Garten-Infos

Pflanzen für Steingärten

Gehölze und Stauden für steinreiche Gärten

 

Pflanzen für SteingärtenDer Begriff Steingarten ist weit gefaßt und löst unterschiedliche Vorstellungen aus. So kann eine mit Felsen gesicherte Böschung ebenso dazu gezählt werden wie ein Heidegarten mit zahlreichen Findlingen. Meist ahmt der Steingarten jedoch eine alpine Landschaft nach. Er ist ein idealisiertes Stück Natur, das sich an Gebirgsszenarien mit ihren zerklüfteten, von Wind und Wetter gezeichneten Landschaften angelehnt.

 

Einen scharfen Kontrast bilden dabei weiche Pflanzenformen zu schroffem Stein. Damit diese Spannungsbögen wirkungsvoll zur Geltung kommen können, sollten Sie Findlinge einerseits und Polsterstauden und Zwerggehölze andererseits nicht zu sehr vermischen, sondern so miteinander verbinden, dass die Pflanzenpolster wie große Steine wirken. Wählen Sie wenige, dafür möglichst große Findlinge aus, die sie etwas in den Boden einlassen und nicht nur einfach "hinlegen". Pflanzen Sie die Polsterstauden in Tuffs mit mindestens 5 bis 7 Pflanzen pro Art und Sorte. Dann entstehen Gartenbilder, die Ruhe ausstrahlen und entspannend wirken.

 

Was im alpenlosen England als Hobby einiger weniger begann, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer kontinentalen Gartenbewegung ausgeweitet. Kleinste Bereiche wie Trockenmauern, Treppenaufgänge oder winzige Vorgärten werden zu pflanzenreichen Kleinoden umgewandelt. Ein Tipp: Je kleiner die Miniatur-Alpenlandschaft ausfällt, desto näher sollte sie an Terrasse und Fenster herangerückt sein und in ihrem Blickfeld liegen.    

 

Trockenmauern und Miniaturgärten in Steintrögen können auch als gestalterische Mittel in größeren Steingärten eingesetzt werden. Dazu passen Hohlwegtreppen und Steingartenrabatten. Hohlwege und abgesenkte Flächen wirken im Steingarten immer anziehend. Legen Sie in Ihrem Steingarten immer einen Hauptweg an, von dem kleinere Nebenwege abgehen, damit Sie alle Punkte bequem erreichen können.

 

Die Bodenverhältnisse in steinreichen Gartenteilen sind üblicherweise „mager“ und meist, aber nicht zwangsläufig, trocken. Steingärten zeichnen sich durch eine gute Drainage aus. Für sonnige Lagen mit südlicher Ausrichtung kommen viele anspruchsarme, meist wuchszahme und langsamwachsende Sonnenanbeter aus dem Gehölzbereich in die engere Auswahl. Insbesondere Nadelsträucher in Zwerg-Sorten erfüllen diese Voraussetzungen und bilden einen unendlichen Fundus für alle Steingartenfreunde.

 

Aber auch in Regenregionen sind Steingärten mit der entsprechenden Pflanzenauswahl kein Problem. Ein Tipp: Wenn Sie in sehr niederschlagsreichen Gegenden mit dauerfeuchten Böden zu Hause sind, stehen Ihnen nicht nur kleinlaubige Rhododendron-Arten für das eigene Steinparadies zur Verfügung. Sie können mit trockenheitsliebenden Pflanzen in Gefäße ausweichen. Schon ein mittelgroßer Trog kann einen artenreichen Steingarten mit vielen Pflanzenkostbarkeiten beherbergen. Im Trog können Sie ein solches Steingärtchen - leichter als im Garten ausgepflanzt – gut austrocknen lassen. Im Schatten ist auch eine kleine "Farnschlucht" möglich.

 

Wasser spielt im Steingarten nur eine untergeordnete Rolle. Wenn es eingesetzt wird, dann sparsam. Eine kleine Quelle mit einem Rinnsal ist durchaus attraktiv. In den Steingarten passen natürlich auch viele Stauden. Frühlingsblühende Blaukissen, Edelweiß, Enziane, Fettkraut und Hauswurz, Hungerblümchen, Steinbrech und Katzenpfötchen, aber auch Carex-Gräser und Zwiebelgewächse gehören unbedingt dazu.

 

Die vorgeschlagenen Gehölze haben sich in Steinanlagen bewährt. Sie passen von ihrer Laubstruktur und Blütenform her zu Felsen, Trögen und Trockenmauern. Zum Beispiel sind zu flache Halbkugeln geschnittene Buchsbäume und Japanische Azaleen tolle "Findling-Imitate".

 

Die meisten Pflanzen gelten als bodentolerant und kommen mit vielen Erdmischungen zurecht. Einige wenige, etwa aus der Gruppe der Rhododendron oder der Oktober-Enzian (Gentiana sino-ornata), behalten natürlich auch in Steingärten ihre Kalkempfindlichkeit. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen mit Ihren Schützlingen ein, sondern entsprechen Sie ihren Ansprüchen widerspruchslos durch die Auswahl geeigneter Erden.  

 

Laubsträucher

 

Deutscher Name Botanischer Name Blüte Wuchshöhe
Fächer-Ahorn Acer palmatum-Sorten 200 bis 300 cm
Kleine Blut-Berberitze Berberis thunbergii 'Atropurpurea Nana' primelgelb, Mai 40 bis 60 cm
Hänge-Buddleie

Buddleia alternifolia

lila, Juni, Duft 200 bis 300 cm
Bartblume Caryopteris-Sorten blau, August bis Oktober 60 bis 100 cm
Rosenginster Chamaecytisus purpureus rosarot, Juni bis Juli 40 bis 60 cm
Niedrige Glockenhasel

Corylopsis pauciflora

gelb, März bis April, Primel-Duft 60 bis 100 cm
Fächermispel Cotoneaster horizontalis 60 bis 100 cm
Kissen-Ginster

