basitonisch, d.h. es werden immer wieder Jungtriebe direkt aus dem Boden gebildet. Deshalb zielen die meisten Schnittregeln auch darauf, die Sträucher durch geeignete Schnittmaßnahmen fortlaufend zu verjüngen. Alte Triebe werden bodennah entfernt und neue Triebe aus der Basis sind die Fruchtträger der Zukunft.

 

Johannisbeeren, Stachelbeeren

Beerenobst-StämmeÄltere Beerenobst-Stämme stützenAngebotsformen: Büsche, Fußstamm (40 bis 50 cm), Hochstamm (80 bis 90 cm)

Bei Johannisbeeren und Stachelbeeren werden in ersten Standjahren 8 bis 12 Hauptäste unterschiedlichen Alters aufgebaut. Ein Drittel sollte einjährig, ein Drittel zweijährig und ein Drittel dreijährig sein. Rote und weiße Johnannisbeeren und Stachelbeeren tragen am besten am 2- bis 3jährigen Holz. Alle Triebe die älter als vier Jahre sind, werden nach der Ernte entfernt und Jungtriebe entsprechend nachgezogen. Überzählige Jungtriebe werden ebenfalls bodennah entfernt. Überlange Jungtriebe werden etwa um ein Drittel eingekürzt. Schwache und krumme Triebe werden direkt an der Basis entfernt.

Schwarze Johannisbeeren haben den besten Fruchtertrag am letztjährigen Holz. Der Schnitt nach der Ernte sorgt für das richtige Verhältnis zwischen den letztjährigen und diesjährigen Trieben. Nach dem Schnitt sollten ca. 6 alte Triebe und 6 neue Triebe verbleiben.

Schnitt der Beerenobst-BüscheSchnitt der Beerenobst-BüscheBei Stämmchen werden alle Wildtriebe unterhalb der Krone direkt am Stamm entfernt. Apropos Stämmchen: Sie bieten viele Vorteile, denn sie passen in kleine Gärten und liefern schmutzfreie Früchte. Wegen des Fruchtgewichtes brauchen sie eine Stütze.

Junge Stämme benötigen einen Pfahl, der bis in die Krone reicht.

Ältere Stämme brauchen3 Pfähle, auf denen sich die Krone aufstützen kann.

Schnitt der Büsche: Auslichten der abgetragenen Triebe direkt nach der Ernte

 

Himbeeren

Angebotsform: Pflanzware im Topf

Schnitt Himbeere: Es gibt zwei Himbeer-Gruppen: Die Sommer- und die Herbst-Himbeeren. Die Sommer-Himbeeren tragen, wie die Brombeeren, ihre Früchte an den Ruten, die im letzten Jahr gewachsen sind. Nach der Ernte werden alle abgeernteten Ruten bodennah entfernt. Es bleiben etwa 10 Neutriebe pro lfd. Meter für die nächstjährige Ernte stehen. Die Ruten werden auf 60 cm und 120 cm Höhe angebunden.

Bei den herbsttragenden Sorten bilden sich im August Früchte an den Ruten, die erst in diesem Jahr gewachsen sind. Nach der Ernte werden alle Ruten bodennah zurückgeschnitten. Dies beugt auch dem Himbeerrutensterben vor. Herbst-Himbeeren können aber auch wie Sommer-Himbeeren kultiviert werden. Sie tragen dann im Juli an vorjährigen und im Herbst an den diesjährigen Trieben.

 

Brombeeren

Angebotsform: Pflanzware im Topf. Es gibt auch dornlose Sorten.

Schnitt Brombeere: Ende Oktober werden alle abgetragenen Ruten über dem Boden abgeschnitten und junge Ruten aufgebunden.

 HimbeerenErziehungsformen von Himbeeren

Oben: Fächererziehung für schwach wachsende Sorten

Unten: Palmettenerziehung für wüchsige Sorten

 

Heidelbeeren

Heidelbeeren vertragen Sonne und Halbschatten. Sie lieben kalkarme, ausreichend bodenfeuchte Standorte, die auch Rhododendron behagen. Die Schnittmaßnahmen reduzieren sich auf das turnusgemäße Auslichten alter Triebe.

© Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (4) / Haan

Pflanzenschutz - so machen Sie es richtig

Pflanzenschutz

 

Unter verantwortungsbewußten Gartenfreunden gilt die Devise „Vorbeugen ist besser als spritzen“. Erst wenn eine Schadensschwelle überschritten wird - d. h. der „Schaden“ an den Pflanzen die zu erwartenden Bekämpfungskosten übersteigt -, ist der Einsatz von Spritzmitteln sinnvoll. Seien Sie tolerant! Ein paar Mehltau-Blätter oder einige Läuse sind noch kein Grund, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Bei Ihrem Kauf sollten Sie unbedingt auf eine fachmännische Beratung achten. Wir, Ihre GartenBaumschule, helfen Ihnen gerne.

Standortwahl

Das Verhalten einer Pflanzensorte wird ganz entscheidend von den Standortbedingungen geprägt. Schon bei der Neuanlage Ihres Gartens legen Sie den Grundstein für eine gesunde und kräftige Entwicklung der Pflanzen. Ist der Standort nicht sortengerecht, geht auch eine robuste Sorte in die Knie. Der Gartenfreund kann also die Robustheit seiner Pflanzen durch die richtige Standortwahl deutlich fördern und den Befallsdruck spürbar minimieren.

 

Sortenwahl

Schon der große Gartenphilosoph Karl Foerster formulierte: "Die Sorte ist das Schicksal Deines Gartens!". Innerhalb der einzelnen Pflanzenarten gibt weniger empfindliche Sorten gegen Pilze und Schädlinge.

 

Bestandsdichte

Achten Sie auf die empfohlenen Abstände zwischen den Pflanzen. Bei einer zu dichten Pflanzung können sich Krankheiten und Schädlinge leichter ausbreiten. Je großflächiger man Stauden und Gehölze pflanzt, desto robuster müssen die Sorten sein. Je artenreicher eine Pflanzung angelegt wird, desto pflegeleichter ist sie. Jedwede Monokultur bietet artspezifischen Krankheiten und Schädlingen paradiesische Ausbreitungsmöglichkeiten.

 

PflegePflege

Auch eine an sich robuste Sorte braucht ausreichend Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit. Hungernde und dürstende Pflanzen sind besonders anfällig für Angriffe durch Krankheiten und Schädlinge. Beachten Sie beim Düngen die Dosierangaben und Gebrauchsanweisungen. Bleibt Laub mit den unverwüstlichen Dauersporen von Pilzkrankheiten in den Beeten liegen, bietet dies den idealen Start für einen üppigen Neubefall im nächsten Jahr.

Entfernen Sie regelmäßig Unkraut zwischen Ihren Pflanzen, da dieses auch Schaderreger anlocken und die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigt kann.

Nützlinge fördernNützlinge fördern

Helfen Sie Nützlingen, damit sie sich in Ihrem Garten wohl fühlen. Sie werden es Ihnen danken! Marienkäferlarven beispielsweise sind effektive Lausjäger. Jede Larve vertilgt während ihrer dreiwöchigen Entwicklungszeit bis zu 600 Blattläuse. Florfliegenlarven stehen ihnen in nichts nach. Jedes Jahr vernichten mehrere Florfliegen-Generationen unzählige Blattläuse. Die Larven der Schwebfliegen spießen Blattläuse mit ihren Mundwerkzeugen regelrecht auf. Vögel fressen gerne Insekten. Bieten Sie ihnen katzensichere Nistgelegenheiten.

Die Winterfütterung ist ein effektiver Beitrag zur naturnahen Bekämpfung von Schädlingen. Denn je mehr Vögel Ihren Garten bevölkern, desto mehr Mitkämpfer gegen unerwünschte Läuse und Larven haben Sie im Frühjahr. Und bedenken Sie eines: Auf staubgewischten, absolut lausfreien Pflanzen können sich keine Nützlinge einstellen. Deshalb ist es notwendig, einen kleineren Befall zu tolerieren, damit der Tisch für die nützlichen Gartengäste auch entsprechend gedeckt ist.

 Nützlinge fördern

Anwendungshinweise

Verwenden Sie Mittel, die für Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Wenden Sie die Mittel sachgemäß und rechtzeitig an. Heutige Pflanzenschutzmittel haben, verglichen mit früheren Präparaten, bei einem akuten Massenbefall eine eingeschränkte Wirksamkeit.

