Der Olivenbaum

Der Olivenbaum

Der Gartenphilosoph Karl Foerster beschrieb den Olivenbaum treffend: "Welch merkwürdige Mischung von morbidem Stammwerk mit tropisch kraftvollem Silberlaubgeäst ist doch der Ölbaum. Er weckt keine Liebe auf den ersten Blick, aber lerne ihn erst mal vierzehn Tage kennen! Nie ist er schöner als im Mondlicht. Er ist ein wahrer Mondscheinbaum. Auf Wind und Regen antwortet er mit Silberschauern!"

Tatsächlich besitzt der im Alter oft knorrige Olivenbaum (Olea europaea) eine charismatische Ausstrahlung. Im Mittelmeergebiet ist er weit verbreitet. Dort wird er schon seit Urzeiten kultiviert. Der Ölbaum ist zudem von großer symbolischer Bedeutung. Er gilt als Symbol des Friedens: Jeder kennt die Taube mit dem Ölzweig.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Olivenbäume ist nicht zu unterschätzen. Oliven werden in Europa in großem Umfang angebaut. Das sehr teure Holz bildet die Grundlage für kleinere Gebrauchsgegenstände. Der hohe Preis hängt mit dem langsamen Wachstum der Ölbäume zusammen. Der Baum wird bei Freunden mediterraner Pflanzen vor allem wegen seines unverkennbar südlichen Flairs geschätzt. Mit seinem lanzettförmigen, graugrünen, silbrig schimmernden Laub ist der Baum eine attraktive Erscheinung. Die Blütenstände wirken dagegen unscheinbar.

Am Naturstandort wird ein Olivenbaum maximal 10 Meter hoch. Meist bleibt er aber sehr viel kleiner. Olivenbäume können mehrere hundert Jahre, im kargen Boden sogar 1000 und mehr Jahre alt werden. Entscheidend für diese Ausdauer ist die Fähigkeit der Bäume, mit ihren Wurzeln auch mehrere Meter tief liegende, Grundwasser führende Bodenschichten erreichen zu können. In Weinbaugebieten der Pfalz überstehen ältere, ausgepflanzte Bäume an warmen und sonnigen Standorten, zum Beispiel in geschützten Innenhöfen, auch unsere Winter. Außerhalb milder Regionen ist der Baum nicht frosthart. Insbesondere die Wurzeln nehmen bei Frost sofort Schaden. Daher sind ganz besonders Kübelpflanzen wegen ihrer ungeschützten Wurzeln gefährdet. Als Kübelbaum muss das Gehölz deshalb unbedingt frostfrei überwintert werden.  

 

Boden

Der Ölbaum benötigt trockene bis frische, neutrale bis alkalische (Kalk liebend), durchlässige Böden in sonniger Lage. Er ist ausgesprochen Wärme liebend, nur in klimatisch begünstigten Gebieten ist er bedingt winterhart. Ideal sind sandige Böden, die über eine optimale Drainage verfügen.

 

OlivenzweigWasserbedarf

Der Wasserbedarf ist gering. Das Substrat darf nicht zu feucht sein, Olivenbäume ertragen kurzzeitige Trockenheit sehr gut. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. In seiner Heimat ist der Baum lange Perioden ohne Regen gewöhnt. Er bekommt mitunter sehr lange keinen Wassernachschub, so dass er darauf angewiesen ist, mit seinen weit verzweigten Wurzeln die geringe Restfeuchtigkeit aus dem Boden aufzunehmen. In Kübelkultur ist das Wurzelsystem zwangsläufig begrenzt, so dass man das Substrat idealerweise stets leicht feucht hält.

 

Licht

Der Olivenbaum ist grundsätzlich sehr sonnenhungrig und sollte ganztägig möglichst in der vollen Sonne stehen. Er kommt im Garten oder auf dem Balkon aber auch mit einem halbschattigen Plätzchen zurecht, wenn er dort einige Sonnenstunden abbekommt.

 

Temperatur

Während des Sommers sollte der Baum möglichst viel Wärme abbekommen. Im Winter sind 10°C ausreichend. Olivenbäume sind im Kübel nicht frostresistent. Sie sollten lichtreich, z. B. in einem Wintergarten, und kühl überwintert werden. Man hält ihn, angepasst an die Temperatur, entsprechend trockener, wässert nur schlückchenweise und düngt nicht. Die Erde sollte aber nicht ganz austrocknen.

 

Sorten

Wie bei vielen Nutzpflanzen gibt es verschiedene Kultursorten, die auch eine recht unterschiedliche Frosthärte und Fruchtgröße aufweisen. Die aus Samen gezogenen Pflanzen sind Wildlinge und liefern nur relativ kleine Früchte. In Mitteleuropa reifen sie aufgrund des zu kurzen Sommers meist nicht aus. Dies spielt aber bei der Nutzung als Kübelpflanze keine Rolle.

 

Olivenbaum umtopfenEin- und Umtopfen

Wählen Sie ausreichend große Kübel, in denen sich die Wurzeln frei und ohne Krümmungen entfalten können. Die Ballen von Containergehölzen sollten nach allen Seiten einen Abstand von etwa zehn Zentimetern zur Gefäßwand haben. Je größer der Kübel ist, desto weniger Probleme treten später auch bei der Überwinterung auf.

Eine kräftige Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton kommt auf den Kübelboden. Darüber legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies, dann füllen Sie die eigentliche Kübelerde ein. Das Vlies trennt Erde und Drainageschicht und verhindert so, dass eingeschwemmte Erdbestandteile den Weg des ablaufenden Wassers blockieren.

Der frisch bepflanzte Kübel wird ausgiebig gewässert. Wenn die Erde sich danach gesetzt hat, sollte ein etwa drei Zentimeter hoher Gießrand verbleiben.

Umgetopft werden muss erst dann, wenn das Pflanzgefäß gut durchwurzelt ist. Es empfiehlt sich, den vorsichtig vom Pflanzgefäß befreiten Wurzelballen lediglich in ein größeres Gefäß, das schon ein wenig Substrat beinhaltet, zu stellen und mit Substrat seitlich aufzufüllen. Je größer der Olivensämling wird, desto höher sollte der Anteil an guter Pflanzenerde sein.

Zum leichteren Austopfen hilft es bei Gefäßen aus Ton oder Holz, die Erde vor dem Herausziehen der Pflanze anzufeuchten. Umgekehrt sollte man vor dem Umpflanzen bei Kübeln aus Steingut oder Kunststoff die Erde trocken werden lassen.

 

Schnitt

Oliven vertragen einen kräftigen Rückschnitt.

 

© Texte: Markley, Illustrationen: MaeDia (1), Vierhaus (2) / Haan

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