Cytisus decumbens

goldgelb, Mai bis Juni 10 bis 20 cm
Roter Märzen-Seidelbast Daphne mezereum 'Rubra Select' rosarot, März bis April, Duft 60 bis100 cm
Niedriger Korkflügel-strauch Euonymus alatus 'Compactus' grünlichgelb, Mai bis Juni 60 bis 100 cm
Stein-Ginster

Genista lydia

gelb, Mai bis Juni 20 bis 40 cm
Blauraute

Perovskia abrotanoides

blau, Juli bis Oktober, Duft 60 bis 100 cm
Fingerstrauch Potentilla fruticosa-Sorten je nach Sorte gelb, weiß, rosa, rot, Mai bis November 40 bis 60 cm
Kissen-Spiere Spiraea japonica-Sorten je nach Sorte weiß, rosa, rot, Juni bis August 80 cm, je nach Sorte

 

 

Immergrüne Laubgehölze

 

Deutscher Name

Botanischer Name

Blüte

Wuchshöhe

Dotter-Berberitze

Berberis ‘Stenophylla’

gelborange, Mai bis Juni

100 bis 150 cm

Grüne

Polster-Berberitze

Berberis buxifolia 'Nana'

orangegelb, April bis Mai

40 bis 60 cm

Immergrüne Kissen-Berberitze

Berberis candidula

gelb, Mai

60 bis 100 cm

Fruchtende Kriechmispel

Cotoneaster dammeri

'Coral Beauty'

weiß, Mai bis Juni

20 bis 40 cm

Kriechspindel

Euonymus fortunei-Sorten

60 cm, je nach Sorte

Reichblütiger Lavendel

Lavandula angustifolia ‘Hidcote’

blauviolett, Juli bis September, Duft

40 bis 60 cm

Niedrige Mahonie

Mahonia aquifolium ‘Apollo’

gelb, April bis Mai

40 bis 60 cm

Kleinblättriges Fadengrün

Vinca minor

blau, April bis Mai

bis 10 cm

 

Rhododendron

 

Deutscher Name

Botanischer Name

Blüte

Wuchshöhe

Rhododendron in kleinlaubigen Arten und Sorten

Rhododendron-Sorten

je nach Sorte rosa, rot, weiß, gelb, orange, blau, Mai bis Juni

20 bis 150 cm

 

 

Klettergehölze als Bodendecker

 

Deutscher Name

Botanischer Name

Blüte

Wuchshöhe

Alpen-Waldrebe

Clematis alpina 'Frances Rivis'

blau, Mai bis Juni (September)

200 bis 300 cm

Gold-Waldrebe

Clematis tibetana subsp. tangutica

gelb, Juni bis Oktober

200 bis 300 cm

 

 

Nadelsträucher

 

Nadelsträucher in zahlreichen Arten und Sorten

Abies bis Tsuga

10 bis

200 cm

 

 

Nadelbäume

 

Veredelte Korea-Tanne

Abies koreana (Veredlung)

500 cm, variabel

Echte Blau-Tanne

Abies procera 'Glauca'

500 bis 700 cm

Pflegeleichte Gärten

Pflegeleichte GärtenStandort

Pflanzen brauchen einen artgerechten Standort. Wer diese Formel beherzigt, hat den ersten Schritt zur Erfüllung pflegeleichter Gartenträume getan. Die Wahl der richtigen Pflanzenart für den vorhandenen Standort entscheidet maßgeblich über den Erfolg und Pflegeaufwand.

Die meisten Gehölze und Stauden lieben die Sonne. Zwar variieren der Sonnenbedarf und die Hitzeverträglichkeit der einzelnen Arten und Sorten, aber dennoch sind viele blühstarke Pflanzen Sonnenkinder. Nur eine kleinere Auswahl an schattentoleranten Gewächsen erfüllt auch in lichtarmen Bereichen des Gartens die in sie gesetzten Erwartungen.

Sonnige Standorte bieten den wichtigen Blatt- und Blütentreibstoff Licht in großzügigen Mengen. Nasse Blätter trocknen schneller ab, was wiederum den Befallsdruck durch Pilzkrankheiten erheblich mindert. Vorsicht ist aber beim Pflanzen auf extrem sonnigen Standorten, beispielsweise vor heißen Südwänden oder Mauern, geboten. Hitze speichernde Mauern und Boden- bzw. Betonplatten reflektieren die Sonnenstrahlen, so dass eine hohe Strahlendosis indirekt auch die Blattunterseiten trifft - trotz guter Sonnenverträglichkeit können die Blätter in der Folge regelrecht verbrennen, vor allem, da die kühlende, Strahlen bindende Oberfläche des Gartenbodens fehlt.

 

Pflegeleichte GärtenBoden

Die meisten Gartenpflanzen kommen auf allen kultivierten Gartenböden zurecht. Nur für Extreme, etwa reine Sand-, Ton- oder Humusböden, ist mehr Pflege einzukalkulieren. Ausgesprochene Sandböden mit schlechter Wasser- und Nährstoffspeicherung erfordern beispielsweise einen höheren Bewässerungs- und Pflegeaufwand. Deshalb sollten Bodenextreme, wann immer möglich, vor einer Pflanzung gründlich verbessert werden.

Genauso wichtig ist auch eine entsprechende Bodenlockerung vor dem Einsetzen der Pflanzen. Überprüfen Sie vor allem in Neubaugärten die Tiefgründigkeit Ihrer Pflanzstelle, da dort bisweilen Mutterboden auf verdichteten Untergrund aufgeschüttet worden ist. Eine Mutterbodenschicht von mindestens 60 bis 80 cm, die die Wurzeln gut durchdringen können, ist für eine pflegeleichte Pflanzung sinnvoll. Bevor der Garten endgültig angelegt wird, unterstützt eine Gründüngung die Aktivierung des Bodenlebens.