 

  • Bringen Sie mit Schädlingen befallene Blätter für eine exakte Diagnose mit in unsere GartenBaumschule. Diese Proben unterstützen eine kompetente Beratung.

 

  • Beachten Sie strikt die Anweisungen auf den Packungsbeilagen. Halten Sie sich grundsätzlich an die Anwendungsbedingungen, Verbote, Wartezeiten und Dosierungsangaben.

 

  • Legen Sie bei der Verwendung der Präparate Schutzkleidung an. Daneben gehören Handschuhe und festes Schuhwerk zur Grundausstattung. Auch eine Schutzmaske kann in bestimmten Fällen vorgeschrieben sein, damit Sprühnebel nicht eingeatmet wird.

 

  • Konzentrieren Sie sich auf die Anwendung und führen Sie keine anderen Tätigkeiten aus. Während der Arbeit sollten Sie nicht essen, rauchen oder trinken.

 

  • Rechnen Sie vor dem Ansetzen die exakte Bedarfsmenge aus. Setzen Sie nur soviel Brühe an, wie Sie brauchen. Vermeiden Sie Restmengen. Die Restbrühe sowie Mittelrestmengen müssen als Sondermüll über Sammelstellen (Adressen erfahren Sie bei Ihrer Stadt- und Kreisverwaltung) sachgerecht entsorgt werden. Pflanzenschutzmittel dürfen nicht in Gewässer, ins Grundwasser oder die Kanalisation gelangen.

 

  • Beachten Sie die Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern. Wenden Sie Unkrautspritzmittel nur im Garten und nicht auf versiegelten Flächen wie Wegen und Plätzen an.

 

  • Setzen Sie grundsätzlich bienenungefährliche und nützlingsschonende Mittel ein

 

  • Achten Sie auf eine umweltgerechte Anwendung. Spritzen Sie niemals in die offene Blüte und nur bei windstillem Wetter. Bei Regen oder kurz vor Regen sollte keine Anwendung erfolgen, da die Mittel erst einwirken müssen. Auch Temperaturen über 25 °C sind nicht förderlich, da zuviel Brühe verdampft und die Wirksamkeit eingeschränkt wird.

 

  • Reinigen Sie die Arbeitsmittel nach Gebrauch sorgfältig. Mittelreste von Unkrautspritzmittel können Zierpflanzen bei der nächsten Anwendung ernsthaft schädigen.

 

  • Waschen Sie Ihre Hände nach der Anwendung gründlich. Wechseln und reinigen Sie verunreinigte Kleidung.

 

  • Lagern Sie die Pflanzenschutzmittel nur in einem abgeschlossenen Schrank und in der Originalverpackung bei gemäßigten Temperaturen. Verschließen Sie angebrochene Verpackungen dicht. Bewahren Sie keine Pflanzenschutzmittel in der Nähe von Lebens- oder Futtermitteln auf. Halten Sie alle Mittel unbedingt von Kindern und Tieren fern!

 

© Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (4) / Haan

Clematis richtig pflanzen und schneiden

Clematis

 

Clematis, auch Waldreben genannt, gehören zum Garten wie Rosen und Stauden. Mit ihren lianenartigen Trieben schwingen sie sich viele Meter hoch in Bäume, über Pergolen, Carports und an Wänden empor. Aufgrund ihrer Wuchskraft und Blütenfülle gilt die Waldrebe als „Königin der Kletterpflanzen“. Den Kopf recken Clematis-Sorten gerne in die Sonne, ihre Füße lassen sie am liebsten im kühlen Schatten baumeln.

Clematis bevorzugen einen tiefgründigen Boden, der über eine ausreichende Bodenfeuchte verfügt. Auf stauende Nässe reagiert die Waldrebe aber empfindlich.

Man unterscheidet zwischen frühjahrsblühenden Waldreben, kleinblumigen Wildarten und großblumigen Clematis-Sorten.

Sehr starkwüchsig sind frühjahrsblühenden Waldreben wie Clematis montana. Diese Wild-Clematis ist ein effektiver Begrüner von unansehnlichen Dächern und Wänden.

