Indian Summer im eigenen Garten

 

Viele Pflanzen sorgen mit ihrem feurigen Herbstlaub jetzt für ein grandioses Farbspektakel im Garten. Je artenreicher ein Garten gestaltet wird, desto vielfältiger und facettenreicher fällt das Herbstgemälde aus. Es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Farbnuancen, die in der Summe für ein Feuerwerk der Laubfarben sorgen. Gelb-, Rot-, Orange-, aber auch attraktive Brauntöne stehen dem Gartenfreund auf der Palette der Herbstfarben zur Verfügung.

GinkgoAber wie kommt es überhaupt zu dem Phänomen der Herbstfärbung? Die wichtigste Zutat zum Herbstgemälde ist natürlich die Auswahl geeigneter Pflanzenarten. Nur bestimmte Gehölze und Stauden verabschieden die Gartensaison mit einer besonders intensiven Laubfärbung. Auch das Wetter hat einen Einfluss. Vor allem Tage mit großen Temperaturschwankungen, wenn kalten Nächten sonnige Tage folgen, sorgen für tolle Farbergebnisse. Im Herbst lagern Gehölze den grünen Farbstoff Chlorophyll als zuckerhaltige Winterreserve ein, indem sie ihn aus den Blättern zurückziehen. Durch diesen Rücktransport kommen die in den Blättern enthaltenen orangefarbenen und gelben Farbstoffe zum Zuge, die im Sommer vom Chlorophyll überlagert wurden. Kälte bewirkt, dass der Rücktransport innerhalb der Pflanzen stark verlangsamt wird und der Zuckergehalt besonders hoch ist. Deshalb fällt das Laubschauspiel in den herbstsonnigen und nachtfrischen Laubwäldern Kanadas und Neuenglands im September und Oktober besonders atemberaubend aus. Während des berühmten Indian Summers harmoniert der Kälte- und Artenmix optimal. Weitläufige Laubwälder hüllen sich dann in eine spektakuläre Farbenpracht, die Touristen aus der ganzen Welt anzieht. Der Name Indian Summer geht übrigens auf eine indianische Legende zurück: Das Rot der Bäume galt den Ureinwohnern als Symbol für das Blut eines erlegten Bären.

CornusAuch in unseren Breiten bekennt der Herbst Farbe. Als Goldener Oktober bzw. Altweibersommer fasziniert er nicht nur Dichter und Poeten. Zu den Hauptdarstellern zählt der Ginkgo, ein botanisches Relikt aus den Frühzeiten der Erdgeschichte, der goldgelbes Laub trägt. Als besonders bekannter Herbstaktivist gilt der Japanische Blumen-Hartriegel (Cornus kousa). Sein rotgelbes Herbstlaub, gepaart mit himbeerartigen, rosafarbenen Früchten, ist ein natürliches Gesamtkunstwerk. Der Edelstrauch liebt sonnige bis halbschattige Standorte auf ausreichend feuchtem Boden, wächst sehr langsam und wird erst nach vielen Jahren mannshoch. Ein Rückschnitt des Blumen-Hartriegels ist möglich, verunstaltet jedoch seine malerische Wuchsform.

LiquidambarEssigbäume setzen in Gärten Akzente und sind dank des exotisch-orientalischen Aussehens ihrer herabhängenden, tief eingeschnittenen, zitronengelben bis roten Blätter als Herbstfärber sehr beliebt. Zudem sind sie ziemlich robust und frostbeständig. Sie vertragen Trockenheit. Unter den Kletterpflanzen ist vor allem der Wilde Wein (Parthenocissus) für seine besonders intensive Herbstfärbung bekannt. Mischen können Sie beispielsweise die kräftig leuchtenden Rottöne seines Laubes mit dem Gelb sich zurückziehender ta-Blätter. Je mehr Kontraste entstehen, desto malerischer wirkt der Gesamteindruck. Unübertroffen ist der Amberbaum (Liquidambar) mit seinem farbenprächtigen Herbstgewand. Schöner können Laubblätter nicht verglühen.

HostaAuch im Staudenbereich gibt es Herbstartisten wie die Euphorbien, eher ungewöhnliche Stauden, die mittlerweile zahllose Gärten bereichern. Eine weitere Staudengruppen mit auffallender Herbstfärbung sind die unverwüstlichen Storchschnabelgewächse (Geranium), die ihr Laub je nach Sorte Orange-Gelb-Rot färben. Gräser zählen zu den eher unerwarteten Herbstfärbern. So weiß sich das braunrot getönte Laub der Kupfer-Hirse (Panicum virgatum in Sorten) im Herbst flammend rot in Szene zu setzen.

 

 

(Copyright: GartenBaumschulen BdB e.V. (GBV), Quellenhinweis für alle Bilder: Robert Markley, Haan)

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