 

Pflegeleichte Sträucher

Lassen Sie sich bei Ihrer Entscheidung nicht nur durch günstige Einkaufspreise leiten. Achten Sie auch auf andere Kriterien, beispielsweise den Schnittaufwand. Je schneller ein Gehölz heranwächst, desto billiger kann es angeboten werden. Das vermeintliche Schnäppchen wird dadurch aber unter Umständen für Sie zum Bumerang, denn die "günstigen" Pflanzen wachsen auch bei Ihnen rasant weiter – vielleicht mehr, als Ihnen lieb ist. Die Folge: Je nachdem, wie weit sich die Pflanzen ausbreiten sollen, müssen Sie durch häufige Schnittmaßnahmen permanent dieser Wuchsfreudigkeit Einhalt gebieten.

Im Griff haben Sie immer Zwerggehölze, die dauerhaft auch in kleine Gärten passen. Zudem sind sie als Kübelgehölze eine Bereicherung für die Terrasse. Apropos Kübel: Ganz ohne Pflanzenwissen kommt man beim Wässern der Terrassenpflanzen nicht aus. Verschiedene Pflanzenarten können einen sehr unterschiedlichen Wasserbedarf aufweisen und verlangen in der Folge einen unterschiedlich großen Pflegeaufwand. Eine erste Richtschnur ist für Sie die Laubgröße: Kleines, grausilbriges Laub kennzeichnet besonders sonnenliebende Pflanzen wie zum Beispiel den Lavendel, der wenig Wasser verdunstet und seltener gegossen werden muss. Großes Laub weist dagegen auf einen hohen Wasserbedarf und passionierte Schattenliebhaber hin. Dies gilt für Hortensien genauso wie für Funkien. Ist das Blattwerk zudem noch immergrün, wie bei Rhododendren und Kirschlorbeer, verlangen die Pflanzen rund um das Jahr ausreichend feuchte Böden. Besonders genügsam sind Nadelgehölze, die einmal vergessene Gießgänge am besten überstehen.

 

ADRADR-Rosen

Zahllose Rosensorten decken eine große Bandbreite in puncto Formen- und Farbenvielfalt ab. Leider ist die Robustheit der Rosensorten ebenfalls sehr variabel. Es gibt sehr gesunde und auch sehr anfällige Sorten. Rosen mit dem ADR-Prädikat gelten als besonders robust. Auf einem rosengerechten Standort mit viel Sonne und einem gehaltvollen, tiefgründigen Boden kommen ADR-Rosen in der Regel ohne den Einsatz von Spritzmitteln sehr gut zurecht. Achten Sie deshalb beim Rosenkauf auf das ADR-Prädikat. Es lohnt sich. Was verbirgt sich hinter der ADR-Prüfung? Das Kürzel ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, die als der härteste Rosen-TÜV der Welt gilt. Im Verlauf dieser gnadenlosen Prüfung müssen sich neue Rosensorten - ohne Pflanzenschutzmittel - gegenüber Rosenkrankheiten wie Sternrußtau und Echter Mehltau behaupten. Geprüft wird in Deutschland zur Zeit an 11 Standorten. Die Prüfungsgärten sind im gesamten Bundesgebiet verteilt. Unabhängige Prüfer bewerten über mehrere Jahre fortlaufend Widerstandsfähigkeit, Zierwert und Winterhärte der neuen Rosensorten. Nur Sorten, die bei der abschließenden Gesamtbewertung die höchsten Punktzahlen erreichen, erhalten das ADR-Zeichen. Mittlerweile haben 1500 Sorten die ADR-Prüfung durchlaufen und über 120 Sorten die ADR-Auszeichnung bekommen. Eine aktuelle ADR-Liste kann unter www.adr-rose.de eingesehen werden.

 

Gesunde Clematis

Auch innerhalb der Clematiswelt gibt es unempfindliche und weniger robuste Arten. Clematis viticella und ihre Sorten gelten als gesunde und ausgesprochen bodentolerante Clematisgruppe. Die Newcomer werden immer beliebter und erleben seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Mehr und mehr großblumige, aber welkeanfällige Waldreben werden durch die kleinblumigen Kraftpakete ersetzt. Alle Sorten sind extrem schnittverträglich. Schneiden Sie die Pflanzen im Herbst oder Frühjahr einfach bodennah bis auf 20 bis 50 cm ab.

 

©Texte:Markley, Illustrationen: Vierhaus (2) / Haan

Wellness im Garten

Wellness im GartenAuf den ersten Blick sieht ein Wellnessgarten genauso wie ein ganz normaler Hausgarten aus. Das Entspannungsparadies im Grünen lebt von vielen Besonderheiten, die erst beim näheren Hinsehen auffallen: Sitzplätze, die geschützt und geborgen liegen, Blütenpflanzen, die mit ihren Düften und Farben zum Träumen einladen, kleine Wasserspiele, die beruhigend vor sich hin sprudeln. In der Summe ergeben sie eine einzigartige Sinnlichkeit, die jeder ganz individuell auf seine Erholungs- und Entspannungswünsche abstimmen kann.

 

Ruhe finden

Lärm und Geräusche sind Störfaktoren, die das Wohlbefinden direkt beeinträchtigen. Gerade im Wellness-Garten möchte die gestresste Seele Ruhe finden oder sich von einer meditativen Klangkulisse ungestört umspielen lassen. Den Rundumschutz gegen Lärm und fremde Blicke bietet eine Hecke. Sie schirmt ab und gibt Geborgenheit, damit Sie neue Kräfte schöpfen können. Die Wahl der passenden Hecke sollte schon bei der Gartengestaltung berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Heckenpflanzen, die Räume schaffen, in denen man sich auf sich selbst konzentrieren kann, ohne abgelenkt zu werden.

Die Rot-Buche (Fagus sylvatica) beispielsweise ist dank ihrer Robustheit eine Schutzpflanze par excellence, insbesondere für schwere Böden. Für leichtere Böden empfiehlt sich die im Wuchs ähnliche Hainbuche. Dekorativ ist das über den gesamten Winter an der Pflanze haftende braune Laub, das elegant eisige Winterwinde bricht. Der Heckenklassiker für alle Bodenverhältnisse und alle Lagen, dazu die preiswerteste immergrüne Heckenpflanze, ist der Liguster. Das vitale Stehaufmännchen steckt jede Schnittmaßnahme weg und treibt immer wieder neu aus. Für alle gängigen Heckenhöhen und –breiten gibt es passende Kirschlorbeer-Sorten. Wer sich Mittelmeer-Flair für seine Grundstücksumfriedung wünscht, liegt mit diesen immergrünen Edelsträuchern richtig. Bambusse sind Gräser, die rasant wachsen. Mit attraktiven Bambussen lassen sich innerhalb kürzester Zeit vielgestaltige Sichtschutzaufgaben im Wellnessgarten lösen. Zudem wirkt eine Hecke aus Bambus immer freundlich und einladend.