Großblumige Clematis besitzen aufgrund ihrer bis zu zwanzig Zentimeter großen Blüten und ihrer Nachblüte einen sehr hohen Zierwert.

Zu den kleinblumige Wildarten zählen Arten wie Clematis viticella, die durch höchste Bodentoleranz und kernige Robustheit überzeugen. Die gefürchtete Clematiswelke, Geißel aller Clematisfreunde, kann ihnen nichts anhaben.

Clematis richtig pflanzenClematis richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr und von August bis Oktober. Clematis sind bruchempfindlich, deshalb werden sie auch im Handel ausnahmslos gestäbt angeboten. Ziehen Sie die Pflanzen vorsichtig aus dem Topf. Halten Sie dabei die oberirdischen Triebe zusammen mit dem Stab fest.

Am besten so pflanzen:

    • 10 cm tiefer als im Topf pflanzen, damit ein bis zwei Knospenpaare unter der Erdoberfläche sind.

    • Eine Pflanzmulde leitet das Regenwasser an die Wurzel.

    • Eine Mulchschicht von 10 cm aufbringen.

 

Clematis im Kübel: Wichtig ist, dass das überschüssige Gießwasser schnell abfließt. Verteilen Sie groben Kies, größere Steine oder zerbrochene Tonscherben auf dem Kübelboden. Diese Drainageschicht sorgt für einen reibungslosen Wasserabzug. Die Dicke der Schicht sollte etwa 3 bis 5 cm betragen. Verwenden Sie nur gute, strukturstabile Kübelerden, niemals lehmige Gartenerde. Wir beraten Sie gerne.

 

Clematis-Schnitt erfordert Sortenkenntnis

Frühjahrsblühende WaldrebenFrühjahrsblühende Waldreben

    • von April bis Mai blühende Megawachser wie Clematis alpina und Cl. montana brauchen keinen Schnitt

    • ist ein Rückschnitt aus Platzgründen unvermeidlich, sollte dieser unmittelbar nach der Blüte stattfinden


Großblumige ClematisGroßblumige Clematis-Sorten

    • viele großblumige Sorten blühen zweimal: Einmal im Mai an den Kurztrieben, die sich im Frühjahr rasch aus dem vorjährigen Holz entwickeln, und dann ein zweites Mal im August an den diesjährigen Trieben

    • entfernen Sie nach der 1. Blüte alle Fruchtstände

    • Schneiden Sie diese Sorten im Dezember nur leicht zurück und entfernen Sie im Frühjahr erfrorene Triebe. Ein harter Schnitt brächte Sie um die Frühjahrsblüte

    • im Turnus von 5 Jahren empfiehlt sich ein radikaler Juni-Rückschnitt

 

Kleinblumige WildartenKleinblumige Wildarten und ihre Sorten

    • empfehlenswert sind insbesondere welkerobuste Abkömmlinge der Art Clematis viticella

    • in der Regel frieren diese Pflanzen im Winter stark zurück

    • alle Reste werden im Frühjahr wie bei den Stauden bodengleich abgeschnitten und neue Triebe nach dem Austrieb eingekürzt

    • ohne Schnitt vergreisen diese Sorten schnell

Der Herbst - die beste Pflanzzeit für Gehölze

HerbstpflanzungErfahrene Pflanzenfreunde wissen es natürlich schon lange: Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für winterharte Gartenpflanzen. Auch wenn die Pflanzen bereits ihre Blätter verloren haben und so aussehen, als ob sie sich bereits im tiefsten Winterschlaf befänden, sind ihre Wurzeln noch hochaktiv. Wenn aus dem Sommer der Herbst geworden, die Erde aber noch warm ist, dann können frisch gepflanzte Gehölze und Stauden erste Wurzeln entwickeln und sich im Boden verankern, bevor der Winter kommt. Derart vorbereitet, kann selbst der früheste Frühlingsstart den neuen Setzlingen nichts anhaben. Mit einem gewaltigen Vorsprung gegenüber der Frühlingspflanzung starten die neuen Gartengäste in die bevorstehende Saison. Das im Herbst entwickelte Wurzelfundament ist also im Frühjahr Gold wert.