Schutz gegen Sonnenstrahlen bieten Lauben, größere Bäume und Sonnenschirme und -segel. Dunklere Stoffe weisen hierbei gegenüber hellen Varianten Vorteile auf: Sie haben die beste Schattenwirkung, zudem stechen Verschmutzungen nach Regenschauern nicht sofort ins Auge.

 

Wohlgerüche und Lieblingsdüfte

Seit altersher gilt das Interesse der Menschheit den Düften. Pflanzendüfte lassen sich nur schwer beschreiben. Da uns ein eigenes Duftvokabular fehlt, verbinden wir Düfte häufig mit Erinnerungen. Duft wird von jedem Menschen anders empfunden. Duftintensität und Duftnote können in Abhängigkeit von der Tageszeit, vom Standort und dem Entwicklungszustand der Pflanze variieren. Verteilen Sie Ihre Lieblingsduftpflanzen im Garten, damit Sie immer wieder neue Dufterlebnisse genießen können. Ein windgeschützter Platz steigert das persönliche Dufterlebnis. Zu intensive Düfte können aber auch Kopfschmerzen auslösen – mit starken Duftpflanzen also etwas Abstand vom Sitzplatz halten.

"Dufte" Stauden sind Maiglöckchen, Katzenminze, Hosta, Lilien, aber auch Gewürzpflanzen wie Salbei, Rosmarin, Pfefferminze und Zitronenverbene. Träumen Sie auch manchmal von den blauvioletten Lavendelfeldern der Provence, über die unablässig Duftwolken ziehen? Auch in unseren kühleren Breiten muss diese Sehnsucht nicht unerfüllt bleiben. Wichtig sind ein sonniger Pflanzplatz und sandiger Boden. Stimmt das Umfeld, können Lavendelsträucher viele Jahre alt werden. Nicht nur im Garten, auch im Wohnbereich ist der Lavendel ein segensreiches Wellnesskraut. Schneiden Sie einfach ein Blütenbündel ohne Laub von den Sträuchern ab und hängen Sie es zum Trocknen auf. Füllen Sie mit den getrockneten Blüten beispielsweise ein Säckchen, das Sie ins Badewasser hängen können. Oder gießen Sie sich einen beruhigend wirkenden Tee auf. Alles was Sie dafür brauchen, sind zwei gehäufte Teelöffel Blüten, die Sie im kochenden Wasser je nach Belieben fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und dann abseihen.

 

Beautypflanze Rose

Undenkbar ist ein Duftgarten ohne Rosen. Kein anderes Gehölz bietet mehr Duftnoten als die Königin der Blumen. Rein chemisch betrachtet, sind Duftstoffe Ausscheidungsprodukte bestimmter Drüsen, einzelner Drüsenzellen oder ganzer Organe (Blüten, Blätter) der Rosen mit flüchtigem Charakter. Nicht jede Rose duftet, doch von jeder wird Rosenduft erwartet. Rosenfreund A. S. Thomas formulierte es treffend: „Eine Rose ohne Duft ist nicht weniger schön, aber sie ist weniger anziehend.“ Die Meinungen über Intensität und Note eines Rosenduftes gehen meist weit auseinander. Spricht ein Rosenfreund vom „reichlichen“ Duft einer Rosensorte, muss ein anderer ihn förmlich suchen.

Duft bleibt immer relativ, aber unter den Englischen Rosen und den Edelrosen finden sich viele intensiv riechende Duftkandidaten, die nicht enttäuschen.

 

Viele andere Gehölze verwandeln zudem Ihren Garten ebenfalls in eine Parfümerie:

 

 

Deutscher Name

Botanischer Name

Blüte

Wuchshöhe

Schneeforsythie

Abeliophyllum distichum

weiß, März bis April

150 bis 200 cm

Schmetterlingsstrauch

Buddleia davidii-Sorten

je nach Sorte weiß, rosa, rot, violett, Juli bis Oktober

200 bis 300 cm

Echter Gewürzstrauch

Calycanthus floridus

rotbraun, Juni bis Juli

150 bis 200 cm

Winterblüte

Chimonanthus praecox

hellgelb, Dezember bis Februar

200 bis 300 cm

Niedriger Federbuschstrauch

Fothergilla gardenii

gelblich weiß, April bis Mai

40 bis 60 cm

Reichblüh. Rispen-Hortensie

Hydrangea paniculata 'Kyushu'

weiß, Juli bis September

100 bis 150 cm

Strauch-Pfingstrose

Paeonia suffruticosa-Sorten

je nach Sorte rosa, rot, violett, weiß, Mai bis Juni

60 bis 100 cm

Gefüllter Gartenjasmin

Philadelphus 'Virginal'

weiß, Mai bis Juli

150 bis 200 cm

Rosa Japan-Aprikose

Prunus mume 'Beni-shi-dori'

rosa, März bis April

100 bis 150 cm

Flieder

Syringa-Sorten

je nach Sorte rot, weiß, hellgelb, rosa, violett, Mai

60 bis 200 cm

Winter-Schneeball

Viburnum bodnantense (x) 'Dawn'

rosa, Dezember bis April

150 bis 200 cm

 

Gaumenfreuden mit Wildobst

In die engere Wahl für die Anlage eines Wellnessgartens sollten auch jene Gehölze kommen, deren Früchte in der Küche verwertbar oder direkt zum Naschen geeignet sind. Wildobst spenden durchaus nicht nur die reinen Wildarten. Auch deren Sorten tragen Früchte, die denen ihrer Eltern häufig sehr ähnlich, mitunter sogar deutlich größer und ergiebiger sind. Wildfrüchte gelten als inhalts- und vitaminreiche Kost. Da freut sich nicht nur der Mensch, auch Vögel, Kleinsäuger und Insekten laben sich mit Wonne am Obst und den pollen- und nektarreichen Blüten. Zudem erfreuen viele Wildobst-Arten nicht nur den Gaumen, sondern gelten als jahrhundertelang erprobte Heilmittel.