Die Vorteile der Herbstpflanzung sind in den letzten Jahren durch die Allgegenwärtigkeit der Containerpflanzen etwas ins Hintertreffen geraten. Heute ist es möglich, 365 Tage im Jahr Pflanzen zu kaufen und zu pflanzen, vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. Bei schönstem Wetter, beispielsweise mitten im Sommer, neue Pflanzen setzen zu können, heißt aber nicht, dass dies für die Setzlinge immer optimal wäre. Deshalb erscheint es sinnvoll, auch jüngere Gartenfreunde über die beste Pflanzzeit für Gehölze zu informieren.

Natürlich ist es manch einem Hobby-Gärtner zunächst nicht ersichtlich, warum er, wenn es draußen ungemütlich und kalt wird, in der nassen Gartenerde buddeln soll. Man schaut dann seinen Garten lieber von drinnen aus an. Aber gerade das für uns unbequeme Wetter ist für die Pflanzen ein Segen. Ältere Generationen kannten gar keine andere Pflanzzeit als den Herbst. Erst ab Ende Oktober waren Rosen, Laub-, Nadel- und Obstgehölze in den Baumschulen verfügbar. Die Pflanzzeit war dem Rhythmus der Natur genau angepasst.

An diesem Idealtermin hat sich nichts geändert, nicht nur für wurzelnackte Pflanzware. Bis zum Ende ihrer Wachstumsphase stehen die Gehölze auf unseren Baumschulfeldern und im Herbst erfolgt die Ernte. Durch die umgehende Neupflanzung in den Gärten unserer Kunden schließt sich der Kreis optimal. So können die Pflanzen nahtlos ihre Entwicklung in den Gärten fortsetzen und sich voll und ganz auf ihre gedeihliche Entwicklung konzentrieren.

Auch die große Sortimentsvielfalt in unserer GartenBaumschule spricht für den Herbst als Pflanzzeit. Wer besondere Rosen- oder Obstbäume sucht, wird jetzt am ehesten fündig. Zudem haben wir für die Beratung viel mehr Zeit, als dies während der hektischen Frühjahrssaison der Fall ist. Sicherlich ein wichtiges Argument für alle Gartenfreunde, die noch unschlüssig sind und passende Problemlösungen für ihr Gartenparadies suchen.

Oft wird argumentiert, im Herbst gesetzte Pflanzen seien verstärkt den Unbilden des Winters ausgesetzt und nähmen leichter Schaden als bei einer Frühjahrspflanzung. Ein erhöhtes Winterrisiko kann allerdings nur sehr wenigen Gewächsen wie Bambus oder Pampasgras attestiert werden. Durch geeignete Winterschutzmaßnahmen, etwa das Abdecken des Wurzelbereiches mit einer Laubschicht, können auch diese Pflanzen den Vorsprung einer Herbstpflanzung für sich nutzen.

Wir empfehlen jedenfalls für das Gros der winterharten Pflanzen eindeutig die Herbstpflanzung nach alter Väter Sitte. Wer die Herbst- mit der Frühjahrspflanzung vergleicht, kann den Unterschied selbst klar erkennen. Der im Herbst gepflanzte Setzling ist der klare Sieger, einfach weil er viel früher und mit einem riesigen Vorsprung ins Rennen geschickt wurde. Ohne Stress und scheinbar mühelos erreicht er auch hochgesteckte Gartenziele.

 (Copyright: GartenBaumschulen BdB e.V. (GBV), Quellenhinweis für das Bild: Robert Markley, Haan)

Säulenobst

SäulenobstPflanzung, Pflege und Schnitt

 

Schmal wachsende Obstbäume bieten als Säulenobst im Garten und auf der Terrasse fruchtigen Naschgenuß. Damit Säulenobstbäume die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, sollten Sie einige spezielle Pflegehinweise beachten.

Pflanzzeiten: Säulenobst im Container können – bis auf Perioden mit Bodenfrost - das ganze Jahr gepflanzt werden.

Standort: Auf sonnenreichen Standorten wird das Fruchtaroma, der Vitamingehalt, die Fruchtfärbung und die Ausreife gefördert. Optimal sind lockere, humose Böden, die sich leicht erwärmen. Bessern Sie staunasse und verdichtete Böden deshalb vor einer Pflanzung gründlich auf.