 

Deutscher Name

Botanischer Name

Wuchshöhe

Wichtige Verwendungszwecke

Hängende Felsenbirne

Amelanchier laevis 'Ballerina'

200 bis 300 cm

zum Naschen, Korinthenersatz, Marmelade

Zierquitte

Chaenomeles-Sorten

60 bis 100 cm

Sirup, Gelee, Marmelade, Säfte

Kornelkirsche

Cornus mas

200 bis 300 cm

Marmelade, Konfitüre, Gelee, Säfte

Frucht-Sanddorn

Hippophae rhamnoides-Sorten

150 bis 200 cm

Gelee, Konfitüre, Säfte

Schlehe

Prunus spinosa

150 bis 200 cm

Likör, Mischfruchtsäfte

Rose

Rosa-Arten

100 bis 200 cm

Mus, Tee, Gelee, Saft, Wein u.v.m.

Holunder

Sambucus-Sorten

150 bis 300 cm

Suppe, Säfte, Marmelade, Gelee, Sirup, Beeren nicht roh verzehren, auch Blüten verwertbar

 

© Mark 4 GbR, Haan

Kamelien

Kamelien

... Diven aus Fernost

 

Kamelien (Camellia japonica in Sorten) sind wertvolle Vorfrühlingsblüher, die ursprünglich aus Ostasien stammen. In unseren Breiten finden sie mehr und mehr als Garten- und Kübelpflanzen Verbreitung. Die neue Kamelienleidenschaft wird nicht zuletzt durch die vielen Kamelienschauen im Februar und März stimuliert.

 

Die spannende Vorgeschichte

Vor etwa 300 Jahren kamen die ersten Kamelien-Exemplare aufgrund eines "Missverständnisses" nach Europa. Die Gattung Camellia, so die lateinische Bezeichnung für die Kamelie, stammt aus der Familie der Teegewächse.

Aus Camellia sinensis wird in Asien seit Jahrtausenden sowohl grüner als auch schwarzer Tee gewonnen. Da Tee im England des 18. Jahrhunderts zu einem beliebten Genussmittel wurde, wollten die Engländer durch die Einführung der Pflanzen das Teemonopol der Chinesen brechen und selbst das begehrte Gut anbauen. Allerdings führten sie Camellia japonica - die nicht als Tee zu verwendende Zierart - ein. Die Pläne für den Teeanbau wurden dann rasch aufgegeben, was blieb, war aber die Begeisterung für die Schönheit der Camellia japonica, die darauf in großen Stückzahlen in zahlreichen Sorten in Gärten und Gewächshäusern kultiviert wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts brach ein regelrechter Kamelienboom in Europa aus. Wer in Adelskreisen etwas auf sich hielt, erwarb die botanische Kostbarkeit.

Die berühmte Groß-Kamelie im Park des Pillnitzer Schlosses in Dresden ist mit ihren 250 Lebensjahren ein Relikt aus dieser Zeit. Europas älteste Kamelie steht in einem 13 (!) m hohen Glashaus, um sie vor den eisigen Wintern in Sachsen zu schützen.

 

Einkaufsquelle wichtig

Glücklicherweise sind Kamelien heute für jedermann erschwinglich. Kaufen Sie für eine Freilandkultur unbedingt ausreichend große Pflanzen, die mindestens vier Jahre alt sind. Idealerweise stammen sie aus deutscher Produktion und sind an unsere Klimaverhältnis angepasst. Nur gut verholzte Ware kann auch extreme Winterperioden überstehen. Qualitätspflanzen sind hart und unempfindlich. Wenn sie nach strengen Wintern trotz Abdeckung mit Reisig oder dem Umstellen mit Schilfmatten Schäden aufweisen, führen diese fast nie zu Totalverlusten. Einwandfreie Ware treibt trotz Blattschäden wieder aus und baut sich neu auf.

Kamelien 

Standortwahl bedenken

Wählen Sie einen Standort, der vor austrocknenden Ostwinden und Wintersonne geschützt liegt. Die wenigsten Kamelien erfrieren, sondern vertrocknen. Im Grunde haben Kamelien ähnliche Bodenwünsche wie Azaleen und Rhododendren. Sie können nur innerhalb eines bestimmten Säurewertebereichs des Bodens ausreichend viele Nährstoffe aufnehmen. Zu hohe pH-Werte über 5,5 führen zu Mangelerscheinungen. Deshalb stehen die eleganten Blütengehölze am liebsten auf kühlfeuchtem Humus. Wo dieser fehlt, kann eine Bodenverbesserung vor dem Pflanzen mit Erden wie standardisierten Rindenprodukten, Holzfaserpflanzenerden oder Torf-Rindenerden für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen. Ausreichend Licht im Sommer fördert den Blütenknospenansatz.

 

Pflanzzeit

Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, damit die Pflanzen während des Sommers gut einwurzeln können.

 

Düngung

Die Düngemaßnahmen gleichen denen der Rhododendren. Es können sowohl organische als auch organisch-mineralische (Rhododendron-)Dünger eingesetzt werden. Bewährt hat sich eine Märzgabe mit Langzeitdüngern, mit der die Pflanzen einmalig für das ganze Jahr versorgt sind. Wir beraten Sie gerne.

 

Schnitt

Kamelien brauchen in der Regel keinen Schnitt. Die Büsche verzweigen sich selbstständig zu kompakten Sträuchern. Lediglich überlange Triebausreißer sollten eingekürzt werden.

 

Schädlinge und Krankheiten

Schädlinge und Krankheiten spielen bei Kamelien keine entscheidende Rolle. Lediglich auf Dickmaulrüßler ist – wie bei den Rhododendren auch - zu achten.

 

Tipps für Kamelien im Topf

Für einen Aufenthalt in beheizten Wohnräumen sind Kamelien nicht geeignet. Ausnahmen stellen lediglich entsprechend kühle Wintergärten dar, die über eine ausreichende Luftfeuchtigkeit ab etwa 60 % verfügen. Wählen Sie einen hellen Standort, damit die Blütenfarben möglichst intensiv ausfallen.

Wer keinen Wintergarten besitzt, kann Topf-Kamelien in einem kalten Keller oder einer Garage überwintern. Bleibt die Temperatur unter + 7 °C, können die Pflanzen während der Winterruhe auch (maximal zwei Monate) dunkel stehen, wenn man sie regelmäßig gießt. Anfang März beginnt das Ausräumen der Pflanzen. Stellen Sie die Gewächse zunächst an einen schattigen Ort, damit sie sich nach und nach an das Licht gewöhnen können.  

Nach zwei Jahren im Gefäß sollten die Pflanzen umgetopft werden. Wählen Sie ausreichend große Kübel, in denen sich die Wurzeln frei und ohne Krümmungen entfalten können. Die Ballen sollten nach allen Seiten einen Abstand von etwa zehn Zentimetern zur Gefäßwand haben. Je größer der Kübel ist, desto weniger Probleme treten später auch bei der Überwinterung auf. Die Wurzeln oder Ballen der Gehölze werden vor dem Einpflanzen in die Gefäße genauso behandelt wie vor dem Einpflanzen in den Gartenboden. Topfen Sie niemals trockene Ballen ein.

Eine kräftige Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton kommt auf den Kübelboden. Darüber legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies, dann füllen Sie die eigentliche Kübelerde ein. Das Vlies trennt Erde und Drainageschicht und verhindert so, dass eingeschwemmte Erdbestandteile den Weg des ablaufenden Wassers blockieren.

Der frisch bepflanzte Kübel wird ausgiebig gewässert. Wenn die Erde sich danach gesetzt hat, sollte ein etwa drei Zentimeter hoher Gießrand verbleiben.

Das Umtopfen in immer größere Kübel stößt irgendwann an seine Grenzen. Dann können Sie die Gewächse in den Garten auspflanzen.

Wichtig: Gießen Sie Kamelien nur mit kalkfreiem Wasser! Wesentlich ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe.

 

Auf die Sorte kommt es an

Kamelie ist nicht gleich Kamelie. Entscheidend für den Erfolg ist die Wahl der richtigen Sorte. Unter den zahlreichen Sorten gibt es eine ganze Reihe von heiklen Diven, die sich nicht für eine dauerhafte Freilandkultur eignen. Lassen Sie sich von uns – Ihrer GartenBaumschule – beraten, damit Ihnen Enttäuschungen erspart bleiben und Sie für viele Jahre Freude an Ihren Kamelien haben.

 

Mein Freund der Baum

 

Mein Freund der BaumDer Baum ist ein genialer (Über-)Lebenskünstler mit einer faszinierenden Vielfalt an Eigenarten und speziellen Fähigkeiten. Mehr als 100 Millionen Jahre hat er an seinen Talenten gearbeitet und gefeilt. Sein Dasein kann somit als bewährt und erprobt angesehen werden. Gegen fast alle widrigen Umstände haben seine vielen Familienmitglieder Strategien entwickelt. Für jeden Gartenstandort und Gestaltungswunsch gibt es besonders geeignete Hausbäume, die in unseren Breiten gedeihen und als frosthart gelten. Bestimmte Gehölze sind aufgrund ihrer Eigenschaften beispielsweise für Standorte mit extremen Klimaverhältnissen geeignet. Oder sie passen durch ihre Ausstrahlung und die sie umgebende Aura bestens in bestimmte Gartenstile. Mit den passenden Arten können schlechte Bodenbeschaffenheiten ebenso wie ungünstige Lichtverhältnisse überspielt werden.

 

Mythos Baum

Ein Baum ist ein langlebiges Gewächs, das bis zu 4000 Jahre alt werden kann. Sein Stamm ist meist ausgeprägt und verholzt. Ab einer bestimmten Höhe verzweigt er sich und bildet eine Krone aus belaubten Ästen und Trieben. Manche Baumarten können über 100 Meter hoch werden. Neben den Laubbäumen gibt es Nadelbäume, deren Blätter zu langen spitzen Nadeln geformt sind.

Unseren Urahnen galten Bäume als Sitz der Götter. Unter den Bäumen wurden ihnen Opfer gebracht und später Recht gesprochen. Viele christliche Heilige erschienen der Legende nach in der Nähe von Bäumen oder Hainen. Viele Wallfahrtsorte sind so entstanden. Auch heute noch fällt es leicht, einem großen, alten Baum eine Seele zuzuschreiben. In bestimmten Kulturen ist das Pflanzen von Bäumen ein religiöser Akt, untrennbar verbunden mit einer Zeremonie. In unserer Gesellschaft wird das Pflanzen eines Baumes anlässlich einer Geburt oder einer Hochzeit wieder neu entdeckt. Weihnachtsbaum, Maibaum und Ostereierbaum erinnern an die Zeit, als Baummythen noch eine wichtige Rolle spielten. Das Blatt der deutschen Eiche findet sich auf der Rückseite der deutschen Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Münzen.

 

Wälder und Nutzen

Bäume blühen, um sich zu vermehren. Aus ihrem Samen entstanden und entstehen immer wieder neue Nachkommen. Etwa 3,4 Milliarden Hektar ist die bewaldete Fläche der Erde groß. Leider geht der Baumbestand mehr und mehr zurück, denn viele Länder treiben Raubbau mit ihren Holzbeständen. Allein die Hälfte der verlorenen Waldflächen wurde zwischen 1950 und 1990 abgeholzt.