Pflanzhöhe: Pflanzen Sie Säulenobstbäume so tief wie sie im Verkaufsgefäß, dem sogenannten Container, gestanden haben. Die knollenartige Verdickung an der Stammbasis, die sogenannte Veredlungsstelle, muss sich nach dem Pflanzen immer über dem Boden befinden.

Pflanzloch: Das Pflanzloch für Ihren Obstbaum sollte mindestens anderthalbmal so tief und breit sein wie der Pflanzenballen. Die Sohle sollte mit der Grabegabel etwas aufgelockert werden. Bessern Sie die Pflanzstelle mit einer guten Pflanzerde oder Gartenkompost auf, den Sie dem Aushub beimischen. Ein etwa fünf Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz herum verhindert, dass das Gießwasser ungenutzt abläuft. Wässern Sie immer ausgiebig an, auch wenn es regnet.

Pfahl: Säulenformen sind auf Dauer standfest, brauchen aber in den ersten Standjahren einen Pfahl.

Baumscheibe: Gönnen Sie Säulenformen auf Rasenflächen eine offene Fläche (Baumscheibe) rund um den Stamm, die eventuell auch mit Mulchmaterial bedeckt werden kann.

Kübelpflanzung: Wählen Sie ausreichend große Kübel, in denen sich die Wurzeln frei und ohne Krümmungen entfalten können. Eine kräftige Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton kommt auf den Kübelboden. Darüber legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies, dann füllen Sie die eigentliche Kübelerde ein. Das Vlies trennt Erde und Drainageschicht und verhindert so, dass eingeschwemmte Erdbestandteile den Weg des ablaufenden Wassers blockieren. Außerdem verhindern sie das Einwandern von Ameisen, Asseln und anderen Schädlingen. Kübelpflanzen bleiben in der Regel mindestens zwei bis drei Jahre in ihren Gefäßen. Die Pflanzerde muss deshalb den Wurzeln ausreichend Luft und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Am besten verwenden Sie zum Topfen eine der von uns angebotenen speziellen Kübelerden. Verwenden Sie keine Gartenerde! Deren Lehm- oder Tonanteile wandern im Kübel rasch nach unten und verstopfen die Abzugslöcher.

Überwinterung der Kübel: Frostharte Säulenobstbäume im Kübel können mit Hilfe bestimmter Schutzmaßnahmen im Freien überwintert werden. Ein Schutzmantel rund um die Kübel sorgt dafür, dass die Wurzeln nicht schockartig ein- und damit erfrieren. Diese etwa zehn Zentimeter starke, trocken bleibende Isolierschicht erschwert dem Frost das schnelle Durchdringen der Kübelwand und ermöglicht ein langsames, wurzel- und gefäßschonendes Einfrieren. Positionieren Sie die Kübel im Winter absonnig, damit Wintersonne ihre oberirdischen Triebe nicht aktivieren kann.

Düngung: Frisch gepflanzte Bäume werden ausschließlich organisch gedüngt. Nach dem Anwachsen sorgen spezielle Obstdünger für die optimale Nährstoffversorgung. Säulenobst im Kübel sollte im Juni nochmals nachgedüngt werden.

SäulenäpfelSäulenäpfel

Säulenäpfel wachsen aufgrund ihrer Erbanlagen von Natur aus streng säulenförmig und bilden zahlreiche Blüten tragende Kurztriebe, die einen frühen Ertragsbeginn spätestens zwei Jahre nach der Pflanzung ermöglichen. Somit bieten Säulenäpfel höchsten Nutz- und Zierwert auf geringstem Raum. Sie eignen sich für Einzel- und Gruppenpflanzungen, als Raumteiler oder Hecke und in Töpfen für Terrassen und Balkone.

Schnitt: Ein Schnitt ist weder beim Pflanzen noch danach notwendig. Dennoch können vereinzelt längere Seitentriebe entstehen, die direkt am Stamm entfernt werden sollten. Lassen Sie keine Aststummeln stehen! Aus ihnen entwickeln sich neue Seitentriebe.