Der Baum ist aber nicht nur Holz- und Energielieferant. Er dient als Bau- und Rohstoff. Aus ihm werden Materialien wie zum Beispiel Zellulose (Papierherstellung) und Viskose (Textilherstellung) hergestellt. Alle Menschen sind auf lebenswichtige Baumprodukte wie Früchte, Samen und Harze angewiesen. Obst und Nüsse werden geerntet und aus Ästen und Blättern Harze, Gerb-, Bitter- und Farbstoffe gewonnen. Auch für die Gesundheit der Menschen haben die Bäume jede Menge zu bieten. Zahlreiche Rohstoffe aus Blättern, Rinde, Blüten oder Wurzeln werden für die Herstellung von Arzneien oder Tee verwendet.

 

Mein Freund der BaumPositive Wirkungen

Aber nicht nur in den Wäldern erfüllen Bäume eine wichtige Aufgabe. Die Krönung der Leistungsfähigkeit eines Baumes bleibt seine Fähigkeit, Sauerstoff zu bilden. Gerade in den oftmals eher baumfeindlich gestalteten Städten entstehen absolute Spitzenwerte an Abgaskonzentrationen. Dadurch wird die Zufuhr von Luft aus höheren und somit sauerstoffreicheren Luftschichten minimiert. Diesem städtischen Klimaproblem wirkt der Baum entgegen, indem er für die notwendige Zufuhr von Sauerstoff sorgt. Ein einzelner Stadtbaum produziert pro Stunde bis zu 1200 Liter Sauerstoff. Dies bedeutet, dass ein Baum während seiner Wachstumsperiode im Sommer die Atemluft für zehn Menschen produziert.

Ein Großbaum kann an einem einzigen Tag die tägliche Kohlendioxidmenge von zweieinhalb Einfamilienhäusern aufnehmen. Ganz nebenbei verarbeitet er rund 2,4 Kilogramm Kohlendioxid. Zudem bindet er mehr als 100 Kilogramm Staub im Jahr. In einer Großstadt mit dichter Bebauung, starkem Verkehr und vielen Einwohnern auf engem Raum erfüllen Bäume eine besonders wichtige Funktion zur Herstellung eines gesunden Klimas. Das Leistungsvermögen der Luftreinigung ist je nach Baumart unterschiedlich stark ausgeprägt. Ferner hängt die Leistung auch von der Vitalität des Baumes und zudem von der Dosis der Giftstoffe ab. Die Belastbarkeit ist limitiert - auch ein großer Baum hat irgendwann seine Grenzen erreicht.

Für die Lärmminderung kann der einzelne Baum oder eine Baumgruppe ebenfalls wertvolle Dienste leisten, da eine dichte Krone oder ein dichter Kronenmantel im richtigen Winkel den Schall um einige Dezibel mindern kann. Bäume sind verlässliche Garanten des Windschutzes, die Windgeschwindigkeiten um bis zu 50 Prozent herunterdrücken können. Sie bieten zudem Schutz vor intensiver ultravioletter Strahlung.

Mein Freund der BaumBaumlaub verdunstet bis zu 400 Liter Wasser an einem sonnigen Tag. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit, wodurch die Temperatur rund um Bäume um einige Grade fällt. Die Abkühlung der Luft beruht dabei auf dem Wärmeverbrauch durch die Wasserverdunstung des Laubes, nicht auf der Schattenwirkung der Krone. Bäume sind für uns Menschen also überlebenswichtig. Von den optischen Glanzpunkten im Garten und im Ortsbild ganz zu schweigen.

Wegen seiner vielen positiven Wirkungen verdienen Bäume eine wesentlich höhere Wertschätzung, etwas mehr Respekt und eine besonnenere Behandlung durch den Menschen. Schnell werden Bäume gefällt. Dabei sollte niemand vergessen: "Die Axt fällt schnell - aber der Baum wächst langsam." Eine Buche muss beispielsweise 100 Jahre alt werden, um eine Krone mit einem Durchmesser von ca. 14 Metern an "überschirmter Fläche" präsentieren zu können. Dieser Baum verfügt dann über sage und schreibe 800.000 Blätter. Aneinandergelegt würden sie eine (Blatt-)Fläche von 1600 m2 ergeben!

 

Lazy-Gehölze ohne Schnittbedarf

Lazy-GehölzeAttraktive Edelsträucher

Bestimmte Edelsträucher und Gartenbäume machen keine Arbeit, sie kommen vollkommen ohne Schnitt aus. Zaubernuss (Hamamelis), Blumen-Hartriegel (Cornus), Prunkspiere (Exochorda 'The Bride'), Felsenbirne (Amelanchier), Hibiskus, Magnolien, Scheinhasel (Corylopsis) und Schneeball (Viburnum) bringen ihre Wuchsschönheit erst im Alter voll zur Entfaltung. An der wenig verzweigten Triebbasis werden keine Jungtriebe gebildet, schlafende Knospen fehlen völlig. Diese Eigenart ist auch der Grund für den oft trichterförmigen bis überhängenden, lichten Wuchs.

 

Klein bleibende Kugelformen

Kugelbäume sind beliebte Gartenbäume, weil sie ganz ohne Schnitt eine stabile, klein bleibende Kugelkrone entwickeln. In schmalen Reihenhausgärten und begrenzten Vorgärten steht diese Eigenschaft hoch im Kurs. Vorgeschriebene Grenzabstände bleiben gewahrt, Ärger mit dem Nachbarn wird von Anfang an ausgeschlossen. Dazu kommt die optische Wirkung der geometrischen Kugelform, die Eleganz und Vornehmheit ausstrahlt.

Beispiele sind der Kugel-Ahorn (Acer platanoides 'Globosum'), einer der interessantesten Hausbäume überhaupt. Der beliebte Nistbaum entwickelt ohne Schnitt eine kugelrunde, astquirlige Krone, die sich im Alter verbreitert. Der Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides 'Nana') entfaltet ein tolles, dichttriebiges Baumhaus für nistende Vögel, das selbst in kleine Gärten passt. Die Kugel-Esche (Fraxinus excelsior 'Nana') ist ein kleinkroniger Hausbaum für ausreichend bodenfeuchte Gartenareale. Weitere Beispiele sind der Kugel-Amberbaum (Liquidambar styraciflua 'Gumball'), Kugel-Kirsche (Prunus fruticosa 'Globosa') und die Kugel-Sumpfeiche (Quercus palustris 'Green Dwarf')

 

Cornus kousaSäulenformen - rank und  schlank

Schlanke Säulenformen von Gehölzen sind Launen der Natur, die zufällig an Wildpflanzen auftreten und bereits seit vielen Jahrhunderten von aufmerksamen Gärtnern entdeckt und durch Veredlung vermehrt und erhalten werden. Standen früher Vorteile wie bessere Windfestigkeit und die geringe Bruchgefahr bei schweren Schneelasten im Vordergrund des Interesses, genießen die eleganten Ausrufezeichen heute vor allem wegen ihrer Pflegeleichtigkeit und des Platzmangels in vielen Gärten einen ausgezeichneten Ruf. Von allen Gartenbäumen brauchen sie die kleinste Standfläche. Sogar kleinste Pflanzstellen sind für senkrechtwachsende Gartenbäume wie Säulen-Spitzahorn (Acer platanoides 'Columnare'), Säulen-Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera 'Fastigiata'), Säulen-Eiche (Quercus robur 'Fastigiata') und Säulen-Eberesche (Sorbus aucuparia 'Fastigiata') auf Dauer möglich. Oft verrät die gärtnerische Bezeichnung "Fastigiata" im Sortennamen schon, dass es sich um eine echte Säulenform handelt.

Mit ihren Gardemaßen passen die vielen Sorten auch ausgezeichnet in Kübel und schöne Gefäße. Natürlich sind viele Säulenformen auch für eine Heckenpflanzung geeignet. Vor allem schlank wachsende Nadelgehölze bieten sich für diesen Verwendungszweck an. Hecken aus Säulensorten gelten wegen des geringen Schnittaufwandes als besonders pflegeleicht.

 

Pflegeleichte Nadelgehölze

ohne Schnittbedarf

Viele Nadelgehölze sind putzige Gesellen zum Anfassen, die ohne Schnitt auskommen. Durch die vielen Arten und Sorten ergibt sich eine besonders reiche Auswahl. Die Niedere Balsam-Tanne (Abies balsamea 'Piccolo') beispielsweise ist ein Däumling mit weichem Nadelkleid zum Streicheln. Der Strauch wird kaum kniehoch und ist für alle tiefgründigen, ausreichend feuchten Standorte mit begrenztem Raumangebot gut geeignet. Er verträgt sonnige bis schattige Lagen im Heide- und Steingarten, auf Grabstellen und in Kübeln. Die Kissen-Lärche (Larix kaempferi 'Blue Ball') bildet ein blaues Nadelkissen ohne Pieksgefahr. Die wertvolle, sehr schnittverträgliche Zwergform gehört in jeden Steingarten, als dekoratives Zierstämmchen ist sie in einem hochwertigen Gefäß ein Augenschmaus. Die kleine Streichel-Kiefer (Pinus strobus 'Radiata') ist ein echtes Anschmieggehölz mit weichen Nadeln. Der hübsche Kleinstrauch bietet viel Japanflair. Er passt in den Hausgarten, Heide- und Steingarten, Japangarten und auf Grabstellen. Die Japanische Schirmtanne (Sciadopitys verticillata) ist ein erdgeschichtlich sehr alter Nadel-Methusalem, der in keinem Garten japanischer Prägung fehlen sollte. Seine dicken, weichen Nadeln sind äußerst attraktiv in schirmartigen Quirlen angeordnet. Die Pflanze wächst kegelförmig und erreicht Höhen um 200 bis 300 cm.

 

RhododendronblüteRhododendron und Azaleen

Eine besonders blühstarke Gruppe immergrüner Gehölze bilden die Rhododendron mit ihren großen Blütenbällen. Ihre Blütenfarben reichen von violett, blau, rot und rosa bis zu weiß und gelb. Hinzu kommen die Laub abwerfenden Azaleen, die intensive Orangetöne und eine leuchtende Herbstfärbung mit ins Gartenspiel bringen. Normalerweise brauchen Sie Rhododendronbüsche nicht zu schneiden. Bei alten Sträuchern kann aber ein harter Verjüngungsschnitt wie eine Frischzellenkur wirken, die die Pflanzen wieder kompakt und blühvital erscheinen lässt. Rhododendren treiben auch aus sehr alten Holzpartien problemlos wieder aus, wenn den zurückgeschnittenen Sträuchern ausreichend Bodenfeuchte zur Verfügung steht.

 

Kaskadenbäume ohne Schnittaufwand

Sogenannte Kaskadenbäume sind durch Triebe gekennzeichnet, die wie ein Vorhang herabfallen. Hängeformen wachsen sehr, sehr langsam, können aber nach Jahrzehnten doch stattliche Ausmaße von über 8 m erreichen. Deutlich kleiner bleiben Hängeformen, die als sogenannte Kronenveredlungen herangezogen werden. Durch die Höhe der Veredlungsstelle wird auch die Höhe der Pflanze festgelegt,  wie beispielsweise bei dem Hängenden Erbsenstrauch (Caragana arborescens 'Pendula'). Weitere Kaskadenbäume sind Hänge-Birke (Betula pendula 'Tristis'), Hängende Schneekirsche (Prunus subhirtella 'Pendula'), Hänge-Buche (Fagus sylvatica 'Pendula'), Hänge-Weide (Salix alba 'Tristis'), Hängender Maulbeerbaum (Morus alba 'Pendula') und Hänge-Esche (Fraxinus excelsior 'Pendula'). Besonders gut zu Heide passt die Trauer-Birke (Betula pendula 'Youngii'). Unter einer Lauben-Ulme (Ulmus glabra 'Pendula') kann beispielsweise eine kleine Holzbank zum Verweilen einladen.

 

© Texte: Markley, Illustrationen: MaeDia GmbH (2), Vierhaus (1) / Haan

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