Höhenbegrenzung: Ausgepflanzte Säulenäpfel können nach vielen Jahren eine Höhe von über 4 Metern erreichen. Durch rechtzeitigen Anschnitt des Leittriebes kann aber eine Fixierung auf eine gewünschte Endhöhe erreicht werden, beispielsweise auf zwei Meter, um die leichte Ernte ohne Leiter zu erhalten. Dabei wird der Leittrieb zurückgeschnitten und auf einen kleinen Seitentrieb "abgeleitet". Aus ihm entwickelt sich in der Folge ein neuer Leittrieb. Wenn dieser wiederum zu hoch geworden ist, erfolgt ein erneutes Ableiten wie beschrieben.

Befruchtungsverhältnisse: Die meisten Säulenäpfel sind selbstunfruchtbar. Das Vorhandensein verschiedener Säulenapfelsorten oder alter Apfelbäume erhöht den Ertrag deutlich. Jahrgangsweise sind markante Ertragsschwankungen möglich. Das Ausdünnen eines zu üppigen Fruchtbehanges bis spätestens Anfang Juni ermöglicht den Pflanzen einen ausreichenden Ansatz neuer Blütenknospen für das nächste Jahr.

Pflanzabstand: 70 - 100 cm

 

SäulenbirnenSäulenbirnen

Schnitt: Säulenbirnen sind Auslesen, die von Natur aus nur bedingt säulenförmig bleiben, aber deutlich schlanker als übliche Sorten wachsen. Sie bilden mehr und längere Seitentriebe als Säulenäpfel und benötigen einen regelmäßigen Schnitt, wenn ihre schlanke und kompakte Wuchsform erhalten bleiben soll. Kürzen Sie die Seitentriebe während des Sommers (idealer Termin: 2. Junihälfte) auf 10 bis 15 cm Länge ein. Dies bremst das Wachstum und fördert den Ansatz neuer Blütenknospen.

Höhenbegrenzung: wie Säulenäpfel

Befruchtungsverhältnisse: wie Säulenäpfel.

Pflanzabstand: 100 – 120 cm

Säulenkirschen, Säulenpflaumen, Säulenaprikosen, Säulenpfirsich

Schnitt: Säulensteinobst bleibt von Natur aus nur bedingt säulenförmig, wächst aber deutlich schlanker als übliche Sorten. Ein regelmäßiger Schnitt (Sommerschnitt) ist notwendig. Wir, Ihre GartenBaumschule, beraten Sie gerne. Nach einigen Jahren erinnert die Wuchsform an einen schlanken Weihnachtsbaum.

Höhenbegrenzung: wie Säulenapfel

Befruchtungsverhältnisse: meist selbstfruchtend, kein Ausdünnen der Jungfrüchte notwendig.

Pflanzabstand: 100 – 150 cm

© Texte:Markley, Illustrationen: Vierhaus (3) / Haan

Die Kunst des Rosenveredelns ...

Die Kunst des RosenveredelnsDas Veredeln von Rosen, die sogenannte Okulation, ist die am häufigsten bei Rosen angewendete Vermehrungsart. Der Begriff Okulation beschreibt das Einsetzen eines "Auges", sprich einer Knospe einer edlen Rosensorte auf eine Unterlage und geht wortgeschichtlich auf das lateinische Wort für Auge, „oculus“, zurück. Mittels Okulation wird so aus einer Wildrose eine Beetrose, eine Kletterrose, eine Strauchrose oder irgendeine andere edle Rosensorte.

Wenn Sie Rosen okulieren möchten, beschaffen Sie sich zunächst die notwendigen Wildlingsunterlagen. Die bekannteste und am häufigsten als Unterlage verwendete Wildart ist Rosa laxa. Wenn Sie die Wildlinge, wie sie unter Gärtnern genannt werden, im Herbst erhalten, schneiden Sie sie zunächst leicht an Trieb und Wurzel zurück und schlagen Sie sie bundweise in Sand ein. Gepflanzt werden die jungen Wildrosen erst im Frühjahr. Stehen Ihnen keine Sämlingsunterlagen zur Verfügung, können Sie auch auf bewurzelten Steckhölzern von Wildrosen, z. B. von Rosa multiflora, veredeln.

 

Die eigentliche Okulation findet idealerweise an heißen Sommertagen im Juli statt.

 

Die Profis verwenden zum Okulieren ein spezielles Okulationsmesser. Es kostet etwa 40,00 € und lohnt die Anschaffung nur, wenn eine nennenswerte Anzahl von Pflanzen vermehrt werden soll. Ansonsten kann man sich auch mit einem guten, scharfen und sauberen Messer behelfen.

 

Nun kann die Veredlung beginnen:

 

Rosen veredeln - T-Schnitt

 

Zunächst wird am gereinigten, blankpolierten und etwa fingerdicken Wurzelhals des Wildlings ein sogenannter T-Schnitt ausgeführt.

 

 

 Rosen veredeln - Edelreis schneiden

 

 

Dann wird das Reis, also ein ausgereiftes, verblühtes Triebstück der zu veredelnden Sorte, geschnitten.

Das Reis wird entblättert und entstachelt. Nur die etwa einen Zentimeter langen Blattstiele bleiben direkt an den Augen stehen.

  Rosen veredeln - Auge schneiden

 

Mit einem ziehenden Schnitt, der etwa zwei Zentimeter unter dem Auge ansetzt, wird ein Rindenstück mit Auge entnommen. Man hält dabei das Reis so, dass das Auge zum Veredler zeigt.

 

Rosen veredeln - Holz auslösen 

 


Hinter dem geschnittenen Auge sitzt ein Holzspan, der vorsichtig und behutsam entfernt wird.

 

 Rosen veredeln - Auge einsetzen

 

 

Die Rinde um den T-Schnitt wird sorgsam gelockert und das Edelauge in den T-Schnitt eingeschoben. Nur bei heißem Wetter löst sich die Rinde gut, da die Unterlage aufgrund ihrer hohen physiologischen Aktivität voll im Saft steht. Nach dem Einschieben wird das überstehende hintere Rindenteil des Auges auf Höhe des T-Balkens abgeschnitten.

Rosen veredeln - Verbinden 

 

 

Die Veredlungsstelle wird abschließend mit Bast oder einem Gummibändchen verbunden und schmutzfrei gehalten.

 

 Rosen veredeln - Abwerfen

Im Herbst wird die Veredlungsstelle gut angehäufelt. So übersteht sie den Winter. Im Frühjahr wird sie wieder freigelegt und die Wildkrone über dem T-Balken oberhalb des angewachsenen Auges abgeschnitten. Diesen Vorgang nennen die Baumschuler "abwerfen". Jetzt konzentriert sich der gesamte Saftstrom der Unterlage auf das edle, noch schlafende Auge und zwingt es zum Durchtreiben. Eine neue, edle Rose wächst heran.

Wildtriebe um die Veredlungsstelle muss man im Sommer immer wieder „räubern“, das heißt sauber an ihrer Ansatzstelle entfernen. Manche Rosensorten, z. B. aus der Gruppe der Edelrosen, verzweigen sich nicht leicht. Um ihre Verzweigung zu fördern, pinziert man sie im Mai häufiger. Das heißt, dass überlange, einzelstehende Austriebe geköpft und ihre schlafenden Nebenaugen zum Austrieb gezwungen werden. Im Herbst, also gut fünfzehn Monate nach der Okulation, kann die nun buschige Rose gerodet und an den Endstandort gepflanzt werden.  

 

Stammrosen

Auch Stammrosen werden okuliert, und zwar in der gewünschten Kronenhöhe. Damit sich die Krone rund und voll entwickeln kann, bringt man zwei oder sogar drei Veredlungen rund um einen Stamm an. Voraussetzungen für die eigene Vermehrung von Stammrosen bilden Unterlagen in Form von kronentragenden Stämmchen. Diese Unterlagen sollen gerade und möglichst lang sein. In der Regel benutzen die Baumschulen spezielle Auslesen aus der Art Rosa canina. Natürlich kann man auch einen Wildbusch so zurechtschneiden, dass nur noch ein etwa 1,5 m langer Trieb als zukünftiger Stamm übrigbleibt. Wer eine alte Wildrose im Garten hat, kann von diesem Busch ebenfalls mit etwas Glück bewurzelte Wildstämme gewinnen. In früheren Zeiten wurden die Stammrosen ohnehin auf Wildstämme aus dem Wald veredelt.

 

Noch ein Tipp:Ältere Stammrosen, die ihre Edelkrone durch Frost oder Bruch eingebüßt haben, lassen sich mittels Okulation nachveredeln und somit erhalten.